
Der 20. Jahrestag ihrer Kooperation führte Vertreter und Vertreterinnen von BBW und Hardbergschule in der Johannes-Diakonie zusammen. (Foto: Andreas Lang)
Berufsbildungswerk Mosbach-Heidelberg und Hardbergschule arbeiten zusammen
Mosbach. (pm) Der Übergang von der Schule in den Beruf ist für die meisten jungen Menschen eine Herausforderung. Kooperationen zwischen Bildungsträgern helfen, diese Aufgabe zu meistern und Schulabbrüche zu verhindern, wie das Beispiel von Hardbergschule und Berufsbildungswerk (BBW) Mosbach-Heidelberg zeigt. Seit 20 Jahren arbeiten das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum und die Ausbildungsstätte der Johannes-Diakonie für Menschen mit Unterstützungsbedarf in Mosbach erfolgreich zusammen.
Das Prinzip: Hardbergschülerinnen und -schüler besuchen in ihrem letzten Schuljahr einmal pro Woche das BBW und lernen den dortigen Ausbildungsbetrieb kennen. So können sie sich frühzeitig mit dem Thema Ausbildung und verschiedenen Berufsbildern vertraut machen. Begleitet werden sie von einer Lehrkraft der Hardbergschule als fester Ansprechperson. Bei ihren Besuchen im BBW erlernen sie erste Schlüsselkompetenzen für den Beruf, kurz: Sie schaffen sich Grundlagen fürs spätere Arbeitsleben.
Der 20. Jahrestag der Kooperation war Anlass zu feiern. In der BBW-Aula kamen die jetzigen Verantwortlichen beider Bildungseinrichtungen und die handelnden Personen aus der Anfangszeit der Kooperation zusammen. Auch eine ehemalige Hardbergschülerin und erfolgreiche Absolventin des BBW war unter den Gästen. Musikalisch begleitete die Solistin Alison Zick die Feierstunde, die mit einem gemütlichen Beisammensein bei Fingerfood endete.
Bei einer Podiumsdiskussion unter Moderation von BBW-Lehrkraft Katharina Lellek erinnerten sich zuvor Otto Bischoff (ehemaliger Rektor) und Eckhard Müller (ehemaliger Konrektor) von Seiten der Hardbergschule sowie Wilhelm Kronawetter (ehemals BBW-Ausbildungsleiter) an den Beginn der Zusammenarbeit – und an die vielen Hürden, die genommen werden mussten: widerstrebende Ämter, fehlende Finanzierung.
Doch schnell zeigten sich Erfolge bei dem baden-württembergischen Pilotprojekt, das mit der Anstellung eines Arbeitserziehers an der Hardbergschule seinen Anfang genommen hatte. Ein Großteil der beteiligten Schülerinnen und Schülern entschied sich für den Übergang in die BBW-Ausbildung. Die Kooperation bewährte sich, und damit kam auch zunehmende Unterstützung von offizieller Seite, etwa von der Stadt Mosbach, wofür deren Vertreter, Bürgermeister Patrick Rickenbrot, bei der Feierstunde besonderer Dank ausgesprochen wurde.
Dass die Kooperation Zukunft hat, machten die derzeitigen Verantwortlichen von BBW und Hardbergschule deutlich. „Was wir als Partner erreichen, ist heute noch wichtiger als damals: Kinder und Jugendliche so stark wie möglich machen,“ erklärte Tilo Bödigheimer, Rektor der Hardbergschule. Der Leiter der Sonderberufsschule im BBW, Thorsten Ringwald, wies darauf hin, dass in der Berufsvorbereitung die Möglichkeit zum Hauptschulabschluss und damit zu einer wichtigen schulischen Qualifizierung für den Berufsstart bestehe.
Einig waren sich die Leitungskräfte darin, dass eine noch engere Zusammenarbeit notwendig sei, um die wachsenden Anforderungen an die schulische und berufliche Bildung zu erfüllen. BBW-Leiter Dr. Martin Holler schlussfolgerte mit Blick auf 20 Jahre Kooperation: „Wir haben das Richtige gemacht, und so muss es weitergehen.“