Ein Leben für die Klinge-Zeitung

Ein Leben für die Klinge-Zeitung
Ein Leben für die Klinge-Zeitung

Peter Schmackeit: Ein unermüdlicher Chronist feiert seinen 90. Geburtstag. (Foto: Liane Merkle)

Seckach-Klinge. (lm) Seit vielen Jahren ist Peter Schmackeit als Lektor der Klinge-Zeitung unverzichtbar. Heute feiert der Chronist und ehemalige Lehrer des Kinder- und Jugenddorfes seinen 90. Geburtstag.

Trotz der Folgen eines Schlaganfalls vor zwei Jahren bleibt er aktiv und organisiert seinen Alltag mit viel Weitblick. Ein Beispiel dafür ist der neue Arbeitsablauf, den er gemeinsam mit seinem Nachfolger für die Klinge-Zeitung entwickelt hat.

Kindheit und Kriegswirren

Peter Schmackeit wurde am 11. März 1935 in Jugenheim an der Bergstraße geboren. Seine Kindheit wurde durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs geprägt. Als der bekannte Fotograf Hanns Tschira, Arbeitgeber seiner Mutter Martha Maria, in Berlin ausgebombt wurde, zog die Familie nach Niederschlesien.

Doch bereits im Januar 1945 mussten sie erneut fliehen. Wochenlang unterwegs, stets in Angst vor der Roten Armee, gelangten sie zunächst ins Erzgebirge und schließlich an den Bodensee, wo sie das Kriegsende erlebten.

Ab 1946 besuchte Schmackeit das Gymnasium in Konstanz, bis der Umzug der Firma Tschira nach Baden-Baden die Familie erneut zum Ortswechsel zwang. Dort legte er 1955 sein Abitur ab und absolvierte anschließend in Heidelberg sein Lehramtsstudium.

Die Berufung zum Lehrer in der Klinge

Während seines letzten Semesters führte ihn eine Exkursion ins Jugenddorf Klinge, das damals noch eine Baustelle war. Pfarrer Magnanis Idee eines Kinderdorfes faszinierte ihn so sehr, dass er direkt nach einer Anstellung fragte. Am 02. April 1957 trat er seine erste Stelle als Grund- und Hauptschullehrer an.

Die Anfangszeit war eine Herausforderung: Es gab kein Schulgebäude, keine Lehrmittel – vieles musste improvisiert werden. Doch Schmackeit blieb und widmete sich nach der Hälfte seiner Dienstzeit besonders lernbehinderten Kindern. Er erinnert sich an finanzielle Schwierigkeiten und eine ungewisse Zukunft, bis eine neue Verwaltungsstruktur für Stabilität sorgte.

1958 heiratete er seine Frau Verena, die er in Baden-Baden kennengelernt hatte.

Vom Lehrer zum Chronisten

Nach seiner Pensionierung 1999 begann für Peter Schmackeit eine neue Aufgabe: die redaktionelle Betreuung der Klinge-Zeitung. Was zunächst als Vertretung gedacht war, wurde für viele Jahre zu seiner Hauptbeschäftigung. Auch als Chronist war er hochgeschätzt. Unter dem Titel "Im Album geblättert" veröffentlichte er zahlreiche Beiträge, die später als dreibändiges Nachschlagewerk zum 60. Jubiläum der Klinge erschienen.

Engagement über die Klinge hinaus

Während einer Reise nach St. Petersburg entdeckte Schmackeit eine weitere Aufgabe: die sprachliche Überarbeitung russischer Caritas-Texte für deutsche Sponsoren. Diese Tätigkeit übte er fast 20 Jahre lang aus.

Für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement wurde er mit der Verdienstmedaille des Bundesverdienstkreuzes ausgezeichnet.

Unsere Redaktion schließt sich den zahlreichen Glückwünschen von Klinge-Verantwortlichen, Kollegen, Wegbegleitern, seiner Familie und Freunden herzlich an.

Umwelt

Von Interesse