Entwicklung zu Kleinzentrum war mühsam

Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger (li.), Ortsvorsteher Wendelin Schäfer (Mitte) und Hans Slama. (Foto: Liane Merkle)

Mörschenhardt seit 50 Jahren Mudauer Ortsteil

Mörschenhardt.  (lm)  Weshalb der Heimat- und Verkehrsverein Mudau mit seinem rührigen 1. Vorsitzenden zu Recht als Gedächtnis der Gemeinde bekannt ist, stellte Hans Slama mit der Übergabe der „Eingliederungsurkunde von Mörschenhardt nach Mudau“ an Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger und Ortsvorsteher Wendelin Schäfer im Rahmen der Ortschaftsratssitzung wieder einmal unter Beweis.

Wie Slama erläuterte, war Mörschenhardt/Ernsttal der erste der heute neun Ortsteile, der sich vor genau 50 Jahren, am 01. September 1971, freiwillig an Mudau band. Der Gemeinderat hatte sich nach der vorangegangenen Bürgeranhörung (von 132 Stimmberechtigten waren 58 für und 29 dagegen) der Eingliederung zugestimmt. Zu der Freiwilligkeit hatten ganz einfach die sich häufenden und nicht mehr allein zu bewältigenden Probleme geführt. Denn in der Nachkriegszeit überforderten die angestrebten Verbesserungen der Infrastruktur die Gemeinde schon organisatorisch und finanziell, dazu kam außerdem der Zuzug von Flüchtlingen und Evakuierten nach dem zweiten Weltkrieg. In Mörschenhardt war dies mit 100 Personen ein Plus von 25 Prozent in der Bevölkerung.

Der Haushalt war für 1971 gerade noch tragbar, aber schon ein Jahr später hätte der Ort nach Ansicht des Landratsamtes nur noch rentierliche Darlehen aufnehmen können. So war man ab der Eingliederung mit zwei Gemeinderäten im Mudauer Gremium vertreten und im Oktober 1971 tagte schon der neue Ortschaftsrat und wählte Alois Schölch zum Ortsvorsteher.

Waren die Bürger in der Anfangszeit nur wenig motiviert, sich in dem Mudauer Teilort für die Gemeinschaft einzusetzen, so änderte sich das mit dem Wiederaufleben der Vereine grundsätzlich. Man löste die Probleme im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten nach und nach, doch es war ein mühsamer Weg bis zum heutigen attraktiven Kleinzentrum, der sich aber bewährt hat, wie auch Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger bestätigte.

Hans Slama ging in seinen Ausführungen zeitlich noch weiter zurück, um die Weigerung vieler kleiner Dörfer zur Eingliederung verständlich zu machen. Zwar ließen sich 1973 auch Rumpfen, und Scheidental, 1974 Langenelz und Donebach, 1975 sogar noch Steinbach mit mehrheitlichem Votum freiwillig nach Mudau eingliedern, doch Reisenbach und Schloßau lehnten dies ab und wurden nach einem Urteil des Staatsgerichtshofs nach Mudau „verdonnert“, was die Stimmung für lange Zeit negativ beeinflusste.

Als Ursache für diese Ablehnungen sah Slama die Aushöhlung der kommunalen Selbstverwaltung nach dem Wahlsieg der NSDAP 1933, und in Folge die rigorose Verwirklichung von Eingemeindungsplänen, nachdem Bürgermeister und Gemeinderäte „zurückgetreten worden waren“. Schloßau wurde damals erweitert durch Waldauerbach und Mörschenhardt/Ernsttal, Mudau durch Donebach und Langenelz, Steinbach durch Rumpfen und Stürzenhardt. Das galt, bis der Zwang von oben aufhörte. Es blieben nur Scheidental aus Ober- und Unterscheidental sowie Schloßau und Waldauerbach als jeweilige Einheit bestehen.

Ortsvorsteher Wendelin Schäfer ergänzte in einem kurzen Rückblick, dass man unter Bürgermeister Ludwig Streun und Ratschreiber Helmut Hört 1966 noch selbständig mit eigener Schule in Kombi mit Rathaus und Lehrerwohnung gewesen sei. Als weitere Gemeindegebäude nannte er das Milchhäusle, die Viehwaage und die Gefriertruhenanlage.

Nach dem ersten Ortsvorsteher Alois Schölch folgte ab1984 Gerhard Brenneis, ab 1999 Gernot Brenneis und seit 2004 Wendelin Schäfer. Mit Mudau hatte man die Eingliederungspunkte Feldwegebau, Kanalsammler, Kläranlage und Renovierung der Schule verhandelt. Zwar seien nicht alle Punkte wunschgemäß erfüllt worden, doch dafür habe man zahlreiche andere Maßnahmen durchführen können, zum Teil auch mit einer gut funktionierenden Kooperation von Bürgern und Ortschaftsverwaltung.

Mörschenhardt sei ein wunderschöner Ort geworden, die Schule in vielen Schritten renoviert, es gäbe Bauplätze, einen angepassten Flächennutzungsplan, eine Feuerwehr, die auf ihre Garage mit Fahrzeug sowie hervorragende Jugendarbeit stolz sein könne, Bildstöcke seien saniert worden, ein toller Spielplatz angelegt u.v.m. „Ich weiß, dass viele Wünsche lange brauchen bis sie erfüllt werden und bei manchen klappt es eben gar nicht“, so der Bürgermeister, aber dafür habe es auch einige positive Überraschungen für Mörschenhardt gegeben und der Austausch zwischen Ortschaftsrat und Gemeindeverwaltung funktioniere hervorragend. „Ich freue mit, dass das attraktive Mörschenhardt zu Mudau gehört“.

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