
Kreistagsausschuss für Wirtschaft, Umwelt und Verkehr: Eine Großbaustelle außen, ein Tätigkeitsbericht und Beratungen über den Nahverkehr – Sitzung in Buchen**
Buchen. Eine Großbaustelle kündigte Landrat Dr. Achim Brötel den Mitgliedern des Kreistagsausschusses für Wirtschaft, Umwelt und Verkehr bei einer Sitzung am vergangenen Mittwoch in seiner Begrüßung an. Besichtigt wurde diese Baustelle dann bei einer Rundfahrt durch das Zentrum für Entsorgung und Umwelttechnologie Sansenhecken in Buchen: „In Summe gesehen dürfte es sich hier um die größte Baumaßnahme des Landkreises handeln. Daher ist es uns wichtig, Sie über den aktuellen Stand der Deponiemaßnahmen, aber auch über innovative Projekte unserer Abfallwirtschaftsgesellschaft zu informieren.“
Dies unterstrich der Geschäftsführer der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWN), Dr. Mathias Ginter. Mit Blick auf eine Vielzahl von schweren Baufahrzeugen auf dem Gelände erklärte er, dass man seit 2013 alte Verfüllabschnitte, die bis 2005 noch mit Hausmüll befüllt wurden, mit einer Oberflächenabdichtung versehen habe. Denn nach der Deponieverordnung müsse Müll so eingekapselt werden, dass kein Wasser in den Müllkörper eindringe. Die Gesamtkosten allein für diese Abdichtung hätten bei über drei Millionen Euro gelegen. 2014 habe man dann, so Dr. Ginter weiter, umfangreiche Baumaßnahmen für die Erschließung eines neuen Verfüllabschnitts begonnen. Daran anschließend würden aktuell noch zwei weitere Verfüllabschnitte erschlossen. „Auf Sansenhecken wurden und werden somit in Summe rund 13 Millionen Euro investiert. Dafür hat der Landkreis dann Entsorgungssicherheit für weit über 15 Jahre“, sagte Dr. Ginter.
Auch entstehe auf dem Deponiegelände ein leistungsfähiges Biomassezentrum, um vorhandenes Material von Grüngutpätzen und aus Landschaftspflegemaßnahmen sinnvoll zu nutzen. Vorgestellt wurde den Kreisräten als zentraler Bestandteil des Zentrums eine Anlage zur Herstellung von Pflanzenkohle. „Wir produzieren hier zertifizierte Topprodukte mit Qualitäten, die stark nachgefragt sind“, betonte der AWN-Geschäftsführer. Verwendung fände die Kohle bei der Herstellung von Bodensubstrat, in der Futtermittelindustrie und als Stalleinstreu.
Zurück im Sitzungssaal im Kompetenzzentrum der AWN stellte der dort ansässige Leiter der Energieagentur Neckar-Odenwald-Kreis (EAN) Uwe Ristl seinen Tätigkeitsbericht vor. „Die EAN bietet ein umfassendes Leistungsspektrum für Privathaushalte, Kommunen und Unternehmen und hat auch im vergangenen Jahr wieder viel bewegt“, so der Ingenieur. 2016 sei beispielsweise ein kreisweites Förderprogramm ausgelaufen, über das rund 900 Heizkreispumpen getauscht worden seien. Auch habe man im Bereich Bauen wieder mehrere Lehrgänge mit guter Resonanz durchgeführt wie auch beim Quartierssanierungskonzept in und mit der Gemeinde Schwarzach die energetischen Maßnahmen weiter vorangebracht. Besonders am Herzen, so Ristl, läge ihm die Arbeit mit Schülern in unterschiedlichen Projekten: „Ich bin überzeugt davon, dass energiebewusstes und nachhaltiges Verhalten von klein auf gelernt werden muss, damit man dann als Erwachsener ganz selbstverständlich danach lebt.“ Dies wurde von den Kreisräten in der Diskussion bestätigt. Es sei wichtig, angefangen von Kindern bis hin zu Verantwortlichen im Bereich Planen und Bauen, möglichst viele Mitstreiter im Kreis zu finden, die das Thema Energieeffizienz verinnerlicht haben.
Auch informierte die Verwaltung das Gremium über den Sachstand zu der geplanten Regiobuslinie Buchen – Tauberbischofsheim und schlug vor, die Maßnahme nun als optionalen Baustein in das anstehende Vergabeverfahren für das Linienbündel „Buchen, Umland“ aufzunehmen. Dem stimmten die Kreisräte, die sich bereits in früheren Sitzungen mit der Linie befasst hatten, einstimmig zu. Mit der Betriebsaufnahme der Linie könne allerdings, so der Hinweis, aufgrund einer benötigten Landesförderung nicht vor Anfang 2019 gerechnet werden.
Passend zum Thema Nahverkehr erhielt der Ausschuss abschließend noch die Information, dass man sich in der nächsten Sitzung mit der Fortschreibung des Nahverkehrsplans für den Kreis beschäftigen werde.