(Foto: pm)
Musikalische Stadtführung mit der Stadtkapelle
Buchen. (pm) Musikalisch, lehrreich und nicht zuletzt originell – die musikalische Stadtführung mit der Stadtkapelle Buchen und Stadtarchivar Tobias-Jan Kohler kam gut an bei den vielen Teilnehmern. Zumal auch das Wetter mitspielte und der Regen erst nach dem Ende des Rundgangs im Museumshof einsetzte.
Kurz zuvor hatte Christof Kieser noch die traditionellen Eröffnungsverse zum Besten gegeben, die das beliebte Vorsommerfest einläuten – er erinnerte damit an eines von vielen Ereignissen im Buchener Jahreslauf, die Tobias-Jan Kohler während des Rundgangs mit Hintergrundinfos, meist im Bezug zur Musikgeschichte, ergänzte.
An der Mariensäule eröffneten zwei Trompeter der Stadtkapelle aus dem Stadtturm heraus den Rundgang. Damit erinnerten sie an die Stadttürmer, die in vergangenen Jahrhunderten vor Gefahren wie Bränden oder herannahenden Truppen warnten.
Weiter ging es, begleitet vom Glockenspiel und dem Bläserensemble, in Richtung „Houscht“, der Hochstadtstraße. Dort sangen die beiden Stadtkapellenmusiker Linus Kieser und Lukas Schäfer das Lied „Zu Buche is heut alles froh“, dessen Text vom unvergessenen Heimatdichter und Narrenvater Jakob Mayer stammt.
Begleitet wurden die beiden dabei von Landrat Dr. Achim Brötel auf dem Akkordeon. Dazwischen erzählte Kohler unter anderem von der Gründung der ersten Buchener Stadtkapelle im Jahr 1893 und von der Odysee des Buchener Bleckers, der 1905 in einem Garten in Grünsfeld wieder entdeckt und von einer Abordnung junger Männer feierlich nach Buchen ins Bezirksmuseum zurück gebracht wurde. Im Übrigen auch die eigentliche Geburtsstunde des „Blecker-Clubs“.
Weitere Stationen waren der Musterplatz – mit dem berühmten Militärmarsch „Preußens Gloria“ und Erinnerungen an den Schützenmarkt von Jakob Mayer – und der Wimpinaplatz. Passend zum Tag der Deutschen Einheit wurde hier unter anderem die deutsche Nationalhymne gespielt und auch die „Ode an die Freude“.
Kohler erinnerte an die Stadtgeschichte mit wechselnden Herrschern und auch an schwierige Zeiten wie die Pestepidemie, in deren Folge das Rochus-Gelübde abgelegt wurde. Am Narrenbrunnen schließlich wurde dem Pestheiligen mit dem Lied „Rochus reich an Gnaden“ gedacht. Natürlich war am Narrenbrunnen auch Zeit und Gelegenheit, mit Liedern wie dem „Kerl wach uff“ und Gedichten an des „Buchener liebste Jahreszeit“ zu erinnern.
Wissenswertes zum Klösterle erzählte der Stadtarchivar im Kräutergärtchen, wo das Holzbläserensemble aufspielte, bevor es über die Judengasse weiter ging zum Alten Rathaus. Nicht ganz passend zur Jahreszeit, aber trotzdem sehr schön anzuhören war der „Frühlingsgesang“, den Rolf Herbst eigens für die Stadtkapelle komponiert hat.
Letzte Station schließlich war der historische Museumshof. Hier am Trunzerhaus erinnerte Kohler unter anderem an den wohl bekanntesten Buchener Musiker, den Komponisten Joseph Martin Kraus. Mit „Buchen, du schöne Stadt“ von Karl-Heinz Kohout und dem NOK-Marsch von Wolf-Peter Langisch beendete die Stadtkapelle unter der Leitung von Lisa Helmle und dem Vorsitzenden Christian Schulze den gelungenen Rundgang, freilich nicht ohne Stadtarchivar Tobias-Jan Kohler für dessen Einsatz zu danken.