Karl Heinz Spitzer feiert 60-jähriges Dienstjubiläum
von Liane Merkle
Auf dem Foto zu sehen sind 3 Spitzer-Generationen. Eirik Spitzer, Karl Heinz Spitzer, Udo Spitze rund Ralf Spitzer.
Mosbach/Elztal. Besonderen Anlass zur Freude und zu einer kleinen Überraschungsfeier hatte die Firma Spitzer in den Geschäftsbereichen Silobau und SHG. Grund hierfür war das 60-jährige Dienstjubiläum von Seniorchef Karl Heinz Spitzer dem im Beisein von Familien- und Betriebsangehörigen der Betriebsratsvorsitzende H. Ried zusammen mit Personalchefin F. Hammer die Ehrenurkunde der IHK überreichte.
Als besonderes und persönliches Präsent überreichte Udo Spitzer seinem Vater auch namens der Familie ein ansprechendes Buch über die vergangenen 60 Jahre Firmengeschichte mit persönlichen, geschäftlichen und auch geschichtlichen Rückblicke. Dem Seniorchef wurde für seine vielfältigen Verdienste im In- und Ausland gedankt und sein persönliches Engagement gewürdigt. Deutlich wurde dies eindrucksvoll im Rahmen der Firmenhistorie, wobei die Familie Spitzer seit über 350 Jahren in Mosbach ansässig ist und schon immer Handel und Gewerbe betrieb.
So ließ Johann Spitzer an Ostern 1872 ein Kolonialwarengeschäft in der Mosbacher Hauptstraße, in das zu diesem Zeitpunkt entstandene Handelsregister eintragen. Bereits im Jahre 1880 wurde das erste Magazingebäude an der Eisenbahnstraße gebaut und der Grundstock für die weitere Firmenentwicklung an dieser Stelle gelegt. In den Jahren 1887 und 1888 folgte ein Wohnhaus, wobei systematisch die in der Umgebung liegenden Flächen dazu erworben wurden. So entwickelte sich neben dem Kolonialwarengeschäft in der Mosbacher Hauptstraße im Verlaufe von 2 ½ Jahrzehnten in der Eisenbahnstraße eine gut sortierte Handlung mit dem Schwerpunkt auf Eisenwaren und landwirtschaftlichen Geräten.
Im Jahre 1912 gründeten die Söhne von Johann Spitzer, Ludwig und Richard Spitzer als Brüder die erste Maschinenfabrik in Mosbach zur Reparatur von Landmaschinen und Herstellung kleinerer landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte. Diese Entwicklung wurde durch den 1. Weltkrieg unterbrochen, wobei die Produktionsstätte von der Fa. Gmeinder zur Fertigung von Lokomotiven benutzt wurde. In den 20-er Jahren konnte dann die Maschinenfabrik Spitzer wieder ihre Produktion aufnehmen mit der Herstellung von Landmaschinen, Futterschneidemaschinen, Rübenmühlen, Obstpressen, Leiterwagen und Rodelschlitten.
Wie weiter zu erfahren war, trennten sich die Gebrüder Spitzer 1924 in zwei Firmen: Ludwig Spitzer und Richard Spitzer. 1935 verstarb Ludwig Spitzer. Die Firma wurde von den Söhnen Gustav und Artur Spitzer fortgeführt. Noch vor dem Kriege wurde mit der Produktion von Kläranlagen nach eigenem Patent begonnen und in geringerem Umfang auch landwirtschaftliche Anhänger produziert. Während des Krieges, wo beide Geschäftsführer Wehrdienst leisten mussten, wurden lediglich Reparaturarbeiten für die Landwirtschaft aufrecht erhalten.
Nach dem 2. Weltkrieg und der Umfirmierung in Ludwig Spitzer sen. KG wurde mit der Produktion von landwirtschaftlichen und Verkehrsanhängern begonnen, dem bereits 1950 die Konstruktion und Herstellung des 1. Silofahrzeuges folgte. Die immer umfangreicher werdende Produktion wurde seit 1966 in das ständig wachsende Werk nach Dallau verlegt. Gleichzeitig wurde 1966 die Firma Spitzer Eurovrac in Strasbourg-Fegersheim gegründet. Dieses Werk übernahm ab 1968 die Herstellung und den Vertrieb von Silofahrzeugen für die Länder Frankreich, Holland, Belgien, Spanien und Italien.
Zum 100-jährigen Jubiläum präsentierte sich die Firma Ludwig Spitzer sen. KG mit folgenden Betriebszweigen: Landmaschinen Spitzer mit Daimler Benz (Unimog) Generalvertretung in Mosbach: John Deere Vertrieb, Eisen Spitzer als Handelsgeschäft im Eisengroßhandel in Mosbach: und Einzelhandel sowie kompetent bei Werkzeugen, Sanitär und Bauelementen Spitzer Silo-Fahrzeuge mit Produktion von Silo-Fahrzeugen und Werk in Dallau, Spitzer Eurovrac mit Produktion von Silo-Fahrzeugen und Werk in Strasbourg-Fegersheim.
In den 70er Jahren erfolgte die Firmentrennung in den Produktionsbereich Spitzer Silo-Fahrzeugwerke GmbH & Co. KG in Dallau und die Spitzer Handels-Gesellschaft GmbH & Co. KG, Eisenbahnstraße, Mosbach. Im Jahre 1977 wurde mit Bezugsfertigkeit des Verwaltungsgebäudes in Dallau die Verwaltung der deutschen Firmen konzentriert. Während im Produktionsbereich neben zahlreichen Patenten, Lizenzen vergeben und weltweit eine Vertriebsorganisation aufgebaut wurde, entstand im Jahre 1985 ein Werk in Cloppenburg bei Bremen, 1990 wurde eine neue Fabrikationshalle für Silo-Fahrzeuge in Dallau erstellt und 1992 in Pecs/Ungarn die Firma Spitzer Silo Pecs gegründet. Daneben vollzogen sich auch im Handelsbereich umfangreiche Veränderungen. Hier war man ständig auf die Abrundung des Programms als führender Eisen- und Eisenwarenhändler bedacht.
Im Jahre 1978 wurde an der Eisenbahnstraße ein neues Haushalt-Studio eröffnet, die Sparte Stahlhandel in der ersten Baustufe 1984 in die Waldsteige West, Zwingenburgstraße 6 ausgelagert und 1989 in Walldürn ein Profi-Baufachmarkt gegründet. Bereits 1970 war Karl Heinz Spitzer anstelle seines verstorbenen Vaters Gustav in die Firma eingetreten, Bernd Spitzer folgte seinem Vater Artur Spitzer 1985 als Mitinhaber. Schweren Herzens entschloss man sich 1991 zur Schließung des ältesten Betriebszweiges, der Landtechnik-Abteilung, der 1992 die Eröffnung eines Profi-Baufachmarktes folgte. Mit der Ausgliederung des gesamten Großhandelsbereiches in Jahre 1993 der Fa. Spitzer Handels-Gesellschaft in die Waldsteige West wurden die Räumlichkeiten zur Einrichtung eines Profi-Baufachmarktes in Mosbach möglich. Gleichzeitig folgte auch zum 1.1.1995 eine Ausgliederung des Einzelhandelsbereiches aus der SHG in die Fa. Spitzer Einzelhandels-Gesellschaft mit den Abteilungen Profi-Baufachmarkt und Haushalt-Studio.
Mitte des Jahres 1997 trafen die Geschäftsführer Bernd und Karl Heinz Spitzer eine grundsätzliche und für das gesamte Unternehmen weitreichende Entscheidung in der Form, dass man die beiden Unternehmenssegmente Handel (SHG + SEG) und Silo-Fahrzeugfertigung aufteilte. Dies bedeutete auf Geschäftsführerebene, dass sich die beiden Geschäftsführer Bernd Spitzer und Karl Heinz Spitzer trennten, so dass Bernd Spitzer den Handelsbereich und Karl Heinz Spitzer mit seinem Sohn Udo den Bereich Silo-Fahrzeugfertigung übernahm.
Mit der Übernahme eines Unternehmens im fränkischen Wörnitz im September 1998 mit über 40 Mitarbeitern wurde ein weiterer Meilenstein in der Firmenentwicklung gesetzt. Im Jahre 2000 wurde durch einen Neubau in Elztal-Dallau das Reparaturwerk ausgelagert. Auch eine Erweiterung des Werkes in Ungarn wurde in diesem Jahre vorgenommen. Im August 2001 wurde die Vertriebsgesellschaft Spitzer Silo Polska in Polen gegründet. Seit Februar 2004 ist man in der Russischen Föderation durch eine Spitzer-Repräsentanz in Moskau vertreten. Diverse Werkserweiterungen in Cloppenburg, Wörnitz und Dallau folgten.