In Zusammenarbeit mit der in Steinbach lebende Autorin Nele Tabler erscheint die Kolumne “Karnele” in unserem Magazin. Darin widmet sich die Autorin, die durch ihren Karnele – “Blog über Lesben und lesbisches Leben, Feminismus und Alltagswahnsinn” bundesweit bekannt geworden ist, künftig dem “normalen Alltagswahnsinn” im Odenwald und darüber hinaus. Passend zum Wahnsinn, wird es keine Regelmäßigkeit und thematisch keine Vorgaben bzw. geben.
Heute weist Nele Tabler auf die sogenannten “Schlampenmärsche” – Slutwalks gegen sexuelle Gewalt hin:
In Toronto hielt Anfang des Jahres ein Polizist vor Student_innen einen Vortrag über Vergewaltigungen. Dabei empfahl er den Frauen, sich nicht wie Schlampen anzuziehen, wenn sie nicht zum Opfer von sexueller Gewalt zu werden wollten.
Kein unbekannter Satz, viele Frauen werden ihn sicher schon einmal gehört haben. Und bestimmt auch nicht ungewöhnlich, dass von einem Polizisten diese »gut gemeinte« Warnung auf einer solchen Veranstaltung ausgesprochen wurde. Allerdings glaube ich, der Mann war sich nicht bewusst darüber, wie sehr sich die Welt in den letzten zehn Jahren durch das Internet und die sozialen Netzwerke verändert hat und was darauf folgen würde: Slutwalks – Schlampenmärsche in Kanada, in Australien, den USA, in Nicaragua, Honduras, Brasilien und … und … Die Organisator_innen Slutwalk Berlin schreiben:»Menschen gehen weltweit für ihr Recht auf Selbstbestimmung hinsichtlich Körper, Gender, Sexualität und Begehren auf die Straße sei es in privaten Beziehungen oder in Berufen, in denen Sex zum Arbeitsalltag gehört! Wir haben es satt in einem System zu leben, das sexualisierte Übergriffe, Gewalt und Belästigungen verharmlost, legitimiert und den Betroffenen die Schuld gibt!«
In Deutschland gehen die »Schlampen« am 13. August auf die Straße: z. B. in München, Berlin, Hamburg, Essen und Frankfurt. Auch in Stuttgart, Köln, Hannover und vielen anderen Städten haben sich Gruppen gebildet, die an diesem Tag ebenfalls demonstrieren wollen.