Bienenschutzausschuss tagte in Buchen

Honigbienen sind das drittwichtigste Nutztier. (Foto: Hofherr)

Buchen. (lra) In Europa gilt die Honigbiene – nach Rind und Schwein – als das drittwichtigste Nutztier. Vor allem durch ihre Bestäubungsleistung spielt sie eine zentrale Rolle, denn die ist wichtig für die Entwicklung sehr vieler Pflanzen und sorgt so für den Erhalt einer vielfältigen und wertvollen Natur- und Kulturlandschaft. Folgerichtig setzt sich der Bienenschutzausschuss des Neckar-Odenwald Kreises, der kürzlich zu seinem ersten Treffen in diesem Jahr beim Fachdienst Landwirtschaft in Buchen zusammen kam, aus Vertretern der Imkerverbände und des Bauernverbands im Kreis und den kreiseigenen Fachdiensten Veterinärwesen und Landwirtschaft sowie aus Vertretern des Naturschutzes zusammen.


Seine Hauptaufgaben sieht der Ausschuss in der Verbesserung von Nahrungsangebot und Bienengesundheit. Martin Wuttke, erster Landesbeamte des Neckar-Odenwald Kreises, begrüßte als Hausherr die insgesamt 35 Teilnehmer, darunter Dr. Maier vom Regierungspräsidium Karlsruhe. Dabei würdigte Wuttke die bisher durch den Ausschuss geleistete Arbeit und hob vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen der Landwirtschaft und den Imkern im Kreis heraus.

Dr. Wolfgang Ritter vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt in Freiburg war mit seinem Vortrag über die Gesundheit der Biene für den fachlichen Teil verantwortlich. Demnach machen den heimischen Bienen vor allem eingeschleppte Parasiten oder neue Formen alter Krankheiten Probleme. Als Beispiel nannte der Fachmann für Bienenkunde die Varroamilbe, eine 1,6 Millimeter kleine Milbe, die sich bei der Honigbiene, ähnlich einer Zecke beim Säugetier, fest beißt. Mit einiger Sorge betrachtet Dr. Ritter die Entwicklung, dass Krankheiten, die bislang nur zu bestimmten Jahreszeiten vorkamen, nun auch ganzjährig auftreten. Schuld daran sei, die Weiterentwicklung von Krankheiten bzw. deren Erreger: „Wir Menschen kennen das von der alljährlichen Grippeimpfung. Auch die muss jedes Jahr analog der weiterentwickelten Krankheitserreger angepasst werden.“


Eine rege Fragerunde samt Meinungsaustausch schlossen sich an. Ein wichtiges Thema unter den Imkern war dabei der letzte Winter, der für die Bienen ein großes Problem darstellte: Erst lange Zeit viel zu warm, dann ein lang anhaltender klirrender Frost. Einzelne Imker berichteten von bis zu 50 Prozent Verlusten unter den Völkern. Nun komme die späte Entwicklung der Vegetation hinzu, so dass in diesem Jahr wohl mit weniger Honig zu rechnen sei im Vergleich zum Vorjahr. Fest vereinbart wurde der nächste Sitzungstermin, der schon nahezu traditionell im Herbst am Lehrbienenstand in Osterburken stattfinden wird.

Bienenschutzausschuss

(Foto: LRA)

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