Limbach. Die Gemeinde Limbach war Gastgeber für die Sitzung des Ausschusses für Verwaltung und Finanzen, der nach den Wahlen und der Konstituierung des Kreistags erstmals in dieser neuen Zusammensetzung tagte. Bürgermeister Bruno Stipp begrüßte die neuen und alten Kreisrätinnen und -räte dann auch mit dem Wunsch, dass sie gemeinsam das „Schiff Neckar-Odenwald-Kreis auch weiterhin auf Kurs halten mögen“.
Nachdem Kreisrat Klaus Gramlich (CDU) aus Adelsheim einstimmig zum stellvertretenden Vorsitzendes des Ausschusses gewählt worden war, ging Landrat Dr. Achim Brötel, der die Sitzung leitete, auf den Energiebericht 2013 ein, den die Verwaltung vor drei Jahren erstmals für ihre Liegenschaften erstellt hat und der jährlich fortgeschrieben wird: „Wer glaubt, dass die Weltklimakonferenzen den Klimawandel allein stoppen könnten, der irrt. Jeder einzelne muss vielmehr sein eigenes Verhalten kritisch hinterfragen und ändern. Maßstab dabei sind die drei großen E: Energiesparen, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien.“ Auch in der Landkreisverwaltung analysiere man im Rahmen eines systematischen Energiemanagements kontinuierlich die Verbrauchsdaten, lokalisiere Schwachstellen hinsichtlich des Verbrauchs und der schädlichen Emissionen und versuche, diese durch energetische Maßnahmen, den Einsatz moderner und intelligenter Technik sowie die Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter konsequent auszuschalten. Jenny Reichert vom Fachbereich Finanzen und Service des Landratsamtes stellte den Energiebericht, der unter www.neckar-odenwald-kreis.de nachzulesen ist, im Einzelnen vor.
Auf Nachfrage von Kreisrätin Gabriele Metzger (Die Grünen) erklärte Kreiskämmerer Michael Schork, dass speziell beim Ganztagesgymnasium Osterburken und der Zentralgewerbeschule Buchen ein hohes Einsparpotential vorhanden sei, freilich verbunden mit einem entsprechenden Investitionsbedarf: „Wenn der Kreistag grünes Licht gibt, wollen wir beim GTO nach dem Jubiläumsjahr 2015 an die energetische Sanierung gehen.“ Die zehn Jahre laufenden Energieeinsparcontractingverträge, nach denen Kreisrätin Heide Lochmann (SPD) fragte, zeigten Wirkung, seien aber aufwändig: „Einen zusätzlichen Bedarf an neuen Verträgen haben wir derzeit nicht.“ Kreisrat Gerhard Lauth (CDU) schließlich regte an, den Energiebericht auszuweiten und unter anderem den Fuhrpark mit aufzunehmen. Der, so Schork, sei aber mit einem Erdgas- und einem Elektro-Fahrzeug und inzwischen auch mit einem Elektrofahrrad schon entsprechend ausgestattet. Der Landrat dankte allen Beteiligten für die akribische und umfangreiche Arbeit, die einen derartigen Energiebericht erst möglich macht.
Kreisverwaltungsdirektor Jürgen Gomell vom Fachbereich Personal und Service ging in der Folge auf die Novellierung des Landespersonalvertretungsgesetzes ein, das aufgrund eines neuen, erweiterten Beschäftigungsbegriffs auch Auswirkungen auf die Zahl der Personalratsmitglieder im Landratsamt und auf den Umfang möglicher Freistellungen von der dienstlichen Tätigkeit hat. Informations- und Beteiligungsrechte wurden erweitert, außerdem wurde die Amtszeit verlängert. Personalratsvorsitzender Wilfried Weisbrod, der mit einer ganzen Reihe seiner zum Teil neu gewählten Kolleginnen und Kollegen auf Einladung von Landrat Dr. Brötel bei der Sitzung zu einer allgemeinen Aussprache mit dem Ausschuss anwesend war, bezeichnete die Novellierung als überfällig: „Wie und in welchem Umfang wir unsere neuen Rechte in Anspruch nehmen, müssen wir aber erst noch austarieren.“ Der Einschätzung des Landrats, nach der die Zusammenarbeit „arbeitsintensiv, aber gut“ sei, stimmte Weisbrod zu.
Schließlich stimmten die Räte einer Kooperation mit der Stadt Buchen beim Bau eines Radweges entlang der Kreisstraße K 3917 zwischen Hollerbach und Oberneudorf und von dort aus weiter bis zur L 523 zu. Die Stadt Buchen hat bereits eine Zusage des Landes, was die Aufnahme in das aktuelle Radwegeförderprogramm betrifft. Die Förderung setzt aber voraus, dass der Landkreis als Straßenbaulastträger der parallel verlaufenden K 3917 die Maßnahme beantragt und baut. Den vollen Kostenersatz hat Buchen der Landkreisverwaltung zugesichert.
Reine Formsache war schließlich die Anerkennung der Schlussabrechnung für den Umbau, die Sanierung und die Erweiterung des neuen Hauptsitzes in Mosbach, die sich insgesamt auf 3.183.183,43 Euro belief, was einer Überschreitung des Planansatzes von vier Prozent entspricht. „Altbauten haben eben immer gewisse Tücken“, ergänzte der Landrat: „Mit diesem Ergebnis können wir aber sehr zufrieden sein.“