von Liane Merkle
Seckach. Das ehrenamtliche Mitwirken von Bürgerinnen und Bürgern an der Gestaltung und Förderung des Gemeinwohls bildet die Grundlage für ein deutlich erkennbares ,,Wir-Gefühl“ im gesellschaftlichen Leben der Gesamtgemeinde Seckach. Zahlreiche Projekte konnten so auf den Weg gebracht werden, was auch im Rahmen des jährlich stattfindenden Arbeitstreffens der Mitglieder aller ,,Lokale-Agenda-Arbeitskreise“ im Gasthaus St. Benedikt verdeutlicht wurde.
Dieses Treffen stand ganz im Zeichen des kürzlich zu Ende gegangenen Modellprojekts ,,Nachhaltige Kommunalentwicklung“ des Umweltministeriums Baden-Württemberg. So erinnerte Bürgermeister Thomas Ludwig in seinem kurzweiligen Rückblick an die zahlreichen Aktivitäten, welche von der Seckacher Bürgerschaft im Rahmen dieses Projektes auf die Beine gestellt wurden. Grundlage hierfür bildeten insgesamt 132 Sitzungen, Treffen und Veranstaltungen für die Arbeitskreise ,,Soziales Netzwerk“, ,,Natur, Umwelt und Energie“, ,,Wirtschaft“ und ,,Kultur, Freizeit und Bildung“, wobei auch nicht in den Arbeitskreisen eingebundene Bürgerinnen und Bürger mit ihren Vorschlägen und Anregungen eng in die Vorhaben integriert wurden.
Gute Unterstützung erfuhren die Gemeinde Seckach und ihre zahlreichen ehrenamtlich tätigen Bürger hierbei im Rahmen des Modellprojekts (der vollständige Projektname lautet: „Kommunen auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen nachhaltigen Kommunalentwicklung“) vom Umweltministerium Baden-Württemberg und vom Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) aus Heidelberg.
Das Land hatte sich mit diesem Modellprojekt zum Ziel gesetzt, dem Lokale-Agenda-Prozess in kleinen und mittleren Kommunen neue Impulse zu verleihen. „Das Ziel, die bereits heute auf hohem Niveau vorhandenen sozialen, ökonomischen und ökologischen Lebensgrundlagen und –bedingungen in Seckach für zukünftige Generationen zu erhalten bzw. weiter zu verbessern, wurde sehr gut verwirklicht“, so das Lob von Bürgermeister Thomas Ludwig. Als herausragende Ergebnisse dieser Arbeit nannte er vor allem den ersten selbstgegründeten Zeitbank 55+-Verein Baden-Württembergs sowie den ehrenamtlichen Fahrdienst, wobei letzterer schon längst zu einem landesweit beachteten Vorzeigeobjekt geworden sei.
,,Freilich fiel dieser Erfolg nicht vom Himmel; er war und ist vielmehr das Ergebnis eines großartigen ehrenamtlichen Engagements der Seckacher Bürgerschaft, wobei mitunter auch ungeahnte bürokratische Hürden zu überwinden waren, betonte der Bürgermeister weiter. Sein Dank richtete sich daher in erster Linie an alle Bürgerinnen und Bürger, die sich seither in der Lokalen Agenda engagiert haben. Sie alle erhielten dafür eine Urkunde und ein süßes Dankeschön.
Aber auch das Projektteam, der Gemeinderat, Markus Duscha vom ifeu-Institut und ganz besonders die zentrale Anlaufstelle im Rathaus in Person von Iris Bronner hätten einen gewichtigen Anteil daran, dass dies alles so möglich war, weshalb das Gemeindeoberhaupt auch ihnen Dank und Anerkennung zollte.
Richtig ,,geadelt“ kann sich der Seckacher Lokale-Agenda-21-Prozeß aber durch das uneingeschränkte Lob des Umweltministeriums fühlen. Von dortiger Seite wurden insbesondere die klaren Prozessstrukturen als Geheimnis des Erfolges ausgemacht. Besonders dankbar sei die Gemeinde Seckach dem Ministerium auch für die im Herbst 2009 eingeräumte Möglichkeit, das Modellprojekt zu verlängern, denn während dieser Zeit konnten den lokalen Akteuren beispielsweise mit dem Projektcheck, einem Seminar zum Thema Öffentlichkeitsarbeit, dem Nachhaltigkeitsbericht und im Rahmen eines Klimaschutzworkshops nochmals wichtige Instrumente für eine erfolgreiche Agendaarbeit an die Hand gegeben werden.
Nicht zuletzt hätten auch andere Nachhaltigkeitsaktivitäten in der Gemeinde Seckach wie z.B. das in den Jahren 2009 und 2010 erstellte Biotopvernetzungskonzept und die derzeit laufenden Vorbereitungen zur Errichtung eines Nahwärmenetzes im Ortsteil Großeicholzheim ihren Nährboden zu einem guten Teil im Lokale-Agenda-Prozess mit dazu beigetragen.
Auch wenn die Bäume nicht immer gleich in den Himmel wachsen und auch diverse Irrungen und Wirrungen zum Wesen eines solchen Verlaufs zählen, konnte Bürgermeister Ludwig am Ende seiner Ausführungen als Fazit feststellen, dass Seckach in den vergangenen knapp vier Jahren ein sehr großes Wegstück in Richtung seiner nachhaltigen Zukunft zurück gelegt hat.
„Das Modellprojekt ist zu Ende, aber der Seckacher Agendaprozess geht jetzt erst richtig los.“, resümierte Thomas Ludwig und forderte dazu auf, hierfür nicht nur die bereits bestehenden Arbeitskreisstrukturen zu nutzen, sondern auch neue Wege einzuschlagen; vor allem wolle man stets „das Ohr am Bürger“ haben, um auch entsprechend auf dessen Bedürfnisse eingehen zu können. Mit einem gemütlichen Beisammensein, bei welchem bereits wieder munter neue Ideen ausgetauscht wurden, endete das Treffen.
„Nur zufriedene Gesichter gab es beim diesjährigen Treffen der Mitglieder aller Arbeitskreise des Lokale-Agenda-Prozesses 21 in Seckach aufgrund des durchweg positiven Fazits über das vor Kurzem zu Ende gegangenen Modellprojekt „Nachhaltige Kommunalentwicklung“. (Foto: Liane Merkle)