OB Mikulicz: „Viele Hebel sind in Bewegung gesetzt“ – SWR sendet aus der Stadt
Wertheim. (pm) Die Bewältigung der Hochwasserfolgen stand im Mittelpunkt eines Pressegesprächs heute , Donnerstag, im Wertheimer Rathaus. Oberbürgermeister Stefan Mikulicz informierte über die vielen Hebel, die in Bewegung gesetzt sind. „Das Hochwasser ist so gesehen noch nicht vorbei, wir arbeiten jetzt mit Hochdruck an der Schadensaufnahme und –bewältigung.“
Zunächst aber würdigte OB Mikulicz den „unglaublichen Kraftakt“, mit dem am gestrigen Mittwoch der städtische Bauhof mit Unterstützung von Freiwilliger Feuerwehr und Technischem Hilfswerk die Altstadt geräumt und gesäubert hat. Bis zum späten Nachmittag „war die Altstadt als Einkaufs- und Wohnstandort wieder ertüchtigt.“
Für die Gemeinderatssitzung am Montag kündigte OB Mikulicz einen Bericht über das Hochwasser an, in dem auch die reibungslose Zusammenarbeit aller Kräfte im Hochwasserkrisenstab nochmals gewürdigt wird. Die Einsatzkräfte hätten hier eine „herausragende Glanzleistung“ erbracht, die nicht nur in Wertheim, sondern im ganzen Land anerkannt werde. „Dass wir mit einem Helferfest nochmals Dankeschön sagen, ist selbstverständlich.
„Die Hilfe des Landes ist zugesichert,“ ging Mikulicz nochmals auf den Besuch von Ministerpräsident Mappus ein (wir berichteten). In welcher Form sie erbracht werde, müsse so bald wie möglich verhandelt werden. Zunächst ginge es darum, den Schadensumfang möglichst genau zu erheben, um den Landesministerien eine konkrete Zahlengrundlage liefern zu können.
Die Hochwassereinsatzkosten werden derzeit zusammengetragen. Auch die Schadensaufnahme an öffentlichen Einrichtungen ist bereits im Gang. Die Ergebnisse könnten Ende nächster Woche vorliegen.
Für die Kalkulation der Schäden im privaten und gewerblichen Bereich richtet die Stadtverwaltung ab Montag, 24. Januar, eine Schadensmeldestelle in der Kämmerei ein. Sie wird von 8 bis 18 Uhr besetzt sein, Telefon-Durchwahl 09342 / 301-172.
Dieser Artikel ist mir was wert: [flattr btn=“compact“ tle=“Wertheim als starke Gemeinschaft“ url=“https://www.nokzeit.de/?p=8684″] Mit dem Präsidenten der Badischen Gebäudeversicherung, Prof. Bohn, steht OB Mikulicz in Kontakt und kündigte dessen Besuch in Wertheim für die nächsten Tage an. Außerdem werde er sich dafür einsetzen, dass für die Versicherten eine Vor-Ort-Beratung eingerichtet wird.
Für die Zahlung der kommunalen Grund- und Gewerbesteuer kündigte OB Mikulicz eine Härtefallregelung an. „Vom Hochwasser betroffene Geschäftsleute können sich darauf verlassen, dass die Steuerforderungen zinslos gestundet werden.“ Mit dem Finanzamt Tauberbischofsheim ist die Stadtverwaltung in Kontakt wegen Herausgabe eines Informationsblatts über weitere steuerliche Erleichterungen.
Gespräche führt die Stadtverwaltung auch mit den Banken über die Bereitstellung von Krediten zu besonders günstigen Konditionen. „Gerade junge Geschäftsgründungen, die sich relativ neu in der Innenstadt niedergelassen haben, brauchen Überbrückungshilfen, um den Umsatzausfall zu verkraften.“
Zumindest einer teilweisen Kompensation der fast zweiwöchigen Umsatzausfälle in der Wertheimer Innenstadt dient auch der zusätzliche verkaufsoffene Sonntag, der in Abstimmung mit dem Stadtmarketingverein und den Kirchen am Sonntag, 30. Januar, stattfinden wird. Zunächst werden Hochwassereinsatzkräfte, Altstadtbewohner und –geschäftsleute an einem ökumenischen Dank- und Bittgottesdienst um 10 Uhr in der Stiftskirche teilnehmen. Es folgt ein Zusammensein auf dem Marktplatz, das den guten Zusammenhalt in der akuten Hochwasserphase nochmals dokumentieren soll. Die Geschäfte in der Altstadt rechts und links der Tauber werden dann von 12 bis 18 Uhr geöffnet sein.
OB Mikulicz abschließend: „Ich bin froh und dankbar, dass Wertheim sich in der Not als starke Gemeinschaft bewährt hat und wir das Hochwasser ohne Verletzungen und Personenschäden überstanden haben.“ Darauf wolle man sich am 30. Januar nochmals gemeinsam besinnen.
Im SWR-Fernsehen bleibt das Hochwasser weiterhin Thema:
So wird SWR-Wetterreporter Thomas Miltner wird mit einem Kamerateam am Freitag, 21. Januar, vormittags in Wertheim unterwegs sein und Impressionen aus der Stadt nach dem Hochwasser aufnehmen. Daraus werden zwei Beiträge zusammen gestellt, die am Abend gegen 18.11 Uhr und etwa ausführlicher gegen 19.15 Uhr in der Landesschau ausgestrahlt werden.
Ebenfalls am Freitag, 21. Januar, wird SWR-Korrespondentin Rosi Düll in der Landesschau zu Gast sein und über ihre journalistischen Eindrücke im Hochwassereinsatz berichten. Rosi Düll berichtete über die gesamte Dauer des jüngsten Hochwassers für die Rundfunkprogramme des SWR aus Wertheim. Die Landesschau wird von 18.45 bis 19.45 Uhr im SWR-Fernsehen ausgestrahlt.
Am Samstag, 22. Januar, wird der Vorsitzende der Bürgergemeinschaft Hochwasser, Thomas Wettengel, in der Reihe „Menschen der Woche“ Gesprächspartner von Frank Elstner sein. Die Talkshow aus Baden-Baden wird von 22.20 bis 23.35 Uhr übertragen.