Um den deponierten Müll einzukapseln, werden auf der Deponie Sansenhecken mehrere Schichten Abdichtmaterial verlegt. So soll verhindert werden, dass Schadstoffe aus dem Müll abgegeben werden. (Foto: AWN/Archiv)
BIGMÜG: Es braucht keinen halbherzigen Widerstand mehr
Buchen. (pm) Die Regionalpolitiker im Neckar-Odenwald-Kreis und in Buchen können zufrieden sein. Die erste Charge von Bauschutt aus dem Kernkraftwerk Obrigheim wurde freigemessen. Damit ist die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass in einem bürokratischen Akt aus gering radioaktivem Material nun normaler Bauschutt wird. Gleichzeitig zeigt sich, dass die große Sorge von Landrat Dr. Achim Brötel und Kommunalpolitik unberechtigt war, dass die Buchener Bürger auf die Barrikaden gehen könnten. Denn von mangelnder Akzeptanz durch die Bevölkerung kann schonlange keine Rede mehr sein. Eher muss man – auch zum Leidwesen von BIGMÜG – von allgemeiner Gleichgültigkeit sprechen.
Damit hat sich der halbherzige und aufgesetzte Widerstand der Politiker aus dem Neckar-Odenwald-Kreis erübrigt. Ohnehin vertrat man ja stets die Ansicht, dass die Anlieferungen der Materialien mit keinerlei Gefahren für die einheimische Bevölkerung verbunden seien.
Das Problem: Mit welchem Argument will man nun ablehnen, wenn es Anfragen aus Kreisen und Städten mit schwachradioaktiven Altlasten gibt, die über keine eigene Deponie verfügen? Denn wenn man in Buchen jetzt akzeptiert, dass das Material völlig harmlos ist, dann kommt es auch auf einige Tonnen mehr nicht mehr an! – so könnte jetzt die Argumentation des Umweltministeriums lauten. Hier wäre es stringenter und glaubwürdiger gewesen, gemeinsam mit BIGMÜG und den wenigen interessierten Bürgern für eine wirklich gute und dauerhaft abgesicherte Lösung zu streiten.