Gottersdorf. (pm) Am Sonntag, den 18. September findet wieder das große Kartoffelfest mit einem vielfältigen Programm im Odenwälder Freilandmuseum Walldürn-Gottersdorf statt. Es ist dies _die _große Herbstveranstaltung des Museums mit jahreszeitlich abgestimmten landwirtschaftsgeschichtlichen Themen und mit Beiprogrammen, die sich zu einer der besucherstärksten entwickelt hat.
Einer der Hauptschauplätze ist wieder der Museumskartoffelacker. Die Ernte wird durchgeführt nach alter Art Pferd und Pflug sowie mit Traktor und Siebschwinger oder Schleuder. Eine mühselige Arbeit war das Einsammeln der Kartoffeln früher, zu denen man neben allen Mitgliedern des bäuerlichen Haushalts einschließlich der Kinder auch Taglöhner herbeizog. Die Kinder, die heute an diesem Tag in spielerischer Weise auf dem Museumsacker die Kartoffeln einsammeln und mitnehmen dürfen, bekommen doch gleichzeitig eine Ahnung davon, wie mühevoll es früher gewesen sein muss, volle Säcke zu bekommen. Und von dem Ergebnis der Ernte hing das Überleben ab.
Neben der Möglichkeit, Taschen zu bedrucken sind weitere Kinder-Attraktionen geboten; im Mittelpunkt steht dabei eine große Strohhüpfburg und von 14.00 bis 16.00 Uhr das Ponyreitern mit den Team des Reiterhofs Link. Ein weiteres kreatives Mitmachen bietet der Biotpschutz-Bund Walldürn: Kinder dürfen aus vorgefertigten Teilen selbst Nistkästen anfertigen.
Die Kartoffelwaschmaschine, die in Betrieb ist und ebenfalls selbst bedient werden darf, vermittelt den Eindruck eines weiteren Arbeitsgangs, der notwendig war, um die Kartoffel zuzubereiten. Und zubereitet darf man die Kartoffel im Museum dann auch genießen: Den Hunger, den man beim Einsammeln bekommt und den alle Besucherinnen und Besucher auch von vorneherein mitbringen dürfen, kann man stillen bei einer Vielfalt traditioneller Kartoffelgerichte.
Auch die angebotenen Getränke richten sich nach der Jahreszeit, und damit stehen hier Apfelsaft aus heimischem Äpfeln und Apfelmost im Mittelpunkt. Der Biotopschutzbund aus Walldürn ist mit von der Partie und zeigt wie mühsam das Keltern des Apfelsafts früher war. Mit dem vergorenen Apfelsaft, dem Most, füllten sich die Odenwälder Bauern früher die wenigen Fässer im Keller. Im Odenwald, wo man sich Wein selten leistete, war Most ein beliebtes alkoholisches Getränk, das man wegen seiner nicht unerheblichen Wirkung gerne verdünnt trank.
Einige Bauern im Odenwald hatten Waldbesitz und besaßen das Jagdrecht. So wird, wie schon seit einigen Jahren, auch die Kreisjägervereinigung Buchen wieder mit von der Partie sein. Sie ist mit einem Stand „Lernort Natur“, der gerade auch für Kinder gedacht ist, vertreten und gibt mit naturgetreuen Präparaten Einblick in die heimische Tierwelt. Am Hof aus Neckarburken ist Herbstfloristik und Kräuterprodukte zu sehen.
Auch in einem der zum Museum gehörenden historischen Häuser in Gottersdorf ist etwas los: In der Scheune Schüßler ist die Schmiede in Betrieb.
Einlass ins Museum ist ab 10.00 Uhr, geöffnet ist bis 18.00 Uhr.
(Foto: pm)