von Liane Merkle
Festredner Erich Keller.
Seckach. ,,Der Heimatverein Seckach hat sich in all den zurückliegenden Jahren um die Pflege des Heimatgedankens sehr verdient gemacht“. So Bürgermeister Thomas Ludwig im Rahmen des Festaktes zum 40jährigen Bestehen des Heimatvereins in der Gaststätte St. Benedikt im Kinder- und Jugenddorf Klinge.
Nachdem Franziska Parstorfer von der Musikschule Bauland mit einem Klavierstück die Feierstunde musikalisch eröffnet hatte, betonte die 1. Vorsitzende Doris Kohler in ihren kurzen Ausführungen zu den Inhalten des Vereins, dass dieser am 10. Mai 1971 als Heimat- und Verkehrsverein im Seckacher Gasthaus ,,Zum Lamm“ gegründet wurde. Dass in dieser Zeit nur vier Vorsitzende mit Fritz P. Brauer, Heinz Lichtenberger, Wilhelm Schmitt und aktuell Doris Kohler den Heimatverein geführt hatten zeuge von Kontinuität, Verbundenheit zur Heimat und Pflichtbewusstsein.
Als Markenzeichen des Vereins nannte sie die insgesamt 37 erstellten Heimathefte und die jährlichen Aufführungen der Theatergruppe seit 1988. ,,Seit nunmehr über 40 Jahre hat sich der Heimatverein in seiner ganz eigenen Art mit unterschiedlichen Aktivitäten um das Wachsen, Blühen und Gedeihen unserer Gemeinde verdient gemacht“, betonte Bürgermeister Ludwig mit einem Dank an die Mitglieder namens der Gemeinde und der Bevölkerung. Die Erinnerung an früher dokumentiere sich auch in den gerade zu Ende gegangenen Renovierungen von Kleindenkmalen und Bildstöcken auf Gemarkung Zimmern.
Eingeführt zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Gemeindegebietsreform mit der Bildung der neuen Gemeinde Seckach sei der Heimatverein das erste organisierte Projekt gewesen, das alle drei Ortsteile umfassend einband. Abschließend seiner Ausführungen bezeichnete er den Heimatverein zum einen als Kultur treibenden Verein innerhalb der Gesamtgemeinde und zum zweiten als Mittler zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Die geehrten Gründungsmitglieder mit Bürgermeister Thomas Ludwig (hinten links). (Foto: Liane Merkle)
Der 1. Vorsitzenden oblag es im Anschluss, einigen besonders verdiente und langjährigen Mitgliedern für ihre Treue zum Verein mit Ehrenurkunde und einem Präsent auszuzeichnen und Dank zu sagen. (40 Jahre-Gründungsmitglieder) Erich Keller, Gebhard Schmitt, Bernhard Otto, Emil Bischoff, Willi Wünst und Brigitte Knopp, (40 Jahre Mitgliedschaft) Berthold Schmitt, Edgar Weber, Erhard Fitz, Pfarrer Herbert Duffner, Edeltrude Bahndorf, Herbert Hofmann, Heinz Koch, German Bischoff, Helga Geisler und Ernst Rupp, (25 Jahre Mitgliedschaft) Werner Baur, Edgar Baier, Helmut Kegelmann, Helmut Kohler, Werner Kolbenschlag und Leopold Krappel, (15 Jahre Mitgliedschaft) Georg Groß, Edith Löffler, Resl Alter, Gisela Aumüller, Gerhard Keller, Elfriede Thoma, Margot Knörzer, Rosemarie Obert, Alma Ziegle, Irene Bock, Werner Weber, Ekkehard Kozlik, Karl-Heinz Gill, Hubert Hack, Adam Linden, Herbert Bernion, Gertrud Frank, Sofie Pöschl, Eugenie Hoffmann, Rudolf Schmitt, Leo Eberhard, Arnold Schimscha, Franz Hirsch, Hannelore Schmitt, Elisabeth Ziegmann, Helmut Dollinger, Helga Klein, Erika Schultheiß, Klara Traber, Wilma Frank, Elsa Stasch, Maria Ehrmann, Roswita Steuerwald, Otmar Gimber und Ulrike Hirschfell.
Nach einem Musikstück von Saxophonist Martin Parstorfer von der Musikschule Bauland ging Gründungsmitglied Erich Keller sach- und fachkundig auf die Historie und Inhalte des Heimatvereins im Rahmen eines Festvortrages ein. So nannte er als vielfältige Aktivitäten u.a. die zahlreichen Ausflüge, Wanderungen, Besuche von Aufführungen der Freilichtbühne in Ötigheim, Lichtbildervorträge, Tagesausflüge, die Aufstellung von 30 Ruhebänken und die Theateraufführungen der Theatergruppe.
Als Höhepunkt nannte er auch die Bewirtschaftung beim Seniorennachmittag im Rahmen der 1200-Jahrfeier in Seckach wo man gemeinsam mit dem Siedlerbund über 1.400 Senioren aus nah und fern versorgt hatte. Weiter resümierte er die aufopferungsvollen Tätigkeiten der Vorsitzenden mit der Beschaffung und Aufstellung von Blumenkästen und Restaurierung von Bildstöcken. In Kenntnis der Veränderungen besonders im Fremdenverkehr und Tourismus habe man den bisherigen Namen Heimat- und Verkehrsverein in Heimatverein umgewandelt. Die Gründung des Vereins sei auf Drängen von Otto Stieber und Bürgermeister Kornel Reichert erfolgt, vor allem als Versuch, den Fremdenverkehr in Seckach attraktiver zu gestalten.
Langjährige Mitglieder des Heimatvereins. (Foto: Liane Merkle)
Es gelang ihnen, zahlreiche Bürger zu begeistern, so dass sich am 10. Mai 1971 27 Bürger zum Vereinseintritt bereit erklärten. In kurzer Zeit, so Erich Keller weiter, konnten 60 Gästebetten bereitgestellt werden. In Gaststätten 32, Privatunterkünften 22 und 6 auf Bauernhöfen, wodurch man über 1.400 Übernachtungen verzeichnen konnte. Sogar ein Kurswagen von Dortmund wurde durch einen Reiseveranstalter eingesetzt und hatte freitags bis zu 16 Personen gebracht, die begrüßt und betreut wurden.
Nach dieser interessanten Darstellung der Entwicklung des Vereins konnte die 1. Vorsitzende Doris Kohler zur Freude aller das druckfrische neue Heimatheft zum Kauf anbieten und nach einem musikalischen Schlussvortrag zum gemütlichen Beisammensein einladen.