Information zur Gemeinschaftsunterkunft im Reinhardshof
Auf dem Bild: Stadtbaumeister Armin Dattler stellt den Standort vor. (Foto: pm)
Wertheim. (pm) Der Landkreis plant im Stadtteil Reinhardshof den Bau einer Gemeinschaftsunterkunft für 128 Flüchtlinge. Die Stadt Wertheim hat den Landkreis in den letzten Monaten bei der Suche nach einem geeigneten Standort unterstützt. „Wir leisten unseren Beitrag“, stellte Oberbürgermeister Mikulicz bei einer Informationsveranstaltung der Stadtteilbeiräte Reinhardshof und Wartberg am 5. Februar unmissverständlich klar. Er appellierte an alle, sich dieser humanitären Aufgabe „mit grundsätzlichem Wohlwollen zu stellen.“
Die Gemeinschaftsunterkunft soll auf einem 3.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Willy-Brandt-Straße in unmittelbarer Nachbarschaft zur Akademie de Polizei entstehen. Die Fläche ist im Besitz der Stadt. Die Garage, die noch dort steht, soll abgerissen werden. Der Landkreis verhandelt derzeit mit verschiedenen Investoren, die das dreigliedrige Gebäude errichten und dann für 15 bis 20 Jahre an den Landkreis vermieten. Der Wertheimer Gemeinderat wiederum muss den Verkauf des Grundstücks an den Landkreis beschließen, zu Grunde liegt der im Gewerbegebiet Reinhardshof allgemein gültige Preis von 29 Euro pro Quadratmeter. Sobald der Landkreis einen Bauantrag gestellt hat, findet auch die Anhörung der Nachbarn statt. Bezugsfertig wird die Gemeinschaftsunterkunft nicht vor Anfang 2016 sein.
Der Standort einer Gemeinschaftsunterkunft muss bestimmte gesetzliche Anforderungen erfüllen. Wichtig sind eine gute Infrastruktur, die Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten und Gesundheitsversorgung sowie die Anbindung an den ÖPNV. Unter diesen Aspekten hat die Stadtverwaltung eine ganze Reihe von möglichen Standorten untersucht. „Keiner hat so viele Vorzüge vereint wie das Grundstück an der Willy-Brand-Straße“, so Stadtbaumeister Armin Dattler.
Für den Landkreis sicherte Sozialdezernentin Elisabeth Krug die personelle Betreuung der Gemeinschaftsunterkunft zu. Für die Größenordnung von 128 Plätze plane man eine/n Sozialarbeiter/in in Vollzeit ein. Außerdem richtet der Landkreis eine Hausmeister- und eine Wohnheimleiterstelle ein. Überall im Landkreis habe man die Erfahrung gemacht, dass das Miteinander umso störungsfreier und reibungsloser sei, je intensiver der Kontakt zwischen Einheimischen und Flüchtlingen gestaltet werde. Gemeinsam mit OB Mikulicz appellierte Elisabeth Krug deshalb an alle, dem Beispiel des Freundeskreises „Willkommen in Wertheim“ (Facebook: www.facebook.com/freundeskreiswillkommen) zu folgen. „Alle sind eingeladen, an einem guten Miteinander mitzuwirken.“
Zum Auftakt der gemeinsamen Stadtteilbeiratssitzung hatte Sozialdezernentin Krug mit einer Folienpräsentation (zum Herunterladen unter www.wertheim.de) über Zuständigkeiten, Aufnahmeverfahren, die verschiedenen Formen der Unterbringung und den aktuellen Stand im Landkreis informiert. Derzeit gibt es im Landkreis Unterbringungskapazitäten für 430 Menschen, davon fast 300 in Bad Mergentheim und jeweils etwa 60 in Külsheim und Tauberbischofsheim. Da der Flüchtlingsstrom anhält, müssen dringend weitere Unterkünfte für die so genannte vorläufige Unterbringung geschaffen werden. In Wertheim hat die Stadtverwaltung zusätzlich einen „Suchlauf“ in allen Ortschaften gestartet, um auch für die Anschlussunterbringung Kapazität zu schaffen.
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