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Seckach. (lm) Der Seckacher Kirchturm präsentiert sich seit Mai dieses Jahres „ganz in Blau“ und die Dauer dieser auffälligen Umrüstung warf doch einige Fragen auf, die kürzlich jedoch alle beantwortet wurden.
Zahlreiche Interessierte , darunter neben Pfarrer i.R. Rudolf Bschirrer, Pfarrgemeinderat Matthias Nasellu und Bürgermeister Thomas Ludwig, hatten sich in der Pfarrkirche St. Sebastian eingefunden, um zuerst die leckeren Kuchen und Torten des Fundraising-Teams zu genießen und dann den Ausführungen von Hanno Roters als Oberbauamtsrat des Erzbischöflichen Bauamts Heidelberg, Bernhard Dietl als Sprecher des Gemeinde- und Fundraising-Teams sowie Barbara Schmitt vom Bauamt der Gemeinde Seckach zu folgen.
Wie Hanno Roters erläuterte, hat er 2004 den Turm erstmals bestiegen und damals die Teile gesichert, die herunterfallen könnten. Eigentlich hatte man mit den Planungen zur Gemeindehauserweiterung begonnen, doch dann entschied man doch, die Turmsanierung vorzuziehen, um auf der sicheren Seite zu sein. Der Zustand des Turms verschlechterte sich zusehends und wurde kritisch, weil Wasser in horizontale Fugen eingedrungen war und den Sandstein „aufschiefern“ ließ.
Nun werden im Brüstungsbereich einige schon geflickte Steine durch neue Duplikate von Steinmetz Siegfried Grünewald von der Mosbacher Steinmetzfirma Fehr ausgetauscht. Eine sehr zeitaufwändige und künstlerisch anspruchsvolle Arbeit, deren Ende jedoch in Sicht ist. Ein erster Teilabbau des Gerüsts soll in zwei Wochen erfolgen. Der komplette Abbau ist für November geplant.
Außer den Brüstungssteinen ist auch der Glockenbereich stark in Mitleidenschaft gezogen. So bedarf es neuer Schalllamellen und Glockenaufhängung, Glocken und Klöppel haben ebenfalls schon bessere Tage gesehen.
Dabei ist das ganze ja auch ein finanzielles Problem. Allein für den Turm sind derzeit Kosten in Höhe von 235.000 Euro kalkuliert. Zusammen mit der notwendigen Sanierung des Pfarrheims und der dringend benötigten Erweiterung des Pfarrsaals rechnet man mit Kosten in Höhe von 980.000 Euro, wovon durch die Erzdiözese lediglich 230.000 Euro bezuschusst werden. Die Kirchengemeinde muss also irgendwie 750.000 Euro zusammenbringen.
Das Fundraising-Team hatte die Idee, Patenschaften für bestimmte Bauteile zu vergeben. So für das Hauptportal oder einen Glockenklöppel oder die Glocke selbst oder auch einzelne Steine. Eine Idee, mit der sich Spender und Gemeindeglieder ganz sicher anfreunden können, um ihre schöne Pfarrkirche St. Sebastian in neuem Glanz erstrahlen zu sehen.