Schlag gegen organisierte Kriminalität

Illegalen Handels mit Waffen, Betäubungsmitteln und Medikamenten – Elf Haftbefehle erwirkt; sieben Beschuldigte in Untersuchungshaft

(Video: PR-Video.de)

Metropolregion. Nachdem im September 2010 mehrere Hinweise bei der Kriminalpolizei Heidelberg eingegangen waren, dass einige Personen, darunter auch Mitglieder der Gruppierung „Black Jackets“ im Rhein-Neckar-Kreis mit Rauschgift handeln, leitete die Staatsanwaltschaft Heidelberg ein entsprechendes Ermittlungsverfahren
ein.

Bei den „Black Jackets“ handelt es sich um eine Gruppierung, die ähnlich wie Motorradclubs organisiert ist und im gesamten süd- und westdeutschen Raum sogenannte „Chapter“ unterhält. Den Ermittlungsbehörden ist sie durch Gewaltdelikte in der Türsteherszene bekannt geworden.

Bei den zunächst verdeckt geführten Ermittlungen wurden – jeweils richterlich angeordnet – 43 Telefone überwacht und in 25 Fällen durch Mobile Einsatzkommandos Verdächtige observiert. Dabei erhärtete sich nicht nur der Verdacht des Rauschgifthandels, die Ermittler gewannen darüber hinaus sichere Erkenntnisse, dass der Kreis
der Verdächtigen auch mit erlaubnispflichtigen Schusswaffen handelt.
Dieser Artikel ist mir was wert: [flattr btn=”compact” tle=”Schlag gegen organisierte Kriminalität” url=”https://www.nokzeit.de”] Im April 2011 lagen dann konkrete Erkenntnisse vor, dass ein größeres
Rauschgiftgeschäft abgewickelt worden war. Die Staatsanwaltschaft erwirkte daraufhin Haftbefehle gegen vier in Mannheim und Ludwigshafen wohnende Beschuldigte, darunter ein Mitglied der „Black Jackets“. Alle vier Verdächtige wurden am 30. April durch das Mobile Einsatzkommando der Landespolizeidirektion Karlsruhe festgenommen, drei hiervon sitzen seit diesem Tag in Untersuchungshaft. Bei den Wohnungsdurchsuchungen wurden ca. ein Kilogramm Amphetamin, geringere Mengen Kokain und Marihuana, größere Mengen Anabolika sowie ca. 5.000,- Euro Bargeld sichergestellt.

Bei einer Durchsuchung entdeckten die Ermittler auch einen Computer, der im Januar 2011 bei einem Schulhauseinbruch in Ludwigshafen gestohlen worden war. Da noch weitere
Gegenstände sichergestellt wurden, die ebenfalls aus solchen Einbrüchen stammen, ergibt sich für Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft der Verdacht, dass Personen aus dem Umfeld der „Black Jackets“ mit einer Serie von acht Schulhauseinbrüchen Anfang 2011 in Ludwigshafen in Verbindung zu bringen sind. In der Folgezeit ergaben sich Verdachtsmomente gegen drei weitere „Black Jackets“-Mitglieder, die am 06. Mai 2011 in Ludwigshafen verhaftet wurden.

An diesem Tag wurden elf Wohnungen durchsucht. Dabei wurden neben einer „scharfen“ Pistole größere Mengen Anabolika und geringe Mengen Rauschgift sichergestellt. Des Weiteren wurde Diebesgut, u.a. ein hochwertiges Fernsehgerät, beschlagnahmt, das zwei Einbrüchen in ein und dieselbe Gaststätte Anfang des Jahres im Bereich Ludwigshafen zugeordnet werden konnte.

Bei einer am 19. Mai durchgeführten dritten Durchsuchungsaktion bei elf Personen wegen des Vorwurfs des Verstoßes gegen das Waffengesetz wurden drei weitere Verdächtige, von denen zwei Mitglieder bei den „Black Jackets“ waren, verhaftet. Bei diesen  Durchsuchungen wurden eine abgesägte Schrotflinte, acht erlaubnispflichtige Revolver/Pistolen, eine Vielzahl Munition, zwei Nachbauten von Maschinenpistolen, mehr als 50 Hieb- und Stichwaffen (verbotene Gegenstände nach dem Waffengesetz), ca. 2200 verschreibungspflichtige Medikamente (Potenzmittel/Testosterone) und
Bargeld sichergestellt.

Die letzte Durchsuchungsaktion erfolgte am 8. Juni bei 14 mutmaßlichen Abnehmern der wegen des Verdachts des Rauschgifthandels in Untersuchungshaft befindlichen Verdächtigen.
Hierbei fanden sich noch geringe Mengen Rauschgift (70 Gramm Cannabis,10 Gramm Amphetamin), Anabolika, zwei Schreckschusswaffen, Hiebwaffen, sogenannte Würgehölzer und ca. 1.000,- Euro Bargeld. Die letzte Festnahme eines Mitgliedes der „Black Jackets“ erfolgte dann als Ergebnis der weiteren Ermittlungen am 24. Juni.

In dem Gesamtverfahren befinden sich derzeit vier deutsche Staatsangehörige und drei Männer türkischer Herkunft im Alter von 23 bis 52 Jahren in Untersuchungshaft.

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