(Foto: Liane Merkle)
Auch Zimmern erhält Solarpark
Seckach. (lm) Nach Seckach und Großeicholzheim wird nun auch der Ortsteil Zimmern, zumindest anteilig, mit einem 12 Hektar großen Solarpark „Winterberg“ bedacht. Die Firma juwi AG aus Wörrstadt hatte in einer vergangenen Gemeinderatssitzung ihr Unternehmen und ihre Ziele vorgestellt, wodurch man einem Vorhaben bezogenen Bebauungsplan zugestimmt hatte. „Die Gemeinde Seckach möchte die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung eines großflächigen Solarparks in einem landwirtschaftlich benachteiligten Gebiet der Gemarkungen Seckach/Zimmern schaffen“, betonte Bürgermeister Thomas Ludwig im Rahmen der jüngsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderates. Die Photovoltaik-Freiflächenanlage wird im Bebauungsplan zudem ergänzt durch Nebenanlagen, Einfriedungen und Erschließungswege. Das Plangebiet befindet sich südlich der Ortslage Seckach sowie nördlich des Waidachshofes in den Gewannen „Am kleinen Winterberg“ in Seckach sowie „Winterberg“ auf Gemarkung Zimmern und befindet sich ausschließlich in Privateigentum wodurch ein Gemeinderatsmitglied von Beratung und Beschlussfassung ausgenommen war. Die Kosten für die Aufstellung des Bebauungsplanes trägt der Antragsteller/Betreiber.
Zustimmend zur Kenntnis nahm das Gemeindegremium das Vorhaben der Gemeindeverwaltung, Förderanträge für Straßensanierungen Kleineicholzheim – Großeicholzheim sowie die Ortsdurchfahrten Großeicholzheim und Seckach zu stellen. Die rd. 2,3 Mio. Euro teure Maßnahme wurde vorgestellt von Dipl.-Ing. Marco Rieß vom Ing.-Büro Sack und Partner aus Adelsheim, der den Umfang erläuterte: Sie umfasst Kanalsanierung inkl. 105 Anschlussleitungen mit ca. 1.355.000 Euro, Optimierung der Wasserversorgung mit ca. 236.000 Euro und die Erneuerung der Gehwege für 685.000 Euro. Die errechnete Gesamtsumme von 2.276.000 Euro gliedert sich in 1.373.000 Euro für Seckach und 903.000 Euro für Großeicholzheim. Mit detaillierten Planungen und Ausschreibungen wird ab dem nächsten Jahr gerechnet, allerdings nur dann, wenn die Förderanträge positiv beschieden werden.
Allerdings warnte Bürgermeister Ludwig, dass es sicher größere Umleitungen und Behinderungen geben wird, die man dann einfach in Kauf nehmen müsse, wenn man die Straßen- und Gehwegsituation endlich verbessert haben will. Und genau das bschäftigte das Gremium in der anschließenden Diskussion.
Gemeinderat Alexander Winter sprach noch die hohen Ausgaben an, die derzeit auch in andere Projekte fließen müssen wie der neue Kindergarten, Leichenhallen, usw., was nach Aussage von Thomas Ludwig möglicherweise mit einer Kreditaufnahme geschultert werden müsste.
Gebilligt wurde nach Vorstellung durch Kämmerer André Kordmann auch die Bildung von Haushaltsresten aus dem Rechnungsjahr 2017 im Vermögenshaushalt von 718.700 Euro bei den Ausgaben und 374.900 Euro bei den Einnahmen.
Mit einer Bilanzsumme von 2.248.008 Euro schloss der Eigenbetrieb „Wasserversorgung Seckach“ das vergangene Haushaltsjahr ab. Die Summe der Erträge war 489.791 Euro, bei Aufwendungen von 515.966 Euro und einem Defizit von 26.175 Euro. Die Wasserversorgung Seckach deckt derzeit ihren Wasserbedarf für die Ortsteile Seckach und Zimmern durch den Bezug von Bodenseewasser sowie für den Ortsteil Großeicholzheim durch die Förderung von Wasser aus dem eigenen Tiefbrunnen „Kohlplatte“. Der Tiefbrunnen „Berg“, welcher zuvor den Ortsteil Zimmern mit Eigenwasser versorgte, dient als Notversorgung. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten liegen bei 1.793.668 Euro und die Verbindlichkeiten gegenüber der Gemeinde bei 249.880 Euro, bei einem Eigenkapital von 233.925 Euro. Der Gemeinderat ermächtigte den Bürgermeister zur Aufnahme eines Kommunaldarlehens für die Wasserversorgung in Höhe von 170.000 Euro bei einer Laufzeit von 30 Jahren.
Abschließend Informierte der Bürgermeister über die Borkenkäfersituation im Seckacher Gemeindewald, die zu einem deutlich geringeren planmäßigen Einschlag führen wird. Als Überraschungsgast hatte sich auch der neue hauptamtliche Vorstand des Kinder- und Jugenddorfes Klinge, Dr. Christoph Klotz, in der Sitzung vorgestellt, und damit eine ganz neue Art der Kooperation zwischen Klinge und Gemeinde sowie den örtlichen Vereinen ins Rollen gebracht.