Neckar-Odenwald-Kreis. (pm) „Einmal im Jahr“, so leitete die SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzende Heide Lochmann das Gespräch mit Landrat Dr. Brötel ein, „ist ein konstruktiv-kritisches Gespräch zwischen der Fraktion und dem Landrat eine sehr gute Einrichtung und sollte auch in Zukunft beibehalten werden.“ „Es dient der gegenseitigen Information über Projekte aber auch über unterschiedliche Einschätzung von Sachfragen und politischen Themen“, hob Dr. Dorothee Schlegel hervor.
Landrat Dr. Achim Brötel stellte in einer ersten Runde anhand einer umfangreichen Projektliste die acht Jahre seiner Amtszeit dar und erläuterte die Hoch-, aber auch Tiefpunkte im Kreis unter seiner Amtsführung. Aus seiner Sicht ist der Neckar-Odenwald-Kreis kein sterbender Kreis, sondern ein sehr lebendiger, trotz oder gerade der Kreis- und der Verwaltungsreformen wegen, die gemeinsam mit dem Kreistag gemeistert wurden und auch werden. In der Diskussion mit den Kreisräten wurde die Energiewende ebenso thematisiert wie die Polizeireform, die ärztliche Versorgung, ob Notfalldienste oder die Situation der Kliniken.
Dass der Kreis kein abgeschlossenes System ist, sondern in die Metropolregion und auch in andere Verbünde eingebunden ist, mit denen es zum Wohl des Kreises zu verhandeln gilt, birgt Licht- und Schattenseiten gleichermaßen in sich. Dass der Kreis auch Teil der Metropolregion ist, sprach Rainer Schäfer an. Landrat und Kreistag stehen immer auch im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung, begleitet durch die Presse.
Dass es nicht nur Konsens gibt, sondern auch unterschiedliche Standpunkte vertreten werden, gehört zum Geschäft und zu einer lebendigen Demokratie. Und dazu tragen offene Gespräche in einer solchen Runde ebenso bei wie in den offiziellen Sitzungen der Kreistagsgremien. „Die Aufgaben steigen und werden nicht weniger“, betonte Dr. Brötel. „Im Blick all unserer Diskussionen muss dabei das Wohl des Kreises im Vordergrund stehen“, betonte Karlheinz Graner, „und dazu brauchen wir weiterhin eine gut funktionierende Kreisverwaltung, ebenso auch eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Kommunen“.
Gerade weil es auch in naher Zukunft keine Direktwahl des Landrats geben wird, ist es den SPD-Kreisrätinnen und –Kreisräten ein wichtiges Anliegen, nicht nur vor der anstehenden Neuwahl des Landrats durch den Kreistag, in stetigem Austausch mit dem Amtsinhaber zu sein. Denn dadurch kann selbst bei nicht üppiger werdenden finanziellen Zuwendungen Kreistagsarbeit, zusammen mit dem Landratsamt, zum Wohl des Landkreises gewährleistet werden.
Heide Lochmann dankte allen Anwesenden für das offene und ehrliche Gespräch, das im nächsten Jahr eine Fortsetzung finden wird.