Auch der Grundschulchor steuerte Klangvolles bei. (Foto: Liane Merkle)
Mudau. (lm) Es war schon ganz schön kalt geworden. An den Scheiben des Breunig’schen Gewächshauses hatten sich Eisblumen gebildet und innen drin war es heimelig warm, ein Idyll aus unzähligen Kerzenlichtern und wunderschöne Adventskreationen mit einem unwiderstehlichen Aroma von Tannennadeln. Hinzu kam ab und zu eine Nase voll Glühpunsch – es war ganz genau so ein bezauberndes Ambiente, wie man es sich für die Vorweihnachtszeit wünscht.
„Klangvoll gewürzt“ war dieser besondere Leseabend durch die hellen und klaren Stimmen des Grundschulchors unter Leitung von Markus Wellm und den überwiegend traditionsreichen Stücken wie „Es ist für eine Zeit…“, „Lasst uns froh und munter sein“, dem „Lichterkanon“ und dem ungewöhnlichen „Aus Afrika“.
Die meisten der über 250 Besucher in der Gärtnerei Breunig hatten seit den letzten Lichterklängen vor 12 Monaten dieser zehnten und vermutlich auch letzten Veranstaltung in dieser Serie entgegen gefiebert. Unter dem Motto „Es ist für uns eine Zeit angekommen“, war den Verantwortlichen wieder einmal ihr Leitspruch gelungen: „Auserlesen von Gernot Hauk, vorgelesen von Harald „Boli“ Grimm, aufgelesen von Gärtnerei Breunig und mitgelesen von dem Förderverein der GHWRS und dem Heimat- und Verkehrsverein“. Gernot Hauk dankte diesem zuverlässigen und eingespielten Team, sah diesen letzten „klangvollen“ Abend aber auch als Beginn einer neuen Ära, die mit der geplanten Herausgabe des Buches „Kem Oart is sou scheij…“.
Zusammengestellt haben es Roland Grimm und Gernot Hauk, veröffentlich wird es von der Bürgerstiftung Mudau mit Wilhelm Schwender an der Spitze. Das gelungene Werk soll zum einen zahlreichen Mudauer Autoren den Weg in die Öffentlichkeit bereiten und zum zweiten, den „Lichterklängen“ eine jährliche Wiederholung in heimischen Wohnzimmern bescheren. Als Kostproben kredenzte der versierte Rezitator Harald Grimm die Erlebniserzählung „Schnelle Bekanntschaft“ von Jarmila Manko, die Gedichte „Oma s Kinderstube“ und Winterzeit“ von Elisabeth Gramlich sowie „Kälterekordwinter und erste Weihnacht in Mudau“ von Lilo Denner, geb. Korger.
Gernot Hauk: „Somit können die klangvollen Lichter bei Ihnen/euch zu Hause jährlich wieder zur Adventszeit neu entzündet werden. Und da dies in jedem Haus passieren kann, bleibt unsere Gemeinschaft noch lange bestehen.“ Harald Grimm nutzte seine Gaben voll aus und begann winterlich schelmisch mit einem Gedicht von Heinz Erhardt über den frierenden Winter vor der Tür, der Fabel vom hinterlistigen Fuchs und dem raffinierten Hasen (Ludwig Bechstein) sowie den bereits erwähnten Gramlich-Gedichten und der Begegnung von Jarmila Manko mit einem kleinen Wirbelwind.
Humorvoll familiär präsentierte sich der Mittelteil des Abends. „Die hl. Familie“ betrachtet Diana Deutsch u.a. die Pubertät Jesu vor 2000 Jahren. „Um Himmels Willen“ zeigt ein Doppelgängerpaar Maria und Josef, das unweit des bekannten Stalls ein Mädchen in der Hl. Nacht bekommt und damit die Hirten verwirrt. Und schließlich spielt „Andreas im Krippenspiel“ (Josef Reding) sehr spontan in seiner eigenen Version von Gastfreundschaft einen barmherzigen „Wirt“ und bringt die Vorstellung fast zum Erliegen. Wehmütig weihnachtlich schloss Harald Grimm den Abend mit den Erinnerungen von Lilo Denner sowie den Erzählungen „Das Opfer“ und „Das Wunder“ von Henry Bordeaux und Marie Luise Kaschnitz.
Die offiziellen Schlussworte übernahmen nach dem lautstarken und nicht enden wollenden Beifall eines wieder einmal begeisterten Publikums als Dankeschön mit Präsenten an die Verantwortlichen Hans Slama als Vorsitzender des HVV Mudau sowie Konrektor Walter Herkert.