von Liane Merkle
Seckach. Ein unvergleichliches Klangerlebnis vermittelte im Rahmen eines Benefizkonzertes für Japan die musikalische Traumfamilie Jäger-Böhm, am Flügel begleitet von Professor Kalman Irmai.
Und es hätte kein passenderes Ambiente für die Vorträge geben können, als das Atelier „Kunst und Mode“ von Ute Ammermann. Sowohl die Räumlichkeiten selbst als auch die derzeit stattfindende Ausstellung der Seckacher Künstlerin in Kooperation mit dem Altheimer Künstler-Ehepaar Ramona und Rolf Hamleh spiegelten wie die Musik Zartheit und Romantik ebenso wider wie menschliche Schwächen, Humor und Tragik. Dabei legten Regine Böhm (Mezzosopran), Lisa Böhm (Sopran) und Bernhard Jäger-Böhm (Bassbariton) so viel Temperament, Schauspielkunst, visuelle und klangliche Ausdrucksstärke in ihre Vorträge, dass ihre große Zuhörerschaft regelrecht fasziniert lauschte.
Die Komponistenauswahl ließ dabei ebenfalls keine Wünsche offen. Richard Wagner und Otto Nicolai, waren dabei ebenso vertreten wie Wolfgang Amadeus Mozart, Johannes Brahms und Antonin Dvorak. Neben diversen Soli präsentierte das Ehepaar Jäger-Böhm Duette von Brahms „Wie komm ich denn zur Tür herein“, „Vor der Tür“ und „Es rauscht das Wasser“ oder von Dvorak „Die Taube auf dem Ahorn“, „Freundlich lass uns scheiden“, „Der kleine Acker“ und „Wenn die Sense scharf“. Zusammen mit Tochter Lisa wurden die Mozart-Terzette aus 6 Notturni sowie „Grazie agl’ inngani tuoi“ und als komisches Highlight „Das Bandel“ zum unvergesslichen Erlebnis für die Gäste, das nur noch durch das frech-emotionale „Miau“-Duett als Zugabe von Regine und Lisa Böhm getoppt werden konnte. An diesem Abend mit der Gesangsfamilie und Kalman Irmai kam Kunst tatsächlich von Können. Darin war sich das Publikum einig.
Daishiro Nakajima war voll des Lobes und des Dankes um die gezeigte Solidarität der Künstler mit den Menschen in Japan, die bei so viel künstlerischem Engagement unüberseh- bzw. –hörbar sei. Wie er erzählte, hatte ihn das schon das Erdbeben in seinem Heimatland so betroffen gemacht, dass er unbedingt habe helfen wollen. Er verband seine fast zweimonatige Hilfsaktion mit der Regelung familiärer Probleme vor Ort. Das Ausmaß des unendlichen Leids wurde durch die Atomkatastrophe, die noch lang nicht ausgestanden sei, noch um einiges vervielfacht. Sein Dank ganz den Organisatoren des Konzerts und den Künstlern, aber auch den unzähligen Spendern über seine ehemaligen Schüler und die Seelsorgeeinheit Adelsheim-Seckach-Osterburken, die maßgeblich dazu beigetragen hätten, dass mittlerweile fast 40.000 Euro helfend weiter geleitet werden konnten.