Sieg nach chaotischem Spiel

Symbolbild

SC Klinge Seckach – TSV Neckarau 2:0

von Leila Englert

Muckental. Nach dem Spiel am  gestrigen Sonntag, steht auf jeden Fall fest:  Die Chancen auf  den ersten Platz in der Fairnesstabelle sind für beide Mannschaften erheblich gesunken. Das Spiel war das mit Abstand chaotischste Spiel der bisherigen Runde: Es gab ganze drei Elfmeter für die Klinge-Kickerinnen. Außerdem hatten die gegnerischen Fans einen Strafstoß lautstark eingefordert, der aber nicht bewilligt wurde. Etliche Male wurde vom Unparteiischen Stephan Blatz aus Mosbach die gelbe Karte gezückt, am Schluss erhielt eine TSV-Spielerin dann sogar die rote Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung.

Dabei fing das Spiel so gut an. Von Anfang an konzentriert, brauchten die Bauländerinnen nicht lange um ins Spiel zu kommen. Mit technisch schönem Fußball, ließen die Gastgeberinnen Ball und Gegnerinnen laufen und erarbeiteten einige Torchancen, die jedoch ungenutzt blieben, da die Bälle nicht mit letzter Konsequenz verwertet wurden. Diese verheißungsvolle Anfangsphase fand durch eine umstrittene Situation nach ca. 20 Minuten ein jähes Ende. „Rumgestochere“ im eigenen Strafraum, die Klinge-Torfrau hält den Ball eigentlich schon in den Händen, wird ihr jedoch ungestraft von einer gegnerischen Stürmerin aus der Hand gespitzelt. Das Tor wird aber per Notgrätsche gerade noch verhindert. Dabei trifft die einheimische Abwehrspielerin jedoch sowohl Bein der Stürmerin als auch den Ball. Der Schiedsrichter lässt allerdings weiterspielen, was bei Gegnerinnen samt Anhang zu sehr erzürnt Protesten und Kommentaren führen. Bis hin zur Unterstellung, den Schiedsrichter gekauft zu haben.


Das war der Wendepunkt der Partie. Von nun an nahm das Spielniveau ab und die Aggression bedeutend zu. Auch die Gastgeberinnen ließen sich von den Emotionen der Gäste  mitreißen und vernachlässigten das bis dato gute Spiel. Statt die Luft für den Sport zu verwenden, wurde lieber gemeckert statt gelaufen. Ziel dieser Verbalattacken waren Schiri, aber auch die Mitspielerinnen und die Zuschauer. Zu guten Torgelegenheiten kam der TSV Neckarau aber trotz der nachlassenden Laufarbeit  der SC-Spielerinnen so gut wie nie. Allerdings blieb auch das Gästegehäuse in dieser Phase ungefährdet, sodass man torlos die Seiten wechselte.

In den Kabinen wurde der Frust auf beiden Seiten konserviert, weshalb der zweite Durchgang so begann wie der erste endete. Durch den pausenlosen Einsatz seiner Pfeife trug der Unparteiische nun seinen Teil zum Chaos bei. Durch die Abpfiffe kam nicht einmal annähernd ein Spielfluss zustande. Stattdessen sahen die Zuschauer eine Begegnung, die zum großen Teil aus Standardsituationen bestand. Erst in der 62. Minute passierte dann mal wirklich etwas. K. Trunk wurde im gegnerischen Strafraum durch eine Grätsche grob von den Beinen geholt, woraufhin der Schiri den ersten Strafstoß pfiff, den C. Kaufmann jedoch unglücklich auf die Torhüterin schoss. Den Abpraller wollte sie gerade annehmen, als sie von gleich zwei Neckarauer Abwehrspielerinnen auf einmal geradezu „umgemäht“ wurde. Zum zweiten Mal zeigte der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt. Nun legte sich M. Schöll den Ball zurecht, guckte sich eine Ecke aus und traf in der 64. Minute zum 1:0.  Nur ein paar Minuten später kam es dann zum dritten Elfmeter für die Einheimischen. Erneut konnte K. Trunk nur unfair gebremst werden. M. Schöll scheiterte dieses Mal, sodass es bei der knappen Führung blieb.

Zum weiteren Spiel gab es nicht mehr viel zu sagen, es wurde nicht schöner, so die Berichterstatterin, höchstens noch „abgehackter“ und aggressiver. Die Gästespielerinnen wollten sich mit der Niederlage nicht abfinden und drängten auf den Ausgleich, ohne jedoch zwingend zu werden. In der 90. Minute setzte dann S. Kreß den Schlusspunkt in dieser „schmutzigen“ Partie, indem eine Einzelaktion mit einem unhaltbar Schuss in die linke Torecke abschloss.

Nächste Woche treten die auf dem zweiten Tabellenplatz liegenden Bauländerinnen die Reise zum KSC 2 an. Dann steht dem SC Klinge Seckach ein Gegner gegeüber, der den Bauländerinnen in der Vergangenheit immer viele Probleme bereitete. In der aktuellen Verfassung wird man sich aber nicht verstecken müssen.


Aufstellung:

Wesselsky, Krauß, Englert, Speicher, Kaufmann, Manz, Köhler, Trunk (78.Min. Frey), Schöll, Lohmann (79.Min. Mayer), Wessely (46. Min. Kreß)

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