In der kommenden Woche wird das Europäische Parlament über den sogenannten “Estrela-Bericht” abstimmen. Schon lange ist diese Gesetzesinitiative der sozialdemokratischen Abgeordneten Edite Estrela umstritten und es regt sich immer wieder Widerstand dagegen. “Mich erreichen täglich E-Mails von geschockten EU-Bürgern, die mich als Abgeordneten auffordern, gegen diesen Bericht zu stimmen”, sagt das baden-württembergische Mitglied des Europäischen Parlaments Dr. Thomas Ulmer (CDU). Der volle Titel des Initiativberichtes lautet “Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte”, in dem ein Recht auf Abtreibung festgeschrieben werden soll.
“Dieses Recht auf Abtreibung ist mit meinem christlichen Weltbild nicht vereinbar”, empört sich Ulmer über den Bericht. “Es gibt Situationen, in denen man eine Frau nicht dazu zwingen kann und soll, das Kind zu lieben und großzuziehen. Trotzdem hat jedes Kind ein unanfechtbares Recht auf Leben. Wir müssen als Gesellschaft Mechanismen aufbauen, dass diese Kinder einen Platz in unserer Mitte finden. Wir dürfen unsere heutige Wegwerfmentalität, die in vielen Bereichen vorherrscht, nicht in diesen sensiblen Bereichen unserer Gesellschaft ankommen lassen”, erklärt Ulmer weiter.
“Wir haben nicht das Recht, Gott zu spielen und über Leben oder Tod zu entscheiden. Viele von uns gäbe es vielleicht gar nicht, hätte es diese Möglichkeit schon früher gegeben. Kinder sind das Wichtigste, nicht nur das sie unseren Fortbestand sichern, sie bereichern unser Leben, erfüllen uns mit Freude. Aber es ist ein ganz klarer Trend zu erkennen: Kinder werden immer öfter als Stressfaktoren wahrgenommen und passen immer weniger in die Lebensplanung von jungen Paaren. Wir sollten diesen Trend nicht noch auch noch politisch legitimieren”, so Ulmer weiter.
Auch beobachtet Ulmer immer wieder mit Schrecken, dass in unserer Gesellschaft oft der Eindruck entsteht, mit einem Hund willkommener als mit einem Kind zu sein.
“Ich sehe die konservative Fraktion hier in der Verantwortung. Wir müssen dafür kämpfen, dass sich dieses unchristliche und beschämende Menschenbild nicht in legislativen Texten manifestiert. Daher werde ich mich in meiner Fraktion stark machen, dass wir zu diesem Thema eine Petition verfassen. Gerade vor Weihnachten sollten wir uns auf unsere christlichen Werte besinnen und auch dafür eintreten”, so der CDU-Politiker abschließend.