(Foto: pm/Archiv)
Mosbach. Als einziger Kandidat steht Amtsinhaber Michael Jann am Sonntag, den 29.06.14, auf dem Stimmzettel der Oberbürgermeisterwahl in Mosbach. Der Wahlausgang ist somit bereits im Vorfeld klar, denn ohne Gegenkandidat wird OB Jann für weitere acht Jahre auf den Chefsessel im historischen Mosbacher Rathaus gewählt. Dennoch war er bereit, sich den Fragen des NOKZEIT-(Ober)Bürgermeister-Checks zu stellen.
Heute beantwortet er Fragen rund um die Haushaltspolitik.
3. Haushaltspolitik ist auch in Mosbach ein wichtiges Thema, sind die Mittel doch endlich und soll doch die Konsolidierung vorangebracht werden. In welchen Bereichen wollen Sie sparen? Wofür werden Sie evtl. mehr Geld ausgeben. Müssen sich Bürger_innen/Vereine auf Einschnitte gefasst machen?
OB Michael Jann: In den Jahren 2006 bis 2008 konnte die Stadt Mosbach eine sehr positive Haushaltsentwicklung verzeichnen. Zahlreiche Investitionen konnten getätigt werden und die Verschuldung deutlich zurückgeführt werden. Mit dem Auftreten der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2008 folgten dann in den Jahren 2009 bis 2011 einschließlich äußerst schwierige Haushaltsjahre für die Stadt Mosbach. Einsparungen wurden hauptsächlich beim Unterhalt unserer Einrichtungen erzielt und neue Investitionen geschoben. In den Haushaltsjahren 2012 und 2013 trat wiederum eine deutliche Entspannung ein, die uns die Lage versetzte, wieder verstärkt in den Unterhalt unserer Infrastruktur zu investieren, neue Projekte anzugehen und dabei nicht nur den Anstieg der Verschuldung zu bremsen, sondern sogar die Verschuldung wieder leicht zurückzuführen.
Im Vergleich zu anderen Mittelzentren aber auch zu größeren Städten liegt laut der Studie der IHK zu den Kommunalhaushalten aus 2013 Mosbach bei der Verschuldung im unteren Drittel. Dies zeigt, dass wir trotz der aufgezeigten Investitionen, eine sparsame und auf Augenmaß ausgerichtete Finanzpolitik betrieben haben. Scherzhaft könnte man das als eine Finanzpolitik nach Känguru Art beschreiben: Auch mit leerem Beutel große Sprünge machen. Einen akuten Sparzwang kann ich derzeit nicht erkennen. Stünden uns allerdings deutlich mehr Mittel zur Verfügung, sollten diese meiner Meinung nach zuerst in den Bildungssektor investiert werden, da wir dort in Zukunft unserer jungen Menschen investieren und damit auch die Zukunft von uns allen.
OB-Check auf NOKZEIT:
- Warum Sie? – www.NOKZEIT.DE/1-oberbuergermeister-check-mosbach-warum-sie/
- Vision, Wirtschaft, Wandel – www.NOKZEIT.DE/2-ob-check-mosbach-vision-wirtschaft-wandel/