
Pflanzenkohle bietet viele Verwertungsmöglichkeiten
Neckar-Odenwald-Kreis. (kn) Ein Gespräch mit AWN-Geschäftsführer Dr. Matthias Ginter führte die CDU-Kreistagsfraktion. Dabei ging es um die verschiedenen Geschäftsfelder der AWN, insbesondere um den Aufbau eines Biomassezentrums am Standort der Deponie Sansenhecken. Weiter wurde die Flüchtlingsthematik angesprochen
Ginter erläuterte zunächst den Sachstand in den einzelnen Geschäftsfeldern der AWN. Die Pflanzenkohleanlage geht demnächst in Betrieb; sie verarbeitet den Grünschnitt nach einem Karbonisierungsverfahren zu Pflanzenkohle, die problemlos lagerfähig und leicht zu transportieren ist. Die Buchener Anlage ist eine von drei in Baden-Württemberg. Auf Grund der stofflichen Eigenschaften wird die Pflanzenkohle vor allem als Bodenverbesserer, Futtermittelzusatz, additiv für Komposte und generell für die Substratherstellung vermarktet. Daneben bestehen eine Vielzahl weiterer Anwendungsmöglichkeiten, wie z.B. für Filterzwecke, als Katalysator in der Biogasvergärung und als Zuschlagsstoff in der Bauwirtschaft. Die AWN erhofft sich davon einen Mehrwert, der auch den Kreisbürgern zugute kommt.
Schon seit Jahren ist der Landkreis mit der AWN und der HOT im Bereich Klimaschutz tätig und gut ausgestellt. Nach dem Auslaufen der HOT-Förderung fördert nun der Bund erfreulicherweise für drei Jahre die Stelle eines Klimaschutzmanagers. Der CDU-Fraktion ist es wichtig, dass damit auch die Arbeit der inzwischen aufgelösten HOT in irgendeiner Form fortgesetzt wird. Insbesondere geht es darum, neue Projekte im Bereich Erneuerbarer Energien sowie bei der Energieeinsparung angehen zu können. Auch die Umsetzung des klimaschutzorientierten Investitionsprogramms stehe imfokus, wo man sich weitere Fördergelder erhofft. Erfreut ist man, dass die drei HOT-Landkreise informell weiter zusammenarbeiten wollen. Zur Zeit wird ein Maßnahmenkatalog diskutiert.
Letzter Punkt des Informationsgesprächs war das in der Anhörung befindliche Wertstoffgesetz, wo die Landkreis hoffen, das der kommunalen Abfallverwertung der Vorrang eingeräumt wird. Die kommunalen Abfallentsorger hätten schon bisher bewiesen, dass sie es gut können.
Im Anschluss daran begrüßte man, dass nun auf Bundesebene nun endlich auch die SPD Asylpaket II umsetzten will. Auch unterstützt die CDU-Fraktion die Forderung des Landkreistags, die von der grün-roten Landesregierung aufgehobene Residenzpflicht für Flüchtlinge wieder einzuführen, weil man einen Überblick braucht, wo die Flüchtlinge sich aufhalten und um die Asylverfahren effektiver abwickeln zu können. Zudem müsse das Abwandern in die Ballungsräume verhindert werden, weil sich dort nur schwierig integrierbare Parallelgesellschaften bildeten. Verwundert ist man über das „nicht vorhandene Regierungshandeln von Grün-Rot“ im Land: Den Kommunen sei zwar im letzten Herbst die sog. Spitzabrechnung der Asylkosten versprochen worden, ein Gesetzentwurf, der dies vorsehe, sei aber noch nicht eingebracht worden. Insofern handle es sich bisher um „eine wertlose Versprechung“, der Taten folgen müssten!