Das Projekt Großer Wald wurde von der Firma Windenergie S+H realisiert. In Limbach scheitert ein weiterer Windpark am Streben nach maximalem Profit. Dennoch bleiben Projektierer und Gemeinde offen für Gespräche. (Archivbild: pm)
Jähes Ende für Windpark Limbach-Buchen – Profitstreben nimmt Chance
Limbach. (pm) Nach einer Besichtigungstour des Gemeinderats vom neuen Bauhofstandort über die Schule am Schlossplatz und die Ersatzräumlichkeiten der Verwaltung im alten Schulhaus begrüßte Bürgermeister Thorsten Weber zur Sitzung des Gremiums.
Ein Bürger ergriff in der Bürgerfragestunde das Wort und tat seinen Unmut über die aktuelle Verkehrslage in der Bahnhofstraße in Limbach kund. Die fungiert derzeit als Umleitungsstrecke durch die Baumaßnahmen in der Industriestraße.
Die Verkehrsteilnehmer würden weder Tempo 30 noch die Vorfahrtsregeln beachten, hob der Bürger hervor. Die Verwaltung werde Geschwindigkeitskontrollen prüfen, aber letztlich liege die Verantwortung für die Einhaltung der Regelungen bei jedem Verkehrsteilnehmer selbst, so das Gemeindeoberhaupt.
Bürgermeister Weber informierte anschließend über den in nicht-öffentlicher Sitzung gefassten Verkaufsbeschluss über ein Baugrundstück und begrüßte anschließend Uwe und Marek Steiff von der Windenergie S+H aus Buchen-Hettigenbeuern.
„Im Januar in Buchen begann alles mit großem Paukenschlag und nahm einen sehr optimistischen und hoffnungsvollen Verlauf“, führte Thorsten Weber ein, um dann festzustellen „ohne den Ausführungen der Herren Steiff vorgreifen zu wollen, wird der Windpark Buchen-Limbach zumindest für Limbach heute ebenfalls mit einem Paukenschlag ein jähes Ende finden.
Das bedauerte Bürgermeister Thorsten Weber, „denn das wäre ein tolles Projekt gewesen, das gut funktioniert und einen wichtigen Beitrag zur gerade ausgerufenen Zeiten- und Energiewende geleistet hätte.“
Uwe Steiff ließ anschließend die vergangenen Monate Revue passieren und bedankte sich für das sehr gute und kooperative Miteinander mit dem Bürgermeister und der Gemeinde.
„Wir brannten von Anfang an für dieses Projekt, hatten ein gutes Gefühl für ein gemeinsames Projekt aller Beteiligten, von dem alle profitieren können, ein Projekt, das später der Bürgerschaft gehört, das eine hohe Akzeptanz genießt und bei dem zumindest die meisten Bürgerinnen und Bürger dahinterstehen,“ so Uwe Steiff eingangs.
Für die Firma Windenergie S+H war von Anfang an auch klar, dass die Kommune mit im Boot sein muss und nicht nur die Belastungen bei der Gemeinde bleibt, sondern auch ein gewisser Anteil der Pachtsumme.
Dies hob auch das Gemeindeoberhaupt in seinen Anfangsworten hervor. Allerdings wurde die vom betroffenen Grundstückseigentümer nicht als Chance wahrgenommen, sondern sehr einseitig im Sinne des maximalen Profits beim Eigentümer und der einseitigen Belastung bei der Gemeinde.
War anfangs noch Optimismus bei den Gesprächen, machte sich bald Ernüchterung breit. Ende Juli hatte man der Firma S+H dann mitgeteilt, dass der Eigentümer nun in flächendeckende Untersuchungen aller seiner Flächen mit Blick auf die Windkraft eintreten will.
Die Enttäuschung über das Scheitern des Windparks wurde auch in den Wortbeiträgen aus dem Gemeinderat sehr deutlich. Zum Schluss signalisiert Weber Offenheit für weitere Gespräche.