Passivhauskongress der EAN

Neckar-Odenwald-Kreis/Mosbach. „Ein Passivhaus bietet hohen Wohnkomfort bei niedrigem Energieverbrauch. Die Wärme von Personen, technischen Geräten und der Sonne reicht fast völlig aus, um das Gebäude warm zu halten.“ So stand es in der Ausschreibung des „Passivhauskongresses“, den die Energieagentur Neckar-Odenwald-Kreis (ean) in Zusammenarbeit mit dem Forum Zukunft Energie der Akademie der Ingenieure aus Ostfildern angeboten hatte.

25 Teilnehmer – Architekten, Diplom-Ingenieure, Energieberater und Handwerker – kamen aus dem Neckar Odenwald Kreis, aber auch aus Karlsruhe, Heilbronn oder Offenburg in der Alten Mälzerei in Mosbach zusammen, um mit insgesamt sieben Referenten einen ganzen Tag lang die unterschiedlichsten Aspekte zu diskutieren. Auch praktische Beispiele kamen nicht zu kurz: Unter anderem wurde ein in Passivhausbauweise erstellter Neubau eines Fitnessstudios vorgestellt, das mit 1450 Quadratmeter Fläche im Vergleich zum konventionellen Bestandsbau um 600 Quadratmeter größer war. Trotzdem waren die Betriebskosten für Heizung und Warmwasser um 30 Prozent niedriger – bei einer zudem um 200 erhöhten Mitgliederzahl.

Neu für viele Teilnehmer war auch, dass ein Passivhaus mit Blähbetonfertigbauteilen in Massivbauweise erstellt werden kann. Beeindruckend dabei war nicht nur die sehr kurze Rohbauphase sondern auch die Luftdichtheit, deren erreichte Qualität die Passivhausanforderungen um 80% übererfüllten. Deutlich wurde bei allen vorgestellten Passivhäusern, dass diese Art des hocheffizienten Bauens oder Sanierens nicht ohne eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung auskommt.
Die entsprechende Sanierung von bestehenden Gebäuden und die Problematik von Wärmebrücken waren weitere intensiv diskutierte Themen und um die theoretischen Grundlagen ging es bei der Vorstellung der gerade in Arbeit befindlichen Energieeinsparverordnung 2012.

Der Erste Landesbeamte Martin Wuttke überbrachte die Grüße des Landrats und freute sich, dass eine derartige Veranstaltung erstmals auch im Neckar-Odenwald-Kreis angeboten werden konnte. Denn immerhin sei man hier Spitzenreiter beim Thema „Erneuerbare Energien“, und das schon lange vor Fukushima. Doch auch Wuttke pflichtete einem der Referenten, Dipl.-Ing. Architekt Roland Matzig, bei, der schon bei der Einführung der Thematik betonte, dass die Erneuerbaren Energien wichtiger denn je seien: „Aber noch wichtiger ist es, mit der vorhandenen Energie effizient und sparsam umzugehen.“ Immerhin rund die Hälfte des privaten Energieverbrauchs fließt in die Heizung von Gebäuden und Wohnungen, erklärte dann auch Martin Wuttke: „Hier gibt es extrem viel Handlungsbedarf.“ Der sehr aufschlussreiche Kongress zum Thema Passivhaus war und ist hier ein Weg in die richtige Richtung: Energie so effizient wie nur möglich zu nutzen.

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Passivhauskongress Mosbach: v.l. Referenten Dipl.-Ing. Architekt Thomas Sternagel, Stuttgart; Dipl.-Ing. Architekt Thomas Schaller, Allensbach; Dipl.-Ing. Architekt Roland Matzig, Mannheim; Jochen Lang, Akademie der Ingenieure, Ostfildern; Erster Landesbeamte Neckar Odenwald Kreis Martin Wuttke; Dipl.-Ing. Uwe Ristl, Geschäftsführer EAN. (Foto: LRA)

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