(Foto: Liane Merkle)
Mudau. (lm) „Mobilität ist ein Stück Lebensqualität“ und nicht nur ab einem bestimmten Alter, sondern auch nach Operationen oder Krankheiten dürfte der sichere Umgang mit einem Rollator maßgeblich zu dieser Lebensqualität beitragen.
In diesem Sinne hat sich der Heimat- und Verkehrsverein Mudau auf die Fahne geschrieben, einmal jährlich sowohl im Mudauer Seniorenheim Geras als auch in der Steinbacher Seniorenresidenz „Haus Theresa“ jeweils ein Seminar zum Rollator-Führerschein anzubieten.
Hans Slama und Willi Müller als Hauptinitiatoren sowie Gerhard Engelhardt, Klaus Kempf und Albert Ullrich von der Kreisverkehrswacht Hohenlohe mit Marina Herbst-Linsler vom Sanitätshaus Beyer und die jeweiligen Pflegeteams konnten auch in diesem Jahr nahezu 50 begeisterte Senioren und Seniorinnen in den beiden Pflegeheimen als Führerschein-Anwärter zu Theorie und Praxis begrüßen.
Mit Klaus Kempf hatten sie einen versierten Moderator gefunden und mit seinem Team geduldige Lehrmeister, die wirklich kein Training ausließen auf dem eigens aufgebauten Parcours, der alle nur möglichen Schikanen aufwies.
Erster Tipp von Klaus Kempf: „Betrachtet euren Rollator als Freund, denn mit ihm kommt ihr aus den eigenen vier Wänden, könnt andere Menschen treffen, und Gespräche führen, habt Bewegung, seid an der frischen Luft und schützt euch vor der Vereinsamung“.
Doch zum Genuss mit diesem Freund gehört natürlich die korrekte Handhabung, und die beginnt damit, dass die Handgriffe auf die richtige Höhe eingestellt werden und der Nutzer im Rollator und nicht dahinter geht., und zwar aufrecht. Die richtige Höheneinstellung ist gegeben, wenn der Nutzer mit hängenden Armen am Rollator steht und die Griffe etwa auf Höhe seines Uhrenarmbands eingestellt werden.
Beim Laufen darf der Freund nicht zu weit nach vorn geschoben und der Sitz sollte nur bei angezogener Bremse genutzt werden. Im Parcours lernte dann jeder Teilnehmer, dass Türschwellen und Bordsteine bewältigt werden können, indem die Bremse festgestellt, der Rollator auf die Hinterräder gekippt, dann die Bremsen wieder gelöst, der Rollator vorgeschoben und wieder abgesetzt wird.
Danach die Hinterräder hochheben und nachziehen. Ganz wichtig war auch der Ratschlag, dass wie alle Verkehrsteilnehmer auch die Nutzer von Rollatoren vor allem gut gesehen werden und darum helle Kleidung tragen sollten.
Und dann kam die Rollator-Königsdisziplin, denn ein Bus von Mechler-Reisen parkte direkt neben dem Führerschein-Gelände und der Fahrer klappte eine Rampe aus. Als alle vorwärts einsteigen, sichern des Rollators, einen festen Sitzplatz suchen und schließlich rückwärts aussteigen beherrschten, war der ersehnte Rollator-Führerschein für alle perfekt.