Zack, die Zecke gibt Tipps
Der neu überarbeitete Zeckenflyer, der in sehr gut verständlicher Weise über Gefahren und Vorbeugung informiert, wurde dieser Tage von Mitarbeiterinnen des Fachdienstes Gesundheitswesens des Landratsamtes an Arztpraxen und Apotheken im Neckar-Odenwald-Kreis verschickt. Auch der Landkreis Miltenberg und der Odenwaldkreis beteiligen sich an der Informationskampagne. (Foto: LRA)
Neckar-Odenwald-Kreis. Es gibt Themen, da bewirkt eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit Erstaunliches. Die Gefahr, die von Zecken ausgehen kann, ist zweifellos ein solches Thema. Denn einer intensiven Information in den letzten Jahren mittels verschiedener Publikationen und Veranstaltungen, initiiert vom Landratsamt, folgte eine spürbare Steigerung der Impfraten.
Der Neckar-Odenwald-Kreis gehört – wie fast die Hälfte der 301 deutschen Landkreise – zum vom Robert-Koch-Institut deklarierten FSME-Risikogebiet. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, hier durch einen Zeckenbiss an FSME zu erkranken, höher ist als anderswo. Diese Infektionsgefahr und auch die Möglichkeit, durch einen vermeintlich harmlosen „Holzbock“ an Borreliose zu erkranken, haben schon 2007 zu einer Projektarbeit im Landratsamt geführt. Damals entstand eine kindgerecht formulierte Broschüre mit der Comicfigur „Zack, die Zecke“, die über die Gefahren informierte und Tipps zur Vorbeugung gab.
Diese Broschüre und andere Info- und sonstigen Veranstaltungen – unter anderem auch die aktuelle Teilnahme an einem wissenschaftlichen Projekt, bei dem Zecken eingesammelt und auf genetische Veränderungen untersucht werden – haben Wirkung gezeigt: Die Zahl der Impfungen vor allem bei Kindern hat enorm zugenommen. Denn Impfungen sind der einzig sichere Schutz vor FSME, der Frühsommer-Meningoenzephalitis, gegen die es ansonsten keine wirksame Medizin gibt.
„Zack, die Zecke“ informierte die Bevölkerung nicht nur im Neckar-Odenwald-Kreis, sondern auch im bayrischen Landkreis Miltenberg und im hessischen Odenwaldkreis. Diese Zusammenarbeit hatten die jeweiligen Landräte bei ihren regelmäßigen Treffen vereinbart und auch bei den Nachbarn zeigte die Sensibilisierung für die „kleinen Blutsauger“ Wirkung. Auch dort stiegen die Impfraten.
Nun wurde der Flyer überarbeitet. Denn tatsächlich sind nicht nur Kinder besonders gefährdet, sondern auch ältere Menschen. Die Erfahrung zeige, so Dr. Martina Teinert vom Fachdienst Gesundheitswesen des Landratsamtes, dass der Verlauf der Krankheit umso schwieriger sein kann, je älter der Patient ist. Schlicht „Zeckeninfo“ heißt nun also der Flyer, der in immer noch sehr leicht verständlicher Weise über Zecken, FSME und Borreliose aufklärt, Tipps gibt und die häufigsten Fragen beantwortet.
16.000 Flyer sind gedruckt worden. Jeweils 5000 wurden nach Miltenberg und Erbach verschickt, denn die erfolgreiche Kooperation mit den Nachbarlandkreisen wird nach Beschluss der Landräte Dr. Achim Brötel, Roland Schwing und Dietrich Kübler fortgesetzt. Die im Neckar-Odenwald-Kreis verbliebenen 6000 Flyer werden dieser Tage an alle Apotheken im Kreis und alle Arztpraxen, die entsprechende Impfungen vornehmen – also Hausärzte, Internisten und Kinderärzte – verschickt, wo sie für die interessierte Bevölkerung kostenlos ausgelegt werden.