Beiträge zur Geschichte der Metropolregion
Neckar-Odenwald-Kreis. (khn) Zum fünfjährigen Bestehen der Europäischen Metropolregion Rhein-Neckar ist vom Arbeitskreis der Archive in unserer Region beim Verlag Regionalkultur der Sammelband „Stadt, Land, Heimat: Beiträge zur Geschichte der Metropolregion Rhein-Neckar im Industriezeitalter“ erschienen. Damit will der Arbeitskreis die Entwicklung eines Regionalbewusstseins durch die aktive Förderung der historischen Forschung zum Rhein-Neckar-Raum fördern.
Der vorliegende Band thematisiert die unterschiedlichen Aspekte der Beziehungen zwischen den Städten und den ländlichen Regionen im Rhein-Neckar-Raum in historischer Perspektive. Neben den professionellen Archivaren leisteten auch einige Heimatkundler Beiträge. Einziger Autor aus dem Neckar-Odenwald-Kreis ist Realschulkonrektor i.R. Karl Heinz Neser (Obrigheim), seit 25 Jahren selbst Mitglied in den Gremien des Verbandes, mit einem Beitrag über „Binnenwanderung, Binnen- und Außenumsiedlung, Mobilität im Neckar-Odenwald-Kreis“.
Dieser Artikel ist mir was wert: [flattr btn=“compact“ tle=“Stadt, Land, Heimat – Beiträge zur Geschichte der Metropolregion“ url=“https://www.nokzeit.de/?p=8387″] Neser beschreibt die Ab- und Auswanderung großer Bevölkerungsteile im 19. Jahrhundert als Folge der Agrarkrise und wirtschaftlichen Rückständigkeit unseres Raumes und das außerordentliche Bevölkerungswachstum nach dem 2. Weltkrieg durch Evakuierte, Flüchtlinge und Vertriebene mit den Problemen auf den Wohnungs- und Arbeitsmarkt, so dass die beiden Kreise Buchen und Mosbach damals zu Förderbezirken erklärt wurden. Er macht auch das Ringen der politischen Kräfte unseres Raumes um Unterstützung deutlich. Ab Ende der 80er Jahre gab es einen weiteren Bevölkerungsschub durch Spätaussiedler und Zuwanderer aus den osteuropäischen Staaten. Neser bewertet auch die aktive Infrastrukturpolitik von Land und Bund, wodurch es gelang, die Bevölkerung hier zu halten. Seit 2006 ist die demographische Entwicklung wie anderswo leicht rückläufig.
Weiter untersucht Neser die Mobilität in der Region Rhein-Neckar aus der Sicht des Neckar-Odenwald-Kreises sowie die ausgeprägten Pendlerbeziehungen. Immerhin pendelt jeder dritte Arbeitnehmer aus, aber auch die Zahl der Einpendler ist recht hoch. „Die wirtschaftlichen Beziehungen sind nicht mehr nur einseitig, sondern durch Verflechtung gekennzeichnet“, folgert Neser.
20 weitere Beiträge zu anderen Teilen der Region runden das Leitthema „Mobilität“ ab.
Martin Krauß/Ulrich Nieß (Hrsg.) – Stadt, Land, Heimat: Beiträge zur Geschichte der Metropolregion Rhein-Neckar im Industriezeitalter; Verlag Regionalkultur; 408 S. mit 147 meist farbigen Abbildungen; ISBN 978-3897356672; Preis 34,80 Euro.
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