Stadtsanierung ohne negative Überraschungen
von Liane Merkle
Seckach. Im Rahmen der Stadtsanierung ,,Ortsmitte Seckach II“ wird nun das gemeindeigene Wohnhaus in der Bahnhofstrasse 23 modernisiert. Aus diesem Grund informierten in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Roland Salopek vom gleichnamigen Umwelttechnikbüro und Martin Kast als Bauleiter vom zuständigen Architekturbüro über den aktuellen Planungs- und Sachstand sowie den laufenden Baubetrieb. Inzwischen wurde das Gebäude innerhalb von 8 Wochen vollständig entkernt. Die Dämmungsarbeiten sind gut fortgeschritten, die neue Fenstereinbau wird noch in dieser Woche erfolgen, Negativ-Überraschungen sind bisher ausgeblieben. Die bisherige Kostenschätzung wurde eingehalten. Demnach gehen Planer und Gemeindeverwaltung von einer Gesamtkostenschätzung der Modernisierungsmaßnahme in Höhe von 780.000 Euro aus, wovon 85 Prozent als förderfähige Kosten gelten, von denen die Gemeinde Seckach wiederum 60 Prozent vom Land Baden-Württemberg erhält.
Somit ergebe laut Bürgermeister Thomas Ludwig über die Stadtsanierung eine reale Förderung dieser Maßnahme in Höhe von 51 Prozent. Für die Gemeinde verbleibe dann noch ein Rest von 382.000 Euro, den man selbst tragen muss.
Aufgrund erfolgter Submission vergab der Gemeinderat nun einige Bauarbeiten an die jeweils günstigsten Bieter. Demnach erhält die Firma Johmann aus Limbach die Heizungsarbeiten zum Angebotspreis von 51.178 Euro, die Firma Hübner aus Seckach die Elektroarbeiten für 20.611 Euro, ebenfalls die Firma Hübner aus Seckach die Sanitärarbeiten zum Angebotspreis von 19.824 Euro sowie die Firma BG Stukkateur aus Billigheim den Auftrag zur Ausführung der Trockenbauarbeiten für 44.410 Euro.
Die Gemeindeverwaltung und teilweise auch der Gemeinderat befassen sich bereits seit 2009 intensiv mit dem Thema der dezentralen Abwasserentsorgung in der Gemeinde Seckach. Dies habe zwei Gründe erläuterte Bürgermeister Ludwig. Die Änderung der Verwaltungsvorschrift über die Abwasserbeseitigung im ländlichen Raum, die das Ausbringen von Abwasser aus geschlossenen Gruben auf landwirtschaftliche Flächen seit Januar letzten Jahres nur noch unter bestimmten Voraussetzungen zulässt.
Im zweiten Punkt geht es um die Planungen zum Ausbau der Gemeindeverbindungsstrasse Großeicholzheim – Bannholzsiedlung, in deren Rahmen verschiedene Entsorgungsmöglichkeiten geprüft und die Erkenntnisse auf die anderen Anwesen übertragen wurden. Bei einer Umfrage hätten sich von den 24 Eigentümern bisher vier für den Weiterbetrieb der angeschlossenen Grube und 17 für den Bau und Betrieb einer mechanischen Kleinkläranlage entschieden. Diejenigen, die eine mechanische Kleinkläranlage bauen und betreiben möchten, hätten sich bereits zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen und entsprechende Angebote eingeholt.
Der Gemeinderat nahm die Ausführungen von Bauamtsleiter Roland Bangert zustimmend zur Kenntnis und stellte fest, dass die Abwasserentsorgung für die betroffenen 24 Anwesen dauerhaft dezentral über Einzelkläranlagen in der Bannholz- und der Birksiedlung und in Ausnahmefällen weiter über Grubenentleerung erfolgen soll. Die Gemeindeverwaltung wurde beauftragt, diese Konzeption dem Landratsamt zur Genehmigung vorzulegen.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt sprach sich das Gemeindegremium für eine Umwandlung der im Kindergarten Großeicholzheim vorhandene Regelgruppe in eine Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten aus, in die auch so genannte Regelkinder aufgenommen werden können. Das Betreuungsangebot in den Kindergärten von Seckach und Zimmern bleibt unverändert.
Als Basisinformation für diese Entscheidung diente eine Elternumfrage, die zwar als Handlungsbedarf eine Flexibilität bei den Öffnungszeiten im Kindergarten Großeicholzheim und einen Ausbau der Kleinkindbetreuung mit sich brachte, allerdings auch aufzeigte, dass 88% der Befragten mit der Kinderbetreuung in der Gesamtgemeinde sehr zufrieden sind.
Durch die Umstrukturierung im Kindergarten Großeicholzheim erhöht sich dessen Personalbedarf um 0,5 Stellen, wodurch Mehrkosten in Höhe von 21.000 Euro entstehen.
Weiter beschloss das Gremium die Annahme von Spenden in Höhe von 1.400 Euro zu Gunsten der Seckachtalschule und des Feuerwehrwesens.
Nicht ohne gewissen Stolz verkündeten sowohl Bürgermeister Thomas Ludwig als auch Rechnungsamtsleiter René Kordmann, dass man derzeit durchaus davon ausgehen könne, dass sich das Haushaltsjahr besser entwickelt als geplant und man auf eine Nachtragssatzung verzichten könne. Derzeit beträgt der Verwaltungshaushalt 3.235.142 Euro an Einnahmen und 2.953.502 Euro an Ausgaben. Als größter Positivbrocken werden dabei die Einnahmen aus der Gewerbesteuer aufgrund der guten konjunkturellen Entwicklung mit 537.065 Euro genannt, die deutlich über den angesetzten 280.000 Euro liegen.
Bei der Grundsteuer A und B geht man derzeit von 30.000 bzw. 395.000 Euro aus. Im Bereich der Ausgaben liegen die Personalkosten in Höhe von 813.282 Euro wie gewohnt vorne, gefolgt von der Kreisumlage in Höhe von 713.090 Euro und dem sächlichen Verwaltungs- und Betriebsaufwand mit 623.119 Euro.
„Seit Beginn des Haushaltsjahres sind positive Kassenstände vorhanden und so konnte die Gemeindekasse ihren Zahlungsverpflichtungen stets nachkommen“, betonte der Gemeindekämmerer in seinem Zwischenbericht zum laufenden Haushaltsjahr.
In Kürze aus dem Gremium
- Zuwendungsbewilligungsbescheide für die Sanierung Dorfmitte Zimmern sind eingegangen aus dem ELR-Programm in Höhe von 164.450 Euro sowie aus dem Gemeindeausgleichstock 152.000 Euro. Damit werden fast 70% der Maßnahme gefördert.
- Die GENO beginnt im Rahmen des Programms 27+ noch in dieser Woche die von der Gemeinde beantragte Sanierung des Großeicholzheimer Buswartehäuschens
- Der marode Fahrstuhl am Bahnhof Seckach wird von der Bahn ausgebaut und durch einen neuen ersetzt. Vorübergehend wird dieser also für zwei Monate nicht nutzbar sein.