
von Liane Merkle
Mudau. „Wir alle, Verwaltung, Gemeinderat und Bürgerschaft, müssen Mudau gemeinsam fit machen für die Zukunft“, appellierte der neu verpflichtete Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger nach seinem Resümee der ersten acht „Dienstjahre“ an die zahlreich erschienenen Festgäste im Bürgersaal des Mudauer Rathauses. Darunter neben seiner Familie, Landrat Dr. Achim Brötel und Peter Kirchesch als Vorsitzenden des Gemeindetages die Bürgermeisterkollegen bzw. Stellvertreter aus den badischen, bayrischen und hessischen „Nachbar-Gemmeinden“, Gemeinde- und Ortschaftsräte sowie Vertreter aus Kirchen, Schulen, Behörden, Wirtschaft und Vereinen.
Sein neues Wahlversprechen zielt ab auf regenerative Energien und den richtigen Umgang mit dem demografischen Wandel. Dabei ließ er erkennen, dass ihm durchaus bewusst ist, was ihm sein Stellvertreter Siegfried Buchelt vor der Verpflichtung, Landrat Dr. Achim Brötel, Bürgermeister Peter Kirchesch, Sofie Klopsch und Walter Herkert für die Schulen sowie Peter Schlär für die Vereine schon mit auf den Weg gegeben hatten. „Das klare Votum der Bürgerinnen und Bürger von über 93 Prozent ist Auftrag und Verpflichtung zugleich, sich in den kommenden acht Jahren mit demselben Elan und mit ganzer Kraft weiter für die Gemeinde Mudau und die gesamte Raumschaft einzusetzen“, obwohl keiner der Gastredner daran zweifelte, dass der innovative Wahlbeamte sich dieser Herausforderung mit dem gleichen „Biss“ stellen werde wie den Problemen der Vergangenheit.
Siegfried Buchelt beglückwünschte den neuen alten Bürgermeister im Namen aller Fraktionen mit den besten Wünschen für Gesundheit und eine glückliche Hand zum Wohle der Gemeinde Mudau. : „Wenn einer eine Rede hält, müssen die anderen schweigen. Das ist Deine Chance: missbrauche sie!“ Dieses Zitat von Kurt Tucholsky nutzte nicht nur Dr. Brötel, der dem „Neu-Bürgermeister Einsatzbereitschaft, Kreativität und Gestaltungskraft bescheinigte. Im Team mit seiner Mannschaft habe er in der großen Flächengemeinde konsequente Aufgabenerfüllung betrieben, angefangen von den Kindergärten und Schulen über die Verkehrsinfrastruktur und die Feuerwehren bis hin zur Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung oder ganz aktuell der flächendeckenden Anbindung an die „Datenautobahn“. „Schon unter der Verantwortung Deines Vorgängers Wilhelm Schwender war Mudau hier in vielen Bereichen vorbildlich.“ Auf dessen hervorragende Basis ohne teure Prestigeprojekte könne Norbert Rippberger aufbauen. „Wichtig sei dabei auch, den Bürgern reinen Wein einzuschenken und das, was man predige auch zu leben und sich selbst und seiner Linie treu zu bleiben. Brötel betonte den Gemeinschaftsgeist in der Odenwald-Gemeinde und verwies auf das erfolgreich geglückte Spagat, eine Gemeinde trotz leerer Kassen nach vorne zu bringen. Er betonte das wirtschaftsorientierte Handeln in Mudau ebenso wie die Revitalisierung der Ortskerne durch Ausweisung von Sanierungsgebieten oder das Thema „Demographischer Wandel“ mit generationsübergreifendem Wohnen in der „Krone“ und dem Fitmachen von Schulen und Kindergärten, die gelungene Tourismusförderung mit der Außenstelle des UNESCO-Geoparks.
„Liebe Mudauer, ihr habt immer gute Bürgermeister gehabt“, beglückwünschte Peter Kirchesch die Bürger und ihr neues Gemeindeoberhaupt im Namen der Bürgermeisterkollegen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis und bezeichnete die Gemeinde mit ihren sieben Teilorten und dem „Freistaat Schloßau“ als wirtschaftlichen und kulturellen Schwerpunkt des Odenwaldes. Wie sein Vorredner machte auch er deutlich, dass der innovative Kreisrat Dr. Rippberger nur schwer zu ersetzen gewesen wäre. Sofie Klopsch und Walter Herkert bedankten sich im Namen der Schulen für die nachhaltige Förderung derselben, die ihnen im vergangenen Januar ausschließlich dicke Komplimente des amtierenden Schulamtsdirektors eingebracht und bestätigt hätten, dass Mudau seine Bildungseinrichtungen qualitativ hochwertig erhalten habe.
Peter Schlär überbrachte zunächst die Glückwünsche des „Kontrahenten“ Tassilo Rippberger aus Wien, bevor auch er im Namen der Vereine deutlich machte: „Wenn es uns gut geht, dann geht es dir auch gut“ und an das offene „Miteinander“ appellierte. Mit dem in Gedichtform vorgetragenen „Anforderungsprofil eines Bürgermeister“ durch Walter Herkert und dem Arbeitsresümee von Dr. Rippberger endete der offizielle Teil der Amtseinführung, der sich ein gemütlicher Stehempfang mit interessanten Gesprächen anschloss.