Gesang verbindet Völker
Seckach. (lm) So unterschiedlich die mitwirkenden Klangkörper auch waren, allein der Titel „Ohrwurm“ des Chorkonzertabends in der Seckachtalhalle verband sie zweifelsfrei. Denn nahezu zweieinhalb Stunden lang reihte sich Evergreen an Evergreen und es ist anzunehmen, dass jeder einzelne der zahlreich erschienenen Musikfans mit mindestens einem dieser „Ohrwürmer“ dann auch nach Hause ging und das Wochenende verbrachte.
So eröffnete der gastgebende Gesangverein „Sängerbund 1872“ unter Dirigentin Christa Parstorfer den Abend musikalisch mit dem Udo Jürgens-Lied „Zeig mit den Platz an der Sonne“ und verbal durch den 1. Vorsitzenden Bernhard Heilig. Mit „Wunder gibt es immer wieder“ und dem unwiderstehlichen „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“ präsentierte sich der Traditionsklangkörper in Klavierbegleitung von Nikola Irmai-Koppányi absolut „Up-to-date“, bevor der junge Schulchor der Seckachtalschule unter der Leitung von Agnese Buchauer und unterstützt durch Rektorin Claudia Hampe und eine Minischulband den Abend mit erfrischenden Kinderstimmen „Schön ist es, auf der Welt zu sein“, dem Helene-Fischer-Hit „Atemlos“ sowie „Applaus, Applaus“ zu Gehör und das Publikum zum Mitsingen brachte. Mit dem Seckacher Projektchor 2015 unter Stabführung von Christa Parstorfer ging man dann „Über sieben Brücken“, sang das Sesamstraße-Lied „Sing a Song“, glänzte mit „My Way“ und bedauerte: „Ich war noch niemals in New York“.
Damit war die perfekte „Bühne“ für die Gastchöre gestaltet, die zunächst der Heilbronner Popchor „Ohrwurm“ unter Leitung von Wolfgang Schuster zu nutzen wusste. Das Besondere an dieser lebhaften Formation war die Tatsache, dass es sich um keinen Verein, sondern um eine „lockere Gesellschaft“ handelte, die sich nicht nur hervorragend versteht, sondern auch durch das gemeinsame Ziel, zu musizieren, geeint wird. Und das bewiesen sie mit ihrer kleinen Begleitband und diversen Medleys z. B. der Beachboys, der Les Humphries oder der neuen Deutschen Welle, aber auch mit Stücken wie „For the longest time“ oder „“You’re my inspiration“. Es war klar, dass hier eine Zugabe unvermeidlich war. Als fetzige Steigerung setzte der gemischte Chor „Urbanissimo“ aus Wimmental unter der Leitung von Uli Dachtler mit seinem Auftritt den strahlenden Schlusspunkt des musikalischen Programms. Eigene Kompositionen wie „Jetzt brauch ich dich“, „Leben eben“ oder eine ganz besondere Geburtstagshymne wechselten qualitativ hochwertig mit bekannten Stücken wie „The Rose“, „Eyes of a Tiger“ oder „Rolin‘ on the River“.
Bei der lautstark geforderten Zugabe nahmen sie dann das Publikum mit in die Pflicht. Kein Wunder, dass Bürgermeister Thomas Ludwig in seinem kurzen Gruß- und Dankeswort die völkerverbindende Wirkung der Musik bemerkte, die es locker schafft Baden und Württemberg zusammen zu bringen. Sein Dank ging an Bernhard Heilig und den gastgebenden Chor, der seit elf Jahren in den besten Klangkörpern der Region fündig ist und so jedes Jahr ein Chorevent der besonderen Klasse auf die Seckacher Bühne bringt. Und diesem musikalischen Hochgenuss schloss sich mit dem ultimativen Fingerfood-Buffet ein kulinarischer an.
Fotoserie zum Artikel
[nggallery id=93] (Fotos: Liane Merkle)