
(Foto: Liane Merkle)
Mudau. (lm) Mit dem traditionellen Läuten des Lumpenglöckchens und dem – allen Widrigkeiten zum Trotz – gekonnten Fassanstich durch Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger und Ortsvorsteher Siegfried Buchelt sowie unter den Klängen der örtlichen Trachtenkapelle wurde am vergangenen Samstag der 30. Mudauer Laurentiusmarkt eröffnet.
Schaut man in den Heimatbüchern nach oder befragt den profunden Heimatkundler Hans Slama so erfährt man zum Laurentiusmarkt, dass sich dessen urkundliche Erwähnung als Marktrecht sich in diesem Jahr bereits zum 350. Mal jährt. Allerdings ist er eigentlich noch älter, denn nach Dokumentation wurde bereits am Dreikönigstag 1465 hier auf einem Markt ein Ochse gekauft und 1597 hat das Mainzer Kloster nach dem Laurentiusmarkt den Zehnt eingesammelt. Nach der „Legitimation“ des Marktes durch Verkündung vor 350 Jahren hat der damals schon weitsichtige Bischof das Standgeld dem Flecken zugesprochen zur Erhaltung des Rathauses. Man kann also durchaus sagen, dass der jung gebliebene Laurentiusmarkt inzwischen in die Jahre gekommen ist, aber immer noch als Einkaufs- und Erlebnisfest für die gesamte Region und ihre Menschen gilt, was der große Besucheransturm auch in diesem Jahr wieder eindeutig bestätigte.
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In Hunderten nicht zu zählen, informierten sich die Besucher in den Straßen und Gassen von Mudau über das breit gefächerte Angebot aus Wirtschaft, Handel, Geschäften und Dienstleistungen und so geht auch der 30. Laurentiusmarkt nach seiner Wiederbelebung als Top-Event in die erfolgreichen Veranstaltungen des Odenwalddorfes ein. Einige Duzend Aussteller informierten im Rahmen eines riesigen Festplatzes über ihre Dienstleistungen und die vielfältigen Produkte, die rund um Mudau hergestellt und vertrieben werden, unterstützt von den örtlichen Vereinen und Organisationen mit ihrem reichhaltigen Angebot an kulinarischen Köstlichkeiten in einer Atmosphäre, für die Mudau und natürlich der Laurentiusmarkt bis weit über die heimische Region hinaus bekannt und geschätzt ist.
Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger und der Organisation des Bundes der Selbständigen mit der neuen 1. Vorsitzenden Theresa Matz an der Spitze boten die Verantwortlichen wieder ein Marktspektakel der Extraklasse, was die lange Liste von Ehrengästen bereits beim Fassanstich eindrucksvoll unterstrich.
Im Rahmen einer kleinen Eröffnungsfeier und mit einem zünftigen Platzkonzert der Trachtenkapelle unter der Stabführung von Ralf Müller dankte Willi Müller im Namen der verhinderten Vorsitzenden nicht nur den Ausstellern, Gewerbetreibenden, Händlern und Dienstleistern für ihr jährliches Engagement am Laurentiusmarkt, sondern auch der Bevölkerung aus nah und fern für ihr Interesse am Marktgeschehen und allen Helfern und Teilnehmern für ihre engagierte Teilnahme.
Besondere Anerkennung fand dabei die Gemeindeverwaltung mit Bauhof für ihre tatkräftige Unterstützung im Rahmen der Vorbereitungen, die Distelbrauerei für die Stiftung des Bierfasses, der Trachtenkapelle für ihr Standkonzert Helmut Maier für die langjährige Mithilfe und sachkundige Unterstützung für seine Nachfolger Mathias Hemberger und Moritz Sacher auch „im Ruhestand als Marktchef“ hinter den Kulissen dem neuen Vorstandsteam des BDS mit Rat und Tat zur Seite stand.
Nachdem Bürgermeister Dr. Rippberger die hohe Akzeptanz des Laurentiusmarktes und dessen große Bedeutung für die Gemeinde Mudau betont hatte, gingen auch die Grußredner MdB Alois Gerig, Minister und MdL Peter Hauk sowie Ortsvorsteher Siegfried Buchelt, stellvertretend den zahlreichen Ehrengästen, u.a. auf die positiven Entwicklungen im ländlich strukturierten Odenwald ein. Gerade der Laurentiusmarkt biete einen imposanten Querschnitt darüber, was man hier in wirtschaftlicher, kultureller und gesellschaftlicher Hinsicht zu leisten vermag.
Stellvertretend für alle Vereinsvorstände wurde dem „Büttel“ Hans Slama gedankt, vor allem in seiner Funktion als Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Mudau für seine gelungenen Ausführungen zur Historie des Laurentiusmarktes und dessen Originalbekanntmachung aus dem Jahre 1668 mit den Vorgaben des Bistums und des Kurfürst Philipp Julius von Schönborn gespickt mit aktuellen Daten und Namen sowie die Übergabe der zweiseitigen Originalurkunde an den „Centgrafen“ Norbert Rippberger von Dumboch gedankt.