Beim Projekt MuT überzeugten sich an der DHBW Mosbach 12 Mädchen vom Reiz der Technik
Frauen und Technik schließen sich nicht aus. Wegen der elektrischen Hochspannung müssen im Labor der DHBW Mosbach aber alle aus Sicherheitsgründen “hinter Gitter”. BU zu MuT 025: Ausprobieren ist ein erster Weg zur Erkenntnis: Wie funktioniert die Abstandsmessung beim Auto? (Foto: pm)
Mosbach. (pm) „Technik ist was für Frauen“, erklärte Mariana Römer, einzige weibliche Laboringenieurin an der DHBW Mosbach, zwölf jungen Damen, die sich trotz Schwimmbadwetters zu einem Besuch an der DHBW Mosbach entschlossen hatten. Im Rahmen der Projektwoche „Mädchen und Technik“ (MuT) möchten sie mehr über Ausbildung und Berufe in Technik und Naturwissenschaften erfahren. Am Campus Mosbach erläuterten Mariana Römer und ihr Kollege Peter Hülsebusch das duale Studium, dessen Stärke die enge Verzahnung von Theorie und Praxis ist. Jeder Studierende hat einen bezahlten Ausbildungsplatz in einem Unternehmen und wechselt alle drei Monate zwischen dem Bachelor-Studium an der DHBW Mosbach und der praktischen Ausbildung im Betrieb. Nach drei Jahren wird das Studium abgeschlossen, und im Gegensatz zu Uni-Absolventen kann man wegen der großen Praxisnähe und Berufserfahrung sofort im Betrieb loslegen. Die Einarbeitungszeit entfällt.
Schon im fünften und sechsten Semester müssen die Technikstudierenden eine praktische Projektarbeit anfertigen, die natürlich auch theoretisch begründet ist. Was da alles möglich ist, erklärte Peter Hülsebusch während des Rundgangs durch die zahlreichen Techniklabore. „Cool“ fanden die Realschülerinnen zwischen zwölf und vierzehn Jahren den 3D-Drucker, mit dem man nicht nur Flaschenöffner, Einkaufschips oder Stempel drucken kann, sondern auch Gussschablonen für Designerschmuck und vieles mehr. Noch mehr für Technik begeistern ließen sich die Achtklässlerinnen im Mechatronik-Labor, in dem sie die gesamte Elektronik eines Audis inspizieren konnten. „Geht mal hinter die Armaturen-Wand, dann seht Ihr, wie viele Kabel im Auto verlegt sind“, ermunterte sie Peter Hülsebusch. Toll gelöst haben sie seine Frage, wie eigentlich die Abstandsmessung bei Fahrzeugen funktioniert. Ganz klar, durch Ultraschall. Wie genau das „funkt“, verfolgten sie gespannt an einem Computermodell.
„Technische Berufe waren früher so oft Männersache, weil man dafür viel Kraft brauchte“, sagte anfangs Mariana Römer den aufmerksamen Teenagern. „Heute braucht man in den meisten technischen Berufen keine Muskelkraft mehr, sondern Köpfchen und Geschicklichkeit.“ Die Teilnehmerinnen der Projektwoche, die von der Bundesagentur für Arbeit und dem Kolping Bildungswerk e. V. in Tauberbischofsheim organisiert worden ist, können das jetzt bestätigen. Informationen zum Dualen Studium an der DHBW Mosbach gibt es im Internet auf www.dhbw-mosbach.de.