Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger schenkt Most aus, beobachtet MdB Alois Gerig (li.) und Manfred Robens vom Naturpark (re.). (Foto: Liane Merkle)
Mudau. (lm) „Es ist bitterkalt, aber da kann man sich anziehen. Hauptsache trocken!“ Der meist strapazierte Satz beim 5. Mudauer Bauernmarkt, der dem Erfolg dieser Veranstaltung jedoch keinen Abbruch tat, denn Dank eben dieser trockenen Witterung konnte das bunt gemischte und hervorragende Angebot heimischer Produzenten unzählige Gäste in die Odenwaldgemeinde locken.
Schon die offizielle Eröffnung hatte neben MdB Alois Gerig, Gerhard Kohler vom Fachdienst für Landwirtschaft, Geschäftsführer Andreas Sigmund vom Kreisbauernverband, Manfred Robens als Geschäftsführer des Naturparks Neckartal-Odenwald, BdS-Vorsitzenden Willi Müller, OV a.D. Kurt Müller und seinen Nachfolger im Amt, Klaus Erich Schork zahlreiche Interessierte angelockt. Darunter auch die Mudauer Trachtengruppe mit Lieselotte Schell an der Spitze.
Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger hatte jede Menge Gründe, sich zu freuen. Zum einen über die zahlreich agierenden Aussteller mit ihrem breiten Angebot heimischer Produkte, die es zu genießen galt. Des weiteren über die vielen Land- und Forstwirte sowie private Grundbesitzer, die sich um die 100 Quadratkilometer schönste Heimat mit Mudauer Gemarkung so liebevoll kümmern und natürlich über sein engagiertes Organisatorenteam „Bauernmarkt“, das sich zusammensetzte aus Christoph Müller und Helmut Maier.
Mit kurzweiligen „Grüßen aus dem Bauch“ konnte MdB Alois Gerig die Zuhörer bei der Stange halten. Dabei dankte er allen, die in irgend einer Weise zum Gelingen des Bauernmarktes beitragen. Denn dieser diene nicht nur dem Warenverkauf, sondern auch der Kommunikation unter den Menschen. „Es ist etwas Besonderes, in diesem schönen Ambiente den Menschen der Region gute regionale Produkte anzubieten und damit eindeutig die Wertschöpfung zu steigern.
Diesem Argument schloss sich Manfred Robens vom Naturpark Neckartal-Odenwald nahtlos an. „Wir beteiligen uns aus voller Überzeugung gerne an diesem Bauernmarkt“, denn die Landschaft könne nur dann so wunderschön erhalten bleiben, wenn die, die sie pflegen auch genug Umsatz machen.
Bevor das von der Raiffeisen-Warengenossenschaft gespendete Mostfass „zum Anstich“ verteilt wurde, erinnerte Ortsvorsteher Klaus Erich Schork an einen Eintrag aus dem Mudauer Heimatbuch von 1926, wo zu lesen war, dass die Mudauer Märkte das einzige wirtschaftliche Rückgrad von Beständigkeit gewesen sei. Schon aus diesem Grund sehe er diese Märkte auch heute noch als etwas Besonderes an.
Ein Rundgang der geladenen Gäste schloss sich an und es gab wirklich viel zu sehen, zu genießen und zu erfahren. Die prämierten „Rouschewert’s Schnäpsle“ machten den Anfang. Alles, was der Imker an Nahrhaftem, Pflegenden und Romantischem zu bieten hat, präsentierten Edgar Farrenkopf aus Steinbach und Andreas Sigmund aus Langenelz. Aus Waldbrunn waren Thomas Edelmann mit Leckerem aus Ziegenkäse und Eiern sowie PUR-Natur Eichenauer mit Naturprodukten Pesto, Austrichen und Marinaden vertreten. „Rund um’s Holz“ ging es bei Otwin Galm aus Langenelz mit Möbeln und Dekorativem. Natalie Scheuermann aus Scheidental stellte ihre Holzkränze vor und der Heimat- und Verkehrsverein Mudau präsentierte seine Odenwälder Spinnstube. Nach Pizza und Flammkuchen duftete es bei Roland Böhle aus Reisenbach und gleich ums Eck lockten Hausmacher Backwaren, Dinkelspezialitäten, Käse und vieles mehr von Langenelzer Hofbackladen Helga Noz. Seine schönsten Körbe hatte Hubert Eck aus Hettigenbeuern mitgebracht und die Mudauer Landfrauen verwöhnten die Gäste mit selbstgebackenen Kuchen zum Kaffee. Außerordentlich dekorativ machte die leuchtende herbstliche Pflanzenpracht der Mudauer Gärtnerei Breunig auf sich aufmerksam. Und der Duft frisch gegrillter Hähnchen lockte zum Stand des Geflügelhofs Dambach mit Nudeln, Eiern, Kartoffeln und Hausmacher. „Saft- und Grünkern-Verkostung“ bot die Raiffeisen ZG Mudau und der Frei-Zeit-Hof Eberstadt hatten neben ihrem Veranstaltungsangebot wie TIPT, Webrahmen für Kinder und Jugendliche, Bastelarbeiten mit Naturmaterialien auch wunderschöne Schafwoll-Natur-Produkte „im Gepäck“. Kürbisse und Produkte daraus schmückten den Stand von Melanie Schönit aus Buchen, die auch Herbst-Girlanden-Basteln anbot. Kulinarische „Wildheiten“ konnte man in der Golfclub Restaurant-Filiale Wollschläger und Deftiges beim Hofstand Willi Schwing aus Rumpfen genießen. Die Siedler- und Gartenfreunde Mudau erläuterten Apfelsorten und Wildobst samt Kreuzungen. Von der Naturheilpraxis Müller war die „Kräuterhexe“ aus Stürzenhardt mit Heilkräutern, Tees, ätherischen Ölen und Körben angereist. Drechselarbeiten gab es neben Informationen bei Geopark-Ranger Wilfried Schneider aus Walldürn, mit Wissenswertem über Naturpark und Wanderkarten konnte man sich bei Naturpark Neckartal-Odenwald und über Bewusste Ernährung bei Fachdienst Landwirtschaft versorgen. Und die Pferdefreunde Mudau verwöhnten die Gäste mit Kutschfahrten rund um die schöne Odenwaldgemeinde.
Am Nachmittag überreichte Reinhard Diehl als Geschäftsführer des UNESCO-Geopark Bergstraße-Odenwald den neuen Geopark Vorort-Begleitern „Burg Wildenberg“ ihre Zertifikate, bevor die Mudauer Trachtenkapelle zur Unterhaltung aufspielte.
Produkte aus dem Odenwald auf dem Mudauer Bauernmarkt. (Foto: Liane Merkle)