Bürgermeister Marcus Dietrich verabschiedet Bruno Ehrenfried und Ehefrau Gabriele Ehrenfried. (Foto: pm)
Haßmersheim. (pm) In der ersten Sitzung des Gemeinderats im neuen Jahr hieß es gleich Abschied nehmen von einem „Urgestein der Haßmersheimer Gemeindepolitik“ wie Bürgermeister Marcus Dietrich es in seiner Ansprache formulierte. Bruno Ehrenfried wurde 1984 erstmals in den Gemeinderat gewählt und gehörte dem Gremium seit dieser Zeit ununterbrochen an. Von 1999 bis 2012, insgesamt 13 Jahre, war der dienstälteste Haßmersheimer Gemeinderat auch 1. Bürgermeisterstellvertreter. Mehrfach erreichte er bei den Kommunalwahlen das beste Ergebnis seiner Fraktion, der CDU/UFW, zuletzt 2009 mit 1445 Stimmen. Auf eigenen Wunsch schied er zum 31.12.2012 nach 28 Jahren aus dem Gemeinderat aus.
Gemeinsam mit ihm sollte sein langjähriger Gemeinderatskollege Karlheinz Graner verabschiedet werden, der aber wegen einer Erkrankung verhindert war und nun in der nächsten Sitzung des Gemeinderats 18. Februar offiziell verabschiedet werden soll. Seinem Antrag auf Entlassung aus dem Gemeinderat hatte das Gremium aber bereits im Dezember statt gegeben.
Bürgermeister Marcus Dietrich dankte Bruno Ehrenfried, seinem Weggefährten der ersten Stunde, der seit seinem Amtsantritt 1990 mit ihm die Geschicke der Gemeinde an verantwortlicher Stelle mitbestimmt und viele Maßnahmen und Projekte mitinitiiert und entscheidend geprägt hat. Sein Dank galt auch ganz persönlich dem loyalen, immer zuverlässigen Stellvertreter, bei dem er das Wohl der Bürgerinnen und Bürger in guten Händen wusste.
Hartnäckigkeit und Zuverlässigkeit, so das Ortsoberhaupt weiter, seien die Eigenschaften, die Bruno Ehrenfried bei der Ausübung seines Mandates auszeichneten. „Und manchmal,“ merkte Dietrich augenzwinkernd an, „konnte der Nox, wie ihn hier eigentlich jeder nennt, mit einem humorvollen Zwischenruf oder einem Witz so manche verfahrene Situation wieder retten.“ Marcus Dietrich erinnerte sich aber auch an so manche Sitzungen, in denen der langjährige Gemeinderat in deutlichen Worten seine Meinung zum Ausdruck brachte. Aber das gehöre in einer Demokratie nun mal dazu, ja das müsse auch so sein. Wichtig war für Bruno Ehrenfried aber immer, dass er auch über politische Grenzen hinweg auf andere zuzugehen und einen guten Kompromiß im Interesse des Gemeinwohls zu finden.
Eine Einzelauflistung der in der Amtszeit von Ehrenfried verwirklichten Vorhaben und getroffenen Entscheidungen im Laufe der 28-jährigen Zugehörigkeit zum Gemeinderat würde jeden Rahmen sprengen, das kommunale Sprektrum ist umfassend, die Tagesordnungen der Sitzungen in den vergangenen fast 3 Jahrzehnten waren vielfältig und umfangreich. Finanzielle Drahtseilakte oder unüberlegte, übereilte Entscheidungen,hob Dietrich hervor, habe es mit Bruno Ehrenfried nicht gegeben. Offen und verantwortungsbewusst habe er sich den Themen gestellt, auch mitunter unpopulären, wie Gebühren- und Steuererhöhungen, mit denen man sich keine Meriten verdienen konnte.
Abschließend drückte Dietrich seinen Dank und seine große Anerkennung für das erfolgreiche Wirken des langjährigen Mandatsträgers aus. Er überreichte dem scheidenden Gemeinderat eine Urkunde und ein Keramikwappen der Gemeinde als kleines Zeichen dieser Wertschätzung. Gabriele Ehrenfried, die ihren Ehemann zur Sitzung begleitet hatte, erhielt einen Blumenstrauß, da sie als Partnerin immer Verständnis für alle mit dem Mandant verbundene Verpflichtungen aufbrachte und ihren Mann jederzeit unterstützte.
In derselben Sitzung wurden die Nachfolger der ausgeschiedenen Gemeinderäte auf ihr neues Amt verpflichtet. Francesco Carabetta rückte für Karlheinz Graner und die Fraktion der SPD in Haßmersheim nach. Michael Hönig nahm als Bewerber der CDU/UFW-Fraktion den bisher von Bruno Ehrenfried besetzten Sitz ein. Beide Gemeinderäte sind keine Neulinge, sie gehörten dem Gremium bereits in der vergangenen Legislaturperiode an.
Da die beiden ausgeschiedenen Gemeinderäte Ehrenfrid und Graner auch die gewählten ehrenamtlichen Bürgermeisterstellvertreter waren, mussten auch diese Ämter neu besetzt werden. Gemeinderat Ortwin Herrmann (CDU-UFW) wurde einstimmig zum 1. stellv. Bürgermeister gewählt. Für das Amt des 2. Bürgermeisterstellvertreters kandidierte Gemeinderätin Eva Schwab (SPD). Auch sie wurde einstimmig gewählt, so dass die neuen Stellvertreter ihre Aufgaben mit einem großen Vertrauensbeweis des gesamten Gremiums übernehmen können.