Jahreshauptversammlung der RWG Mudau
von Liane Merkle
Mudau. Bei Konsumenten als auch bei Brennereien stagniert derzeit die Nachfrage nach Most und so müsse man davon ausgehen, dass die Zahl der Mosttrinker auch künftig eher als rückläufig zu bezeichnen sei. Deutlich wurde dieser Negativtrend im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Raiffeisen-Warengenossenschaft (RWG) im Gasthaus ,,Pfalz“ in Mudau, wozu Vorstandsvorsitzender Josef Elsner neben Mitgliedern und Geschäftspartnern auch Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger, ehemalige Mitarbeiter und Willi Müller von der Volksbank Franken begrüßen konnte. Sein Dank galt eingangs allen, die sich für die Belange der Genossenschaft eingesetzt und deren Geschäftsidee tatkräftig mitgetragen hatten.
Besonders erfreut zeigte sich Josef Elser darüber, dass man die Anweisung des Genossenschaftsverbandes befolgen und die Generalversammlung im ersten Halbjahr nach dem Geschäftsjahr abhalten konnte.
Als geschäftsführender Vorstand dankte Martin Oeden dem ehemaligen Mitarbeiter der Volksbank Franken, Gerhard Baumbusch aus Buchen für die Erstellung der Bilanz, des Jahresabschlusses und dem Regeln der steuerlichen Angelegenheiten und Willi Müller für seine Bereitschaft als Schriftführer zu fungieren. Bezüglich des Mostereigeschäftes betonte er, dass die Kunden hierbei mehr und mehr ihre Obstmenge bei der RWG als Umtauschmenge für diverse Säfte nutzen und so das ganze Jahr über darauf zurückgreifen können. In Zukunft müsse man sich verstärkt um Neukunden bemühen und sich über neue Perspektiven Gedanken machen. Die Zusammenarbeit innerhalb der Vorstandschaft und des Geschäftsbetriebes bezeichnete er als harmonisch und konstruktiv.
In seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisen-Waren-Genossenschaft Mudau betonte Stefan Schölch, dass man im Rahmen von drei gemeinsamen Sitzungen von Vorstand und Aufsichtsrat die wichtigsten Geschäftsvorfälle beraten und beschlossen hatte. Hierbei sei auch ein Vorschlag der Verwaltung umgesetzt worden und die Dividendenausschüttung wie im Vorjahr auf 3 Prozent festzulegen und den Restbetrag von 351 Euro als betriebliche Rücklage zurückzulegen. Er begrüßte auch die vom Genossenschaftsverband festgelegten Prüfungserleichterungen für Genossenschaften mit einer Bilanzsumme unter 1 Million Euro, wozu auch die Mudauer RWG zu zählen sei. Auf besonderes Interesse stieß die Mitteilung von Stefan Schölch, im Mostereigeschäft die Einführung von Getränkekartons in einer Größe von 3,5 und 10 Litern zu forcieren. Hierbei wolle man durch das Pasteurisieren Apfelsaft vor Ort an der Pressanlage und unmittelbar nach dem Pressvorgang haltbar machen.
Den Vorteil für den Kunden sehe man darin, dass dieser den Saft seines Obstes bekommen würde. Aus diesem Grund habe man bereits mit einem Geschäftspartner aus Gundelsheim bezüglich der technischen Anlage und des Arbeitsablaufes bei der Pasteurisierung Kontakt aufgenommen, wobei die Punkte Preisgestaltung und finanzielle Abwicklung noch abgestimmt werden müssten.
Im Jahre 1971 als Mitglied in die Genossenschaft eingetreten und seither nun 40 Jahre Mitglied sowie seit 21 Jahren in der Funktion als Aufsichtsrat wurde Karl Schnorr mit der Erreichung der hierfür festgesetzten Altersgrenze aus diesem Gremium verabschiedet. Der Geehrte war somit knapp 40 Jahre im eigentlichen Tagesgeschäft an der Mostpresse tätig und galt als Führungskraft Vorbild für Kunden und Mitarbeiter. Zuverlässig und mit viel Engagement habe er auch seine Kassierertätigkeit abgewickelt und Verantwortung für den An- und Verkauf von Übermengen übernommen. Auch im Aufsichtsrat habe Karl Schnorr seine Erfahrungen und sein Sachverstand zukunftsweisend eingebracht und bei der Abwicklung der bebauten Grundstücke am Alten Rathaus und im Bödigheimer Weg wertvolle Hilfestellungen gegeben.
Während die Mitglieder unter der Leitung von Bürgermeister Dr. Rippberger dem Vorschlag zustimmten, den durch das Ausscheiden von Karl Schnorr freigewordenen Platzes im Aufsichtsrat nicht neu zu besetzen, wurde Konrad Galm aus Langenelz turnusgemäß einstimmig wiedergewählt. Ebenfalls einstimmig erfolgten die Abstimmungen über die Genehmigung des Jahresabschlusses, die Verwendung des Bilanzgewinnes und die Auszahlung der Dividende.
Bürgermeister Dr. Rippberger hob in seinem Grußwort besonders die historische Bedeutung des Mostereibetriebes in Mudau hervor und bezeichnete die Raiffeisen-Waren-Genossenschaft mit ihren knapp 100 Mitgliedern als festen und anerkannten Bestandteil im Gemeindeleben.