Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum zeichnet zahlreiche Anträge
Der Koordinierungsausschuss zum Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum tagte im Landratsamt Main-Tauber-Kreis (von links:) die Vertreter des Regierungspräsidiums Stuttgart, Barbara Nießen, Marko Möhler und Zenzi Kiri, Rico Neubert von der Wirtschaftsförderung des Landratsamtes, Dezernent Jochen Müssig, Bürgermeister Elmar Haas und Bürgermeister Wolfgang Stein aus Wertheim. Für das ELR-Programmjahr 2014 wurden Anträge über ein Investitionsvolumen von 37,3 Mio. Euro beantragt. (Foto: pm)
Main-Tauber-Kreis. (pm) Der Main-Tauber-Kreis zählt zum Fördergebiet des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR). Immer Ende Oktober müssen Privatpersonen, Betriebe oder Städte und Gemeinden ihre Anträge dem Landratsamt Main-Tauber-Kreis bzw. dem Regierungspräsidium Stuttgart zur Entscheidung vorlegen. Über die Bewilligungsfähigkeit der beantragten Projekte entscheidet der beim Landratsamt eingesetzte Koordinierungsausschuss. Dieser tagte in diesen Tagen und gab für nahezu alle Projekte „Grünes Licht“.
Das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum ist ein beispielhaftes Förderprogramm für Landstriche wie den Main-Tauber-Kreis. „Alljährlich können Förderschwerpunkte zu den Themen Arbeiten, Wohnen, Grundversorgung und gewerbliche Projekte vorangebracht werden“, sagt Landrat Reinhard Frank. Dieses Programm besteht in Baden-Württemberg seit vielen Jahren und ist sowohl bei Privatpersonen als auch bei Unternehmen und Kommunen äußerst beliebt. Es sieht Förderungen im Kommunalbereich bis zu 40 Prozent bzw. bei bürgerschaftlichem Engagement bis zu 50 Prozent und im privaten Bereich bei Wohnprojekten von 20 bzw. 30 Prozent vor. Gewerbliche Vorhaben werden mit Fördersätzen von zehn oder 15 Prozent unterstützt.
Dem Koordinierungsausschuss lag auch in diesem Jahr ein beachtliches Antragsvolumen zur Bearbeitung vor. „Insgesamt ist im Main-Tauber-Kreis ein Investitionsvolumen von über 37 Millionen Euro vorgesehen“, sagte Dezernent Jochen Müssig, der den Koordinierungsausschuss leitete. Dem Ausschuss gehören ebenso Bürgermeister Elmar Haas (Ahorn) und Bürgermeister Wolfgang Stein (Wertheim) als Vertreter der Städte und Gemeinden sowie für das Regierungspräsidium Stuttgart Barbara Nießen, Zenzi Kiri und Marko Möhler an. Vom Landratsamt wirkt zusätzlich Rico Neubert von der Wirtschaftsförderung mit.
Das diesjährige Investitionsvolumen ist vergleichbar mit der Größenordnung des Vorjahres. Insgesamt zieht dieses Investitionsvolumen einen Zuschusswunsch von rund 4,6 Millionen Euro nach sich. „Es können leider nicht alle Vorhaben im beantragten Umfang gefördert werden“, sagt Barbara Nießen vom Regierungspräsidium Stuttgart. Der ELR-Topf ist alljährlich überzeichnet. Deshalb ist es auch Aufgabe des Koordinierungsausschusses zu prüfen, welche Projekte und Vorhaben sinnig und vor allem förderfähig sind.
Für das ELR-Programmjahr 2014 haben mehrheitlich Unternehmen für privatgewerbliche Projekte Anträge gestellt. Das beantragte Volumen umfasst immerhin 24,2 Millionen Euro und belegt, dass sich auch im wirtschaftlichen Bereich an Tauber und Main im Jahr 2014 einiges bewegen wird. So sind beispielsweise Erweiterungsvorhaben, Neubauten von Produktionshallen oder die Modernisierung von Maschinenparks geplant. Der kommunale Bereich sieht ein Investitionsvolumen von rund 5,6 Millionen Euro vor und setzt Schwerpunkte im Bereich von Gemeinschaftseinrichtungen und in der Verbesserung des Wohnumfeldes. „Besonders freuen wir uns, dass zahlreiche Privatpersonen das ELR nutzen“, sagt Jochen Müssig. Diese privaten Antragsteller streben häufig die Umwidmung von bisher leer stehenden Gebäuden in Dörfern und Ortszentren für Wohnzwecke an.Die Anträge aus dem Main-Tauber-Kreis werden nun über das Regierungspräsidium Stuttgart dem Ministerium Ländlicher Raum und Verbraucherschutz zur Entscheidung vorgelegt. Die Mitglieder des Koordinierungsausschusses und die Vertreter des Regierungspräsidiums Stuttgart gehen hierbei davon aus, dass die Programmentscheidung im März oder April 2014 vorliegen wird. Abschließend unterstrichen die Vertreter aus dem Main-Tauber-Kreis, dass die Antragsteller dringend auf die Unterstützung durch das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum angewiesen sind.