SPD mit Wahlkampfauftakt nach Maß

Wahlkampfauftakt

Überzeugend vorgestellt hat die SPD-Bundestagskandidatin für den Wahlkreis Odenwald-Tauber ihre Vorstellungen für ihre zukünftigen Arbeitsschwerpunkte. Das Foto zeigt Dr. Dorothee Schlegel mit dem Tagungspräsidium: MdL Georg Nelius, KV Main-Tauber Joachim Thees, Dr. Dorothee Schlegel, KV Neckar-Odenwald Jürgen Graner, Jens Stempniewicz. (Foto: Weidlich)

Tauberbischofsheim. (rt) Einen Wahlauftakt nach Maß legten die beiden SPD-Kreisverbände Neckar-Odenwald und Main-Tauber am Wochenende hin. Im gut besetzten Gemeindehaus St. Bonifatius in Tauberbischofsheim trafen die Kreisdelegierten beider SPD-Kreisverbände, die den Bundestagswahlkreis Odenwald-Tauber bilden, zusammen.

Im Mittelpunkt standen die Eröffnungsrede von Bundestagskandidatin Dr. Dorothee Schlegel, die Wahl der Delegierten für den Nominierungsparteitag am 2. März in Heilbronn und der Bericht über die Vorgespräche in den beiden Regionen Nordwürttemberg und Nordbaden. Die beiden Kreisvorsitzenden Jürgen Graner (NOK) und Joachim Thees (MTK) konnten unter den Delegierten aller Ortsvereine beider Kreisverbände auch den Landtagsabgeordneten Georg Nelius, seinen Vorgänger MdL a.D. Gerd Teßmer, die Fraktionsvorsitzenden in den beiden Kreistagen Heide Lochmann und Siegfried Neumann und natürlich die Bundestagskandidatin Dr. Dorothee Schlegel willkommen heißen. Nach der Wahl des Tagespräsidiums mit den beiden Kreisvorsitzenden an der Spitze gaben die beiden Kreisvorsitzenden die bisher gelaufenen Nominierungsgespräche für die Landesliste bekannt. Dabei stellt der Wahlkreis Odenwald-Tauber insofern eine Besonderheit dar, weil er als einziger Bundestagswahlkreis zu zwei Regierungspräsidien gehört. Da die vier Bezirksverbände ihre Wahlvorschläge getrennt vorlegen, ist der Wahlkreis Odenwald-Tauber von einem deutlichen Votum in beiden Regionalgremien abhängig. Die beiden Kreisvorsitzenden appellierten deshalb an alle im Anschluss gewählten Landesdelegierten und an alle überregional tätigen Mitglieder, in ihren jeweiligen Gremien, sich für eine gute Platzierung von Dr. Dorothee Schlegel einzusetzen.

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Mit Spannung erwarteten im nächsten Tagesordnungspunkt die Delegierten und Gäste auf die offizielle Vorstellung von Bundestagskandidatin Dr: Dorothee Schlegel, die angekündigt hatte, die Schwerpunkte für ihre zukünftige Arbeit vorzustellen. Der Bundestagskandidatin gewann schon nach ihren einleitenden Worten die volle Aufmerksamkeit des gesamten Auditoriums. In ihrer natürlichen und sachlichen Art sprach, die Kreisrätin aus Billigheim, die durch ihr Engagement im Badischen Sportbund und im Kreistag hohe Sachkenntnis besitzt, mit und in ihrer Art Politik zu machen, die Anwesenden, an.

Zunächst ging sie darauf ein, dass nicht nur die politischen Vertreter, sondern unsere gesamte Gesellschaft sich wieder mehr dem „Wir“ als dem „Ich“ zuwenden müsse. Vieles, was die ländlichen Räume lebens- und liebenswert mache, gerate durch die harte, dem Markt folgende Arbeitswelt, durch nicht ausreichende Arbeitsmöglichkeiten vor Ort und dem dadurch möglicherweise nachlassenden  bürgerschaftlichen Engagement in Gefahr. Trotz hoher Bereitschaft in beiden Kreisen, auch größere Entfernungen zum Erreichen eines Arbeitsplatzes in Kauf zu nehmen, müsse es politischer Wille sein, dass die moderne Arbeitswelt mit Zukunftsberufen auch über die Ballungszentren hinaus in die ländlichen Räumen zur Ansiedlung komme. So habe das ‚schnelle Internet‘, vor zehn Jahren noch von der schwarz-gelben Landesregierung als nicht bezahlbar bezeichnet, inzwischen mit rot-grüner Bundesunterstützung den Weg in den Kreis gefunden. Der von der SPD vor über 15 Jahren propagierten Chance, den ländlichen Raum durch die Nutzung und Förderung nachwachsender Rohstoffe und erneuerbarer Energien attraktiver zu machen, sei erst durch das „Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien“ , wiederum durch  Rot-Grün vor 10 Jahren möglich geworden. Heute schmückten sich die beiden Kreise mit den Früchten dieser Gesetzgebung, ohne auf die Initiatoren hinzuweisen. Dass besonders die Landwirte und die Besitzer von Scheunen- und Eigenheim-Dächern in beiden Landkreisen materiell in hohem Maße profitierten, werde auch durch die Verlängerung der Bundes-Förderung als Modellregion für alternative Energien deutlich. „Ohne die Initiativen von SPD und Grünen hätte es die jetzt endlich auch im Land einsetzende Förderung regenerativer Energieträger gar nicht gegeben“. Bei den Einweihungen solcher moderner Energiedörfer, Biogas-Anlagen oder Kraft-Wärme-Blockheizkraftwerken werde von den lokalen, der CDU angehörenden Kreisvertreter die rot-grüne Urheberschaft gerne verschwiegen.

Ähnliches gelte auch für den Bildungsbereich, wo die noch vor Kurzem vehement abgelehnte Ganztagesbetreuung den Mandatsträgern der Union vor Ort plötzlich nicht schnell genug voranschreite, aber eben auch Grundlage für die Einrichtung von Gemeinschaftsschulen ist.

Dass eine voll beschäftigte Arbeitnehmerin oder ein voll beschäftigter Arbeitnehmer von ihrem Lohn keine Familie ernähren könne, mache deutlich – so die SPD-Kandidatin, wie wichtig die schnelle Einführung von Mindestlöhnen inzwischen geworden sei. Wenn man dies in der derzeitigen Regierungskoalition nicht wahrhaben wolle, müsse dies nach der Bundestagswahl schnellstens nachgeholt werden. Auch ging die Rednerin darauf ein, wen eine dringend nötig einzuführende Vermögenssteuer denn überhaupt nur belaste. Bei einer Freigrenze von 200.000 Euro habe die große Mehrheit der Bevölkerung wirklich nichts zu befürchten. Anhand mehrerer Beispiele, wo und wie sich die Gesetze von Rot-Grün in Berlin und nun von Grün-Rot in Stuttgart positiv auswirke, konnte Dr. Dorothee Schlegel deutlich machen, wie wichtig eine bürgernähere Politik für die Entwicklung unseres Raumes sei. Beim politischen Tagesgeschäft in Stuttgart werde gerade jetzt deutlich, wie leichtfertig zum Schaden von unserem Land, die Vorgänger-Regierung beim Verkauf der Aktien der Stromgesellschaft vorgegangen sei. Heute müsse man den Eindruck gewinnen, dass niemand dafür verantwortlich gewesen sei und niemand etwas gewusst habe. Man dürfe gespannt sein, was im Landtagsuntersuchungsausschuss noch alles an Rücktritten geschehe und an Machenschaften bekannt werde.

Mit einem Appell an alle Delegierten, in ihren Ortsvereinen und in ihrem Bekanntenkreis auf die dringend anstehenden Verbesserungen hinzuweisen, beendete – begleitet von lang anhaltendem Beifall – die SPD-Bundestagskandidatin ihre Rede. Bei der Aussprache kamen noch weitere Bereiche zur Sprache, in denen politischer Handlungsbedarf besteht.

Mit der Wahl der acht Kreisdelegierten für den Nominierungsparteitag am 2. März in Heilbronn, schloss diese harmonische Kreisdelegiertenversammlung ab, deren eindeutiger Tenor war: „Wir brauchen mehr ‚Wir‘ und weniger ‚Ich‘, um unser Zusammenleben auf die Zukunft auszurichten“.

Als Delegierte wurden gewählt: MdL Georg Nelius, Dr. Dorothee Schlegel, Heide Lochmann, Bianca Joseph, Benni Köpfle, Karl-Heinz Graner, Kenneth Weidlich und Jens Stempniewicz.

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