Geotourismus-Exkursion an den Katzenbuckel

Bürgermeister Klaus Schölch (li.) hier mit seinem Bürgermeisterkollegen Wolfgang Alles begrüßt die Gäste. (Foto: Später)

Waldbrunn. Besuch aus dem Saarland konnte der Waldbrunner Bürgermeister Klaus Schölch am vergangenen Freitag auf dem Katzenbuckel empfangen. Über 40 Gäste, darunter Bürgermeisterkollege Wolfgang Alles aus der Gemeinde Freisen, kamen aus dem Landkreis St. Wendel sowie aus rheinland-pfälzischen Nachbargemeinden angereist, um auf einer Tagesexkursion geotouristische Besonderheiten im Neckartal und Odenwald kennen zu lernen und sie als Impulse für die eigene Tourismusentwicklung aufzugreifen. Veranstaltet wurde das Exkursionsprogramm von dem Saarbrücker Unternehmen ARGUS concept, das mit dem Geographen Michael Hahl vom Waldbrunner Projektbüro proreg einen regionalen Geotourismus-Experten zur Organisation und Exkursionsbegleitung hinzuzog.

Klaus Schölch begrüßte die Vertreter aus dem Landkreis St. Wendel und informierte über die Bedeutung des Katzenbuckels für den Geotourismus im Odenwald. Zudem biete die geologisch-mineralogische Dauerausstellung „GeoExpo“ viele Bezüge zum Katzenbuckel, zu seinen Gesteinen und zur bis 1974 andauernden Steinbruchgeschichte. Auch den Neckargeracher Margaretenschlucht-Pfad und die Zwingenberger Wolfschlucht wurden der Gruppe für weitere Geo-Exkursionen empfohlen. Nach der offiziellen Einleitung führte Hahl die Delegation an den Katzenbuckelsee und einige weitere Lehrpfadstationen und erläuterte die vulkanische Entstehung des höchsten Odenwaldberges.

Dieser Artikel ist mir was wert: [flattr btn=“compact“ tle=“Geotourismus-Exkursion an den Katzenbuckel“ url=“https://www.nokzeit.de/?p=9601″] Da im saarländischen Freisen derzeit ein Geopfad im ehemaligen Steinbruch am Hellerberg entsteht, der von den örtlichen Mineralienvereinen in Kooperation mit dem Saarbrücker Büro konzipiert und von Hahl fachlich und textlich umgesetzt wird, war die geotouristische Nutzung der Bergbaufolgelandschaft am Katzenbuckel mit ihren Geo-Potenzialen, aber auch ihren Sicherheitsaspekten und planerischen Herausforderungen ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt der Veranstaltung. Im Anschluss folgte ein Besuch der sehenswerten „GeoExpo“ im Rathaus Waldbrunn, die sicherlich auch das Herz der anwesenden Mineraliensammler aus der Edelsteinregion zwischen Kusel und Freisen höher schlagen ließ.

Waldbrunn war der letzte Punkt dieser Busexkursion, die bereits am Morgen mit dem Besuchersteinbruch Leferenz in Dossenheim an der Bergstraße begonnen hatte. Hier konnten Michael Hahl und Achim Später von ARGUS concept neben dem Dossenheimer Bürgermeister Hans Lorenz auch den von der Sache sichtlich begeisterten Heimatkundler Hermann Fischer für eine fachkundige Gruppenführung durch das Steinbruchgelände gewinnen. Der Rhyolithsteinbruch wurde mit neun Geopark-Tafeln sowie einem im Aufbau befindlichen Museumsbereich ausgestattet und als Geotop 2009 im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald ausgezeichnet. Eine alte Brecheranlage und eine historische Feldbahn sind technikgeschichtliche Zeugen des bis 1984 andauernden Abbaubetriebs.

Von der Bergstraße ging es nach Neckarsteinach, wo Bürgermeister Eberhard Petri der Saarländer Delegation das neue Geopark-Eingangstor mit Infozentrum und Verkaufsbereich vorstellte. Schwerpunktthema ist dort, passend zum Ambiente der Vierburgenstadt, die regionale Burgengeschichte. Nach der Mittagspause machte die Gruppe einen kurzen Abstecher an den im Sommer 2010 eingeweihten Eberbacher „Pfad der Flussgeschichte“, eine geo- und wandertouristische Einrichtung des Naturparks Neckartal-Odenwald. Interessant war hier auch das Potenzial für die innerstädtische Entwicklung, das mit dem Geotourismus gestärkt werden kann. Der Naturpark-Pfad, vom Projektbüro proreg initiiert und bearbeitet, beginnt in der Altstadt Eberbachs und schafft dort zusätzliche Anreize für Stadtbummel und Gastronomiebesuch.

Um etliche Eindrücke bereichert, verabschiedete sich die Delegation aus dem Saarland und der Nordpfälzer Nachbarschaft. Vielleicht werden sich einige positive Erfahrungen aus dem Naturpark Neckartal-Odenwald und dem Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald zukünftig auch in dem saarländischen Landkreis wieder finden, der seine geotouristischen Potenziale unter dem Motto „St. Wendeler Land – Steinreich“ vor der Kulisse des europäischen Förderprogramms LEADER weiter erschließen möchte und dabei auch auf überregionale Kooperationen setzt. Die Impressionen aus Waldbrunn, Eberbach, Neckarsteinach und Dossenheim werden die Entwicklungen sicherlich begleiten.

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Die Delegation aus dem saarländischen Landkreis St. Wendel wurde von Michael Hahl begleitet. (Foto: Später)

Infos im Internet:
www.netzwerk-freisen.de
www.proregnews.blogspot.com/2010/11/geotourismus-potenziale-und.html

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