von Liane Merkle
Mudau. 110 Jahre Bäckerei Schlär und seine eigene 20-jährige Selbständigkeit feierten Peter Schlär, seine Familie, die treue Belegschaft und jede Menge Freunde und Geschäftspartner mit der Einweihung des neu gestalteten Ladengeschäfts in der Mudauer „Lammkurve“.
Es war eine „Hau-Ruck-Aktion“ gewesen, doch das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. Peter Schlär ist ein Mudauer Original und unvergleichlich in seinen Ausführungen, entsprechend amüsant und liebenswert stellte er nach seinen Gästen und Weggefährten vor, darunter Bürgermeister a.D. Wilhelm Schwender und Dr. Norbert Rippberger als dessen Nachfolger im Amt, Ruppert Gratz von Beko-Ladenbau und die ebenso flexiblen wie tüchtigen heimischen Handwerker Michael und Matthias Hemberger, Joachim Knörzer, Wolfgang Herkert von Elektro-Duo, Klima-Anlagen Tim Linemann, Willi Walz und Malermeister Roland Schäfer, des weiteren Jürgen Herold von der Bäko Süd-West, Marco Scheiwein als Medienberater und viele mehr.
Besonders am Herzen lag ihm der Dank an seine Familie mit Ehefrau Tanja an der Spitze „Sie ist immer da, wenn ich sie brauche“ und natürlich an seine „Super-Belegschaft“. „Ich habe 27 absolut zuverlässige und treue Mitarbeiter und das ist ein Klasse-Team“.
Mit der gleichen Euphorie stellte er seinen Betrieb und den kurz entschlossenen Umbau vor. Vor 110 Jahren schwenkte der Urgroßvater Franz Schlär die Familientradition vom Zimmermann zum Bäcker und eröffnete 1901 die erste Bäckerei Schlär im Bembel, die er 1930 an den Sohn Karl übergab. 1945 brannte der Laden bis auf die Grundmauern ab und man musste lange im „Hirsch“ improvisieren bis Bäckerei wieder aufgebaut war und 1960 von Karl Schlär jr. übernommen wurde. Peter Schlärs eigenes Berufsleben führte ihn von Mosbach aus durch fast ganz Deutschland bis er endlich wieder in sein Heimatdorf fand und den ausbaufähigen Laden in der Lammkurve entdeckte und zusammen mit Beko-Ladenbau 1991 mit einer gebrauchten, aber schön sanierten Einrichtung eröffnete. Zehn Jahre später feierte man zusammen mit Minister Stächele und zahlreichen Ehrengästen das 100-jährige Betriebsjubiläum.
Die Entscheidung zu diesem Umbau fiel am 19. September. Es folgten acht Wochen der Planung und Organisation bis am vergangenen Samstag nach Verkaufsschluss die „hausinternen Bagger anrollten“, um aus- und aufzuräumen. Es wurde ein Rundumschlag für Decke, Boden, Klimatechnik, Heizung, Elektrik und Einrichtung. Und das Ergebnis von einer unglaublichen Umbau-Woche ist ein heller und funktionaler Bäckerladen im modernen Landhausstil und mit 13 integrierten Sitzplätzen, die einen gemütlichen Kaffeeplausch ermöglichen.
In seinem Grußwort lobte Dr. Rippberger den rührigen Bäckermeister, der sich nach umfangreichen Investitionen in seine Filialgeschäfte im Ort, aber auch in Donebach, Buchen und Hettigenbeuern nun endlich auch eine Verschönerung und Modernisierung seines Stammhaus-Ladens gegönnt habe und jede Menge Gründe zum Feiern habe.
Pfarrerin Seraphin-Hohmann sprach Peter Schlär, seiner Familie und den Mitarbeitern einen Segen zu und Ortsvorsteher Klaus „Duhle“ Erich Schork lobte den Bäckermeister als Hans-Dampf in allen Gassen, der nicht nur in seinem Beruf seinen Mann steht, sondern als Vereinssprecher und Vorstand vielen Vorbild sei: „Bleib einfach wie Du bist. Deine Reden anzuhören ist ein Genuss“.
Auch Jürgen Herold von der Bäko –Südwest hob den enormen Tatendrang von Peter Schlär und seinem ganzen „tollen“ Team hervor, bevor man zum gemütlichen Teil des Abends überging.
Peter Schlär mit Familie, Mitarbeitern und Gästen. (Foto: Liane Merkle)