FC Bayern München – SC Klinge Seckach 4 : 0
von Frank Bäcker
Auf dem Sportgelände des FC Aschheim kam es am vergangenen Samstag zu einem Testspiel der besonderen Art für die B-Mädels des SC Klinge Seckach. Auf dem Platz in dieser Saison in Verbandsliga und Pokal noch ungeschlagen, durften sie sich der Herausforderung stellen, bei einem der derzeit besten B-Juniorinnen-Teams Deutschlands anzutreten, dem FC Bayern München. Der FCB trat weitestgehend unverändert zum letzten Ligaspiel bei der TSG 1899 an. Nach dem Austausch der Vereinswimpel ging es auch gleich los.
Nach etwas mehr als einer Minute griff der FCB erstmals über die linke Offensivseite an und drang mit viel Tempo in den Strafraum der Klinge ein, um aus spitzem Winkel an den Innenpfosten der langen rechten Ecke zum 1:0 durch Marlene Fries einzuzirkeln. Nachdem die Mädels aus dem Bauland den Respekt vor dem Gegner abgelegt hatten, standen sie gut und geordnet im Raum und stemmten sich dem schnellen und sicheren Passspiel der Münchnerinnen entgegen. Warum sie in der Verbandsliga bisher die wenigsten Gegentore hinnehmen mussten, wurde auch dem Team aus der bayerischen Landeshauptstadt und allen Beobachtern schnell klar. Allen voran Schlussfrau Aileen Piecha zeichnete sich durch sichere Paraden aus und gab dem Team den gewohnten Rückhalt. Glück hatte die Klinge nach einer Ecke, als Barbara Brecht, bedrängt von zwei Abwehrspielerinnen, dennoch zum Abschluss kam und das Gehäuse nun knapp verfehlte. In der 34.Minute ließ die gleiche Spielerin erneut ihre Klasse aufblitzen, und dieses Mal hatte SC-Keeperin keine Abwehrchance, als ein strammer Schuss vorbei an Freund und Gegner erst spät sichtbar zum 2:0-Halbzeitstand einschlug.
Die Mädels aus Seckach versuchten nun auch offensive Aktionen zu setzen, wurden jedoch spätestens im Bayern Strafraum erfolgreich an einem kontrollierten Abschluss gehindert, während Bayern ein ums andere Mal zum Abschluss kam. Ein Kopfball von Kim Ohlheiser wurde von SCK-Keeperin Aileen Piecha nach 50 Minuten über das Tor gelenkt werden. Die Spielerinnen der Gäste mussten das nach wie vor hohen Tempo der Gastgeberinnen mitgehen, taten dies, ohne konditionell wirklich nachzulassen. Weitere Treffer fielen dennoch. So war es zunächst Andrea Brunner (55.) zum 3:0 und dann Vanessa Herman ( 61.) zum 4:0, die mit schnellen Kombinationen Lücken in das Bauländer Bollwerk schlugen. Der FCB schaltete auch jetzt nicht zurück, sondern suchte weiterhin den Weg zum Tor. Allerdings blieben die B-Junioren des SC Klinge Seckach bis zum Schlusspfiff konzentriert und verhinderten mit ihrer ausgesprochen guten Defensivarbeit weitere Treffer der Nachwuchs-Profis aus Bayern.
Für die Spielerinnen der Klinge war es ein tolles Erlebnis, gegen einen enorm spielstarken Gegner über weite Strecken des Spiels mit vollem Einsatz, großer Laufbereitschaft und guter taktischer Disziplin alles entgegensetzten, was in Ihren Möglichkeiten stand. Offensiv war der Klassenunterschied zwar deutlich, da hier die Münchnerinnen auch die kleinsten technischen Unzulänglichkeiten sofort in Ballbesitz ummünzten und ihrerseits mit hohem Passtempo und enormer Zweikampf-und Spielstärke aufwarten konnten. Defensiv agierte das Team aus dem Bauland aber gewohnt sicher, und vertrat den SC Klinge Seckach bei den Bayern-Mädels mehr als würdig.
Für die Klinge-Mädels ging es im Anschluss noch zur Entspannung in den Olympiapark, dann an die Säbener Straße, wo man zunächst beim Training der Profimannschaft unter Pep Guardiola zu Gast war, bevor man an der Grünwalder Straße beim Bundesliga-Topspiel der Damen des FC Bayern München gegen den 1. FFC Frankfurt als Ballmädchen aktiv war.
Für dieses einmalige Erlebnis dankten Mannschaft und Betreuer dem Jugendleiter Reinhard Müllner, der mit seinen vielen Kontakten dieses sicher unvergessliche Wochenende für “seine” B-Juniorinnen ermöglichte.
Für den SC Klinge Seckach spielten: Aileen Piecha, Stefanie Wolf, Mira Sauter, Anna Bäcker, Lena Eiffler, Sabrina Knüll, Nele Kirsch, Laura Serpa, Chelsea Diemer, Julia Ried, Laura Haas, Jessica Kalinovski, Lara Geppert, Jelena Roso, Michelle Arlt und Nina Trabold.
(Foto: privat)