Klezmer-Klänge stimmten auf Weihnachten ein. (Foto: Klaus Brauch-Dylla)
Limbach. (bd) Ein außergewöhnliches Konzert mit Liedern, Melodien und Texten zur Advents- und Weihnachtszeit konnte Pfarrgemeinderatssprecher Werner Götzinger am dritten Adventssonntag in der Pfarrkirche St. Valentin ankündigen; ca. 150 Gäste waren der Einladung der Volkshochschule und der Pfarrgemeinde St. Valentin in Limbachs eindrucksvolle Kirche zum Konzert unter dem Motto “Und ein Stern am Himmel wartet” gefolgt.
Klezmer-Musik war bis dato vor dem restaurierten barocken Hochaltar noch nicht zu hören gewesen – wie stimmig die Klänge von Klarinette, Konzertgitarre, Kontrabass, Akkordeon, Cello und Percussion, aber auch solch ungewöhnlicher Instrumente wie der skandinavischen Laute “Kantele”, zu Ort und Zeit passten bewiesen das in Würzburg beheimatete Klez’amore-Trio (Konrad Zellmer, Armin Höfig und Stefan Kraneburg) und die Walldürner Sängerin Ann-Kathrin Schneider.
Weihnachtslieder aus England, Amerika und Deutschland im Klezmer-Arrangement erklangen, im zweiten Teil ein Schwerpunkt mit skandinavischer Weihnachtsmusik, bei Weihnachtsliedgut unerwartete deutsche Autoren wie Hannes Wader, Franz-Josef Degenhardt oder Thomas Friz (Zupfgeigenhansel) wurden präsentiert. Zwischen den Liedern immer wieder von Ann-Kathrin Schneider eingestreute Rezitationen von Gedichten und Texten zum Weihnachtsthema, darunter so unterschiedliche Verfasser wie Hermann Hesse, Heinz Erhard oder Hans-Dieter Hüsch, verstärkten die meditative Besinnlichkeit unter den Zuhörern.
Auch musikgeschichtlich wurden große Zeiträume überbrückt; von der ältesten Fassung des deutschen Weihnachtslieds “Maria durch den Dornwald ging” oder der dänischen Volksweise “Bred dina vida vingar”, ein Psalmvers aus dem Jahr 1866 bis zur Schlußnummer “Even Santa gets the blues”. Den Blues hatten die Zuhörerinnen und Zuhörer trotz der zusehends spürbaren Kühle bis dahin noch nicht bekommen, dankbar erklatschten sie sich noch einige Zugaben. Ebenso zufrieden zeigten sich Veranstalter und Musiker, eine Wiederholung wird ins Auge gefasst. Und unerwartet beschenkt gingen die Künstler von dannen – Werner Götzinger und Pfarrgemeinderatsvorsitzende Erika Henn überreichten ihnen den “Kunstführer St. Valentin” über den Ort des Geschehens.