Der Tahrir-Platz in Kairo ist den meisten von uns aus dem Fernsehen bekannt. Hier hat sich der öffentliche Teil der großen politischen Demonstrationen und Kämpfe abgespielt, die vor zwei Jahren zur Abdankung von Präsident Hosni Mubarak, in diesem Jahr zum Sturz des neu gewählten Präsidenten Mursi führten.
Die ägyptische Variante des „Arabischen Frühlings“ schien Männer und Frauen im gemeinsamen Kampf um Demokratie und Mitbestimmung zu vereinen.
Doch für die Frauen hatten vor allem die Demonstrationen dieses Frühjahrs ein völlig anderes Gesicht. Es gab immer mehr Übergriffe, massive sexuelle Belästigungen bis hin zu Massenvergewaltigungen. Inzwischen ist die Bedrohung für Frauen auf den Straßen zu einer alltäglichen und – unvorstellbarer Weise – in der Gesellschaft kaum zur Kenntnis genommenen Tatsache geworden.
Wie schon mehrfach berichtet, sind derzeit zwei ägyptische Frauen, Yasmine Elbaramawy und Zeinab Abdel Moaty, auf Einladung der neun Kreisrätinnen und der Aktionsgruppe „Frauenrechte in Indien und anderswo“ zu Gast im Neckar-Odenwald-Kreis. Die beiden werden bei einem Informationsabend über die aktuelle Situation in ihrem Land und ihre Erlebnisse sprechen. Neben den Erzählungen wird es auch um Fragen nach Gründen und Auswirkungen gehen – und um die Frage, ob und wie Unterstützung durch die europäische Zivilgesellschaft möglich ist.
Zu dem Infoabend, der am Montag, dem 21. Oktober um 20 Uhr in Mosbach im Restaurant der Golfanlage „inputt“ (Neckarburkener Straße 3) stattfindet, laden die Veranstalterinnen alle Interessierten, Frauen wie Männer, ein. Die Sprachen sind Arabisch und Deutsch.