Bürgermentorinnen und -mentoren tauschen Erfahrungen aus
Neckar-Odenwald-Kreis. Bürgermentoren sind Brückenbauer und Mitgestalter in ihren Gemeinden und im Landkreis. Bürgerschaftliches Engagement ist ihr Metier: Sie fördern neue Ideen und Projekte zum Wohl der Allgemeinheit, sie leisten Überzeugungsarbeit und unterstützen und leiten Menschen an, die sich engagieren möchten. Ihre Aufgabenfelder orientieren sich an den örtlichen Gegebenheiten und an den eigenen Interessen. Projekte sind überall denkbar: im Bereich der Kultur, der Politik, des Sportes, im Sozialen oder im Umweltschutz.
In den letzten Jahren haben im Neckar-Odenwald-Kreis über 60 Personen an den Qualifizierungskursen teilgenommen und sich zu Bürgermentoren ausbilden lassen. Um Kontakte zu pflegen und Neuerungen zu besprechen, lud das Ehrenamtszentrum Neckar-Odenwald zum Netzwerktreffen nach Buchen.
Viele waren der Einladung in den großen Sitzungssaal des Landratsamtes gefolgt und nutzten das Treffen nicht zuletzt als Ideenbörse für mögliche eigene Projekte. Volker Noe, der neue Leiter des Ehrenamtszentrums, freute sich über die gute Resonanz und begrüßte besonders die beiden Mentorentrainerinnen Gabriele Illg und Adelheid Knoll. Noe, erst seit Dezember 2012 für das bürgerschaftliche Engagement im Landkreis zuständig, nutzte die Gelegenheit für eine persönliche Vorstellung und einer kurzen Einführung in die Zuständigkeiten des neu strukturierten Ehrenamtszentrums, das seine Wurzeln im ehemaligen Freiwilligenzentrum des Neckar-Odenwald-Kreises hat.
Im Anschluss stellten Joachim Falz und Josef Martin das Bürgernetzwerk Buchen vor. In enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung bieten Bürgerinnen und Bürger auf ehrenamtlicher Basis kostenlose Unterstützungsleistungen für bedürftige Mitmenschen aller Altersstufen an. Die Angebotspalette reicht von Fahrdiensten für Ältere über Hilfeleistungen beim Ämterbesuch oder dem Ausfüllen von Anträgen bis hin zur Vermittlung von Babysittern.
Über das Netzwerk des Kreisseniorenrates im Landkreis referierte der stellvertretende Vorsitzende Bernd Ebert aus Ravenstein-Erlenbach. Im Seniorenbüro, das dem Ehrenamtszentrum angegliedert ist, erhalten Hilfesuchende eine kostenlose und individuelle Erstberatung bei ganz unterschiedlichen Problemen. Auf Wunsch werden Kontakte zu Behörden, Einrichtungen oder weiteren Ehrenamtlichen hergestellt. „Besonders älteren Menschen fällt der Gang zu Behörden oder anderen Hilfeeinrichtungen manchmal schwer“, sagte Ebert: „Der Grundsatz „Senioren helfen Senioren“ lässt die Hemmschwelle sinken und ermöglicht es uns, zu helfen und zu vermitteln.“
Irmtraud Bisschop aus Rosenberg-Hirschlanden leitet ein Tanzprojekt. Regelmäßige, koordinierte Bewegungsabläufe wie eben das Tanzen sind für die geistige Leistungsfähigkeit – Stichwort Alzheimer – wichtig. In mehreren von ihr geleiteten Tanzkreisen werden Tänze eingeübt und aufgeführt, was nicht nur gut für das Gehirn ist, sondern auch Spaß macht, wie Irmtraud Bisschop versicherte. Und wie es auf dem Flur des Landratsamtes auch kurzerhand ausprobiert wurde.
Kristina Taschetta aus Obrigheim dagegen stellte ein internationales Kochbuch vor, in dem Rezepte von zehn Frauen aus zehn verschiedenen Ländern enthalten sind. Das Buch, ein gelungenes Projekt zur Integrationsförderung, soll 2013 erscheinen.
Über die aktuellen Entwicklungen beim Mosbacher Stadtseniorenrat berichteten Esther Benkowitsch und Margarethe Hanß. Derzeit setzt man sich dort für einen „Generationen/-Aktivpark“ im kleinen Elzpark ein, der Menschen aller Altersgruppen zusammenbringen soll.
Den Abschluss des informativen Erfahrungsaustausches bildete der Besuch der Ausstellung „Starke Typen aus Schrot und Korn“ beim Fachdienst Landwirtschaft, die von Christa Herkert erläutert wurde, sowie die Vorstellung und Besichtigung der Bücherei des Judentums im „Klösterle“ in Buchen durch Hermann Schmerbeck und Gisela Brech.