Chorvorsitzender Reiner Springer (li.) überreicht Bereitschaftsleiter Joachim Leister die Spende des Kirchenchors. (Foto: Hofherr)
Waldbrunn. Einen der 14-tägig stattfindenden Gruppenabende der „Helfer-vor-Ort“-Gruppe im DRK Waldbrunn nutzte der Vorsitzende des Evangelischen Kirchenchors Waldkatzenbach, Reiner Springer, um den ehrenamtlichen Ersthelfern eine Spende zu überbringen. Die Sänger hatten bereits im vergangenen Jahr beschlossen, auf Präsente für geehrte Mitglieder zu verzichten, um das Geld stattdessen für wohltätige Zwecke einzusetzen.
Im Gruppenraum der Helfer im Kindergarten Waldkatzenbach hießen Vorsitzender Gerhard Lenz und Bereitschaftsleiter Joachim Leister der Chor-Vorsitzenden willkommen. Leister stellte danach die Ersthelfergruppe vor, die seit etwa zehn Jahren auf dem Winterhauch mit sechs ehrenamtlich engagierten Personen aktiv ist. Gerade durch die Randlage Waldbrunns in der Nähe der Kreis- und Landesgrenze brauche der Rettungsdienst aus Mosbach in der Regel zu lange für schwererkrankte oder –verletzte Menschen, bei denen häufig sogar Lebensgefahr bestehe. Dann auf Helfer zugreifen zu können, die in der Nachbarschaft leben und innerhalb weniger Minuten vor Ort sein können, ist in Notlagen eine wertvolle Unterstützung. Allerdings, schränkte Leister ein, seien die personellen Ressourcen begrenzt, sodass aus beruflichen Gründen nicht rund um die Uhr ein „Helfer vor Ort“ bereit stehen könne.
Neben dem zeitlichen Aufwand der „Helfer vor Ort“ komme auch noch ein materieller Aufwand hinzu, da es nach wie vor keine rechtliche Grundlage für die Refinanzierung der verwendeten Materialen gibt. So komme es immer wieder vor, dass die Rotkreuzler aus eigener Tasche für die medizinischen Produkte aufkommen, berichtete Leister. Außerdem verwenden die Waldbrunner DRK-Mitglieder die Einnahmen die durch Sanitätsdienste bei Vereinen im Rahmen von Sportveranstaltungen in die Kasse kommen, um den Notfalleinsatz zu finanzieren. Immerhin musste man im vergangenen Jahr bei 60 Einsätzen Hilfe für Mitmenschen leisten und dabei etwa 3.000 Euro aufwenden, so Bereitschaftsleiter Leister. Auch von den Krankenkassen der Patienten gebe es keine Refinanzierung der verbrauchten Materialien. Selbst für die notwendige Nutzung des privaten PKW bei den Einsätzen kommen die sogenannten „First Responder“ aus eigener Tasche auf.
Beim DRK-Kreisverbands arbeite man derzeit an einem Kriterienkatalog, der später Grundlage einer möglichen Finanzierung dieser besonderen Form der Nachbarschaftshilfe werden könne. Derzeit sei man aber auf die Spendenbereitschaft der Bürger sowie der Wirtschaft angewiesen, so Leister.
Vielen Bürgern sei nicht bewusst, dass es sich bei der „Helfer-vor-Ort“-Gruppe um ein ehrenamtlich tätiges Team innerhalb des DRK Waldbrunn handelt, berichtete Reiner Springer. Die meisten gehen davon aus, dass die Ersthelfer zum Rettungsdienst gehören, der über Versicherungsleistungen finanziert wird. Dabei sei es auch für Angehörige sehr entlastend, wenn schnell professionelle Hilfe am Einsatz- bzw. Unfallort eintrifft. Man sei dann nicht selbst für die Erste Hilfe verantwortlich und wisse seinen Verwandten in guten Händen bis der Rettungswagen aus Mosbach in Waldbrunn eintrifft.
Bereitschaftsleiter Joachim Leister führte dann noch einen der benötigten Rettungsrucksäcke vor, damit Reiner Springer seinen Mitsängern berichten kann, wofür deren Spende verwendet wird.
Wer das DRK Waldbrunn oder die HvO-Gruppe unterstützen will, findet die entsprechenden Informationen auf der neuen Internetseite der Helfer unter www.DRK-Waldbrunn.de