Grüne Kernthemen zu wenig dargestellt

Wahlanalyse des Kreisvorstands – Kritik an geplanter Putenmastanlage in Rinschheim

Neckar-Odenwald-Kreis. In einer Sache waren sich die Mitglieder des Grünen Kreisvorstands bei ihrer Analyse des Bundestags-Wahlergebnisses sofort einig: das allgemein als unbefriedigend eingestufte Wahlergebnis der Grünen bei den zurückliegenden Bundestagswahlen stand in keinem Zusammenhang mit dem engagierten und kompetenten Wahlkampf ihres Kandidaten Hans-Detlef Ott, der auch zahlreiche positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung und in seinem Heimatwahlkreis Aglasterhausen mit über 11 Prozent der Stimmen ein Ergebnis weit über dem grünen Durchschnitt im Landkreis erhalten hatte. Auch die Mitglieder aus den beiden Kreisverbänden Neckar-Odenwald und Main-Tauber hatten Hans-Detlef Ott bereits am Wahlabend ihren uneingeschränkten Dank für seinen großen Einsatz ausgedrückt.

Die Ursachen für das insgesamt enttäuschende Abschneiden der Grünen sahen die Vorstandsmitglieder vielmehr in dem weitgehend an den Grünen Kernthemen „Erneuerbare Energien“ und „Ökologie“ vorbei geführten Wahlkampf sowie in der öffentlichen Zuspitzung auf das Duell zwischen CDU und SPD. Grundsätzlich sei bei den Grünen eine breite Themenaufstellung mit Kompetenzen in allen gesellschaftlichen Fragen notwendig und vorhanden, da das Spektrum einer reinen Ökopartei nicht ausreiche, so die Kreisvorstände übereinstimmend. Doch insbesondere rund um die grünen Steuerpläne und den „Veggie-Day“ habe es Vermittlungsprobleme gegeben und auch die Pädophiliedebatte habe für kritische Diskussionen bei den WählerInnen gesorgt, räumten die Vorstandsmitglieder ein.

Mit dem Blick auf die Zukunft forderte der Grüne Kreisvorstand mehrheitlich eine Öffnung hin zu Rot-Rot-Grün auf Bundesebene, während eine schwarz-grüne Koalition von den Vorstandsmitgliedern aktuell weitgehend abgelehnt wurde.

Dass grünes Engagement bei den anliegenden Themen im Kreis wieder besonders gefordert ist, war bereits bei dem vorausgegangenen Vorort-Termin in Rinschheim deutlich geworden.

Gemeinsam mit Rinschheimer BürgerInnen und dem Vorsitzenden der BUND-Ortsgruppe Buchen Berthold Weigand hatten die beiden Kreisvorsitzenden Christine Böhm und Hans-Detlef Ott sowie Vorstandsmitglied Markus Schwab das Gelände der geplanten Putenmastanlage im Gewann „Deiseldorn“ besichtigt. „Bei der beabsichtigten Haltung von 18.000 Tieren ist aus grüner Sicht hier durchaus von Massentierhaltung zu sprechen. Eine naturverträgliche bäuerliche Landwirtschaft muss sich auch am Tierschutz orientieren.“, kritisierte Christine Böhm das Vorhaben. Auch müsse dem Schutz der Bevölkerung vor den Emissionen derartiger Anlagen Rechnung getragen werden.




„Wir Grünen wollen die Errichtung neuer Riesenställe stoppen und die Subventionierung der Massentierhaltung beenden.“, betonte auch Hans-Detlef Ott. Es gelte, die Privilegien derartiger Planungen aus dem Baurecht zu streichen. Dafür wollen sich die Kreisgrünen nun verstärkt einsetzen. Auch das Bewusstsein auf Verbraucherseite für den Kauf umwelt- und artgerecht erzeugter Lebensmittel müsse weiter geschärft werden.

Volle Rückendeckung des Kreisvorstands erhielt auch die Grüne Kreistagsfraktion in ihren Bemühungen, Licht ins Dunkel der aktuellen Finanzmisere der Kreiskrankenhäuser zu bringen. Insbesondere Simone Heitz habe sich als Aufsichtsratsmitglied stets für eine professionelle Kontrolle der betriebswirtschaftlichen Vorgänge stark gemacht, unterstrichen die Vorstandsmitglieder das Engagement der grünen Kreistagsfrauen.

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