Die grünen Politiker mit den Nahverkehrsexperten. (Foto: Hofherr)
Heidelberg/Metropolregion. (mh) Auf Initiative von MdL Charlotte Schneidewind-Hartnagel, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der grünen Landtagsfraktion, trafen sich am vergangenen Freitag die grünen Landtagsabgeordneten der Metropolregion, Wolfgang Raufelder (Mannheim), Manfred Kern (Schwetzingen) , Dr. Kai Schmidt-Eisenlohr (Wiesloch) sowie der Heidelberger Stadtrat Christoph Rotfuß und die Vertreter der Grünen Kreisverbände Odenwald-Kraichgau, Neckar-Odenwald und Heidelberg zu einem Informationsgespräch über die Auswirkungen von Stuttgart 21 (S 21) für die Region „Unterer Neckar“.
Als Experte war Dr. Felix Berschin von der Nahverkehrsberatung Südwest gekommen, der sich bereits beim Schlichtungsverfahren mit Dr. Heiner Geißler als ausgewiesener Kenner der Situation für den Südwesten Deutschlands einen Namen gemacht hatte. Begleitet wurde er von Jürgen Heß vom Verkehrsforum 2000. Damit hatte man zwei kompetente Referenten und Gesprächspartner zum umstrittenen Bahnprojekt gewonnen.
Bei den Ausführungen Dr. Berschins wurde schnell klar, dass Stuttgart 21 als Projekt „viel Geld für minimalen Nutzen“ zusammengefasst werden kann. Erschwerend kommt für die Metropolregion hinzu, dass die unkalkulierbaren Kosten nur zu Lasten des Schienenverkehrs in der Region „Untere Neckar“ aufgebracht werden können.
Wenn alle Mittel in die Landeshauptstadt fließen, um dort viel Geld für wenig Bahnhof auszugeben, können kleinere, für die Region aber sehr bedeutsame Infrastrukturmaßnamen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nicht realisiert werden, so die einhellige Meinung der Experten.
Bereits jetzt seien die Mittel für Nahverkehrsbaumaßnahmen der kommenden Jahre fast ausgeschöpft. Notwendige Gleiserweiterungen, darunter der viergleisige Ausbau der überlasteten Strecke Heidelberg-Mannheim, der dringend notwendige Bau einer Bahnbrücke in Mannheim-Friedrichsfeld und die Gleiserweiterung im Mannheimer Hauptbahnhof, müssen auf Jahre hinaus zurückgestellt und können nicht mehr in Angriff genommen werden.
„Die gesamte Finanzierung der notwendigen Verbesserungen im Bahnverkehr zwischen Heidelberg und Mannheim und die Umsetzung der zweiten Ausbaustufe des S-Bahn Rhein-Neckar stehen auf dem Spiel, wenn Stuttgart 21 kommt“, fasste Charlotte Schneidewind-Hartnagel die Befürchtungen der grünen Politiker zusammen. Dies habe das Fachgespräch noch einmal mehr als verdeutlicht.
In den kommenden Wochen werden deshalb alle grünen Landtagsabgeordneten der Metropolregion den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen um Rede und Antwort im Hinblick auf S21 und die bevorstehende Volksbefragung zu geben.
Charlotte Schneidewind-Hartnagel lädt in diesem Zusammenhang am Freitag, den 28.10.11, um 20:00 Uhr zu einer Podiumsdiskussion in die Stadthalle nach Sinsheim.
Infos im Internet:
www.charlotte-schneidewind.de