
Bürgermeister Thomas Ludwig dankte den Feuerwehrkameraden für ihren verlässlichen Einsatz und Teamgeist und versprach, die strukturelle Weiterentwicklung der Feuerwehr fortzuführen. (Symbolbild – Pixabay)
Seckach. (lm) Zur Sicherstellung einer leistungsfähigen Feuerwehr hat die Gemeinde Seckach einen Feuerwehrbedarfsplan beim Fachbüro „forplan“ in Bonn in Auftrag gegeben. In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte Patrik Habeth den Plan gemäß den gesetzlichen Vorgaben vor. Das Interesse der Feuerwehrkameraden war groß, sodass zahlreiche Aktive, die Abteilungskommandanten Steffen Wallisch, Siegfried Barth und Nico Grözinger, Kommandant Roland Bangert sowie Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr anwesend waren.
Feuerwehrhäuser weisen Mängel auf
Die Untersuchung zum vorgeschriebenen Grundschutz ergab, dass die drei Feuerwehrhäuser der Gemeinde unterschiedliche Anforderungen an Ausstattung und Sicherheit aufweisen. Mängel wurden in den Bereichen Umkleide, Abgasabsaugung und Parkplätze festgestellt – mit den gravierendsten Defiziten in der Abteilung Seckach.
Die Anschaffung von Notstromaggregaten ist für 2026 vorgesehen, während die Instandhaltung der Feuerwehrhäuser und Fahrzeuge derzeit durch das Engagement der Feuerwehrmitglieder erfolgt. Aufgrund der Altersstruktur wird jedoch mit einem Rückgang der Einsatzkräfte gerechnet, dem durch attraktivere Ausstattung und moderne Geräte entgegengewirkt werden soll.
Der Gemeinderat stimmte dem 175 Seiten starken Feuerwehrbedarfsplan zu. Die Umsetzung der Maßnahmen – etwa zur Einsatzstärke, Sanierung und Ausstattung – erfolgt unter dem Vorbehalt verfügbarer Haushaltsmittel und künftiger Einzelentscheidungen. Bürgermeister Ludwig dankte den Feuerwehrkameraden für ihren verlässlichen Einsatz und Teamgeist und versprach, die strukturelle Weiterentwicklung der Feuerwehr fortzuführen.
Einstufung der Bürgermeisterstelle und Wahltermine
Im Hinblick auf die Bürgermeisterwahlen 2026 befasste sich der Gemeinderat mit der Bewertung der Bürgermeisterstelle. Aufgrund der umfangreichen Aufgaben und Strukturen der Gemeinde – darunter Kindergärten, Schulen, Kläranlagen, Hallenbad, Partnerschaften und kommunale Einrichtungen – wurde die Stelle in die Besoldungsgruppe A16 eingeordnet.
Die Bürgermeisterwahl findet am 01. März 2026 statt, eine eventuelle Stichwahl am 22. März 2026. Die Bewerbungsfrist endet am Montag, 02. Februar 2026, um 18 Uhr. Zur Leitung der Wahl wurde Thomas Ludwig als Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses gewählt, seine Stellvertreterin ist Kerstin Köpfle. Die öffentliche Bewerbervorstellung wird am Freitag, 20. Februar 2026, um 19 Uhr in der Seckachtalhalle stattfinden.
Starkregenrisikomanagement für den RIO-Raum
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Erstellung eines kommunalen Starkregenrisikomanagement-Konzepts für die Gemeinde Seckach und den gesamten RIO-Raum. Angesichts zunehmender Extremwetterereignisse soll das Projekt helfen, Gefahrenpotenziale frühzeitig zu erkennen und Risiken bei der Bauleitplanung zu berücksichtigen.
Die Verwaltung wurde beauftragt, sich an der gemeinsamen Ausschreibung der RIO-Gemeinden zur Erstellung des Konzepts zu beteiligen. Das Fachbüro wird interkommunal mit Gemeinden, Bauhöfen und Feuerwehren zusammenarbeiten. Eine Förderung durch das Land Baden-Württemberg von bis zu 70 Prozent ist möglich.
Beteiligung an der Netze BW GmbH
Im Rahmen des Beteiligungsmodells „EnBW vernetzt“ ermächtigte der Gemeinderat den Bürgermeister, in der Gesellschafterversammlung der Kommunalen Beteiligungsgesellschaft Netze BW GmbH & Co. KG gegen eine Teilnahme an der geplanten Kapitalerhöhung der Netze BW GmbH zu stimmen. Die verbleibenden Gesellschafter werden die Kapitalerhöhung von bis zu 900 Millionen Euro eigenständig durchführen.
Gemeinde übernimmt Photovoltaikanlagen
Zum Abschluss des öffentlichen Teils informierte Bauamtsleiter Roland Bangert, dass die Gemeinde vor 19 Jahren fünf Gebäudedächer an die Tauber Solar vermietet hatte. Die darauf installierten Photovoltaikanlagen lieferten im vergangenen Jahr rund 113.000 kW Strom. Nun werden sie der Gemeinde zum Kaufpreis von etwa 37.000 Euro angeboten. Nach dem Umbau soll der Strom künftig im Eigenbedarf genutzt werden.